Zusammen mit der Krombacher Brauerei startete der NABU-Siegen-Wittgenstein im Sommer 2021 das Gewässerentwicklungsprojekt im Krombachtal. Schon zwei Jahre zuvor trat die Krombacher Brauerrein an den NABU KV SiWi heran und fragte an, ob der NABU Ideen für eine ökologische Aufwertung des Krombachtals hätte. Vor allem Michael Düben und Markus Fuhrmann machten sich hierzu viele Gedanken und entwickelten ein Konzept voller artenschutzfördernder Ideen. Im September 2021 war es dann endlich so weit. Der erste Spatenstich symbolisiert den Start für Umbaumaßnahmen. Im Zentrum der ökologischen Aufwertung des Krombachtals standen der ehemalige „Eisweiher „und die Gewässerführung des Krombachs.
Als erstes wurde das Wasser des „Eisweihers“ abgelassen, damit der Weiher und die umliegende Fläche zu einem Amphibiengewässer modelliert und optimiert werden konnte. Um die Habitatansprüche verschiedener Amphibien zu erfüllen, hat der neue Weiher flachere Ufer, eine vielgestaltige Uferlinie mit kleinen Buchten, so dass möglichst unterschiedliche Kleinstlebensräume den Amphibien und Insekten angeboten werden können. Es gibt zudem ein zweites stehendes Gewässer, das durch einen Wasserzulauf aus dem Krombach gespeist wird. Dieses Gewässer ist stockwerkartig mit Tief- und Flachwasserzonen angelegt. Die tiefsten Bereiche führen ganzjährig Wasser und werden im Winter nicht zufrieren.
Über die Jahrzehnte hatte sich der Krombach auf größerer Strecke in einen sehr schnell fließenden Bach mit Sohltiefen bis 1 m und fehlendem Geschiebe entwickelt. Damit war die Entwicklungsfähigkeit des kleinen Mittelgebirgsbaches stark behindert und das natürliche Rückhaltevermögen des Wassers bei Starkregen eingeschränkt. Deshalb wurden an mehreren Stellen Totholz und große Steine in den Krombach eingebracht. Dadurch entstehen langsam fließende und schnell fließende Bereiche. So finden die Larven verschiedener Insektenarten ihren jeweils artspezifischen Lebensraum.
In der Nähe des Weihers bieten Totholz- und Steinhaufen Unterschlupf für Kleinsäuger, Amphibien und Reptilien.
Eine Verrohrung des Krombachs wurde entfernt, eine andere ökologisch umgestaltet, und an einer dritten Stelle gibt es jetzt statt einem Rohr eine offene Furt. Der Krombach erhielt zum Teil ein neues Bachbett mit neuem Verlauf. Die Gewässermaßnahme wurde im Herbst 2022 abgeschlossen. Jetzt beobachtet der NABU regelmäßig, welche Arten sich im und am Gewässer und im gesamten Tal einfinden.
Im Frühjahr 2022 hatte der NABU zusammen mit der Kombacher Brauerei Nistkästen für Vögel und Sommerquartiere für Fledermäuse im Krombachtal angebracht. Am 4.2.23 wurden diese kontrolliert und gereinigt.
Hier geht es zu den Aktionen. Auch in diesem Jahr wollen wir weitere Aktionen im Krombachtal durchführen.
Wer Interesse hat, hier mitzuwirken, z. B. Amphibien erfassen, Vögel kartieren, Nistkästen kontrollieren, Insekten bestimmen etc. kann sich gerne unter info@nabu-siwi.de melden.