Fledermaus gefunden, was tun?

 Fledermäuse sind faszinierende Geschöpfe, die wir meist nur als flatternde Schatten in der Dämmerung wahrnehmen.

Dennoch ist es durchaus möglich, dass wir auch tagsüber plötzlich auf eine Fledermaus treffen. Sei es, dass wir eine verletzte oder geschwächte Fledermaus finden oder Fledermäuse in unsere Wohnungen fliegen oder zwischen dem geschichteten Kaminholz auftauchen.

Damit man in solchen Situationen richtig handelt, hat der NABU Arbeitskreis Fledermausschutz Siegen-Wittgenstein durch den Fledermausexperten Christian Sebening eine Broschüre mit wertvollen Verhaltenstipps zusammengestellt, die sie hier herunterladen können: 

 

Michael Düben, 2014

 

Broschüre mit Erste-Hilfe-Maßnahmen und Hintergrundinformationen

Erste Hilfe bei Fledermäusen

des NABU-Arbeitskreises Fledermausschutz Siegen-Wittgenstein 


Fledermausberater im Kreisgebiet

 

Herr Christian Sebening: 0173-2517259:

"Beratung bzgl. und Aufnahme von hilfsbedürftigen Fledermäusen: Bitte immer vor dem Handy-Anruf kurze Nachricht per WhatsApp oder SMS schreiben, worum es geht oder auf die Handy-Mailbox sprechen. Es wird zurückgerufen."

 

Herr Martin Wiedemann: 02 71-2 26 26 (p.)


Fledermaus in der Wohnung, was tun?

Als Ergänzung zu der oben genannten, umfangreichen Broschüre.

 

Wenn unsere Fledermäuse ins Schwärmen geraten

Zwischen Anfang und Mitte August geraten junge Zwergfledermäuse bevorzugt ins „Schwärmen“. Die Zwergfledermaus, unsere kleinste Fledermausart, hat sich dem Menschen hervorragend angepasst. Sie genießt schon seit vielen Jahrhunderten die behaglichen Nischen und Spalten unserer Häuser. Im zarten Alter von 4 Wochen unternehmen die Jungtiere ihre ersten Ausflüge in die nähere Umgebung. Während dieser Zeit des Forschungsdranges geschieht es manchmal, dass ein geöffnetes Fenster ihre Neugierde weckt. Dieses angeborene Verhalten hilft den unerfahrenen Jungtieren, neue Quartiere aufzufinden. Die kleinen Säuger sind bei der zufälligen Begegnung mit dem Menschen meist mehr erschreckt, als dieser.

 

 

 

 

 

 

 

 

Keine Angst bitte, wenn eine Fledermaus in der Gardine hängt. Freuen Sie sich lieber, dass diese Tierart sich in Ihrer Umgebung findet und verhelfen sie dem verirrten Tier wieder artgerecht und ohne Hektik in die Freiheit.

(Foto: NABU Siegen-Wittgenstein)


In solch einem Fall ist es wichtig, zu wissen, dass Zwergfledermäuse vollkommen harmlos sind. Als ausschließliche Insektenfresser verzehren sie 3000 – 4000 Mücken innerhalb einer Nacht! Gerade die Zwergfledermaus trägt mit ihrem Appetit dazu bei, dass die kleinen Plagegeister nicht überhand nehmen. Fledermäuse sind also weder Mäuse, die alles anknabbern, noch Vampire, die sich am menschlichen Lebenssaft laben!

 

Wie gehe ich vor, wenn eine Fledermaus in der Wohnung ist

Lassen sie das Tierchen einfach in Ruhe bis zur Dämmerung hängen. Vor Sonnenuntergang ist die Zwergfledermaus kaum motiviert, ihr Übergangsversteck zu verlassen, da sie aufgrund ihrer gedrosselten Körpertemperatur in einen Halbschlaf verfällt. Gegen Abend wird das Fenster weit geöffnet und das Licht im Zimmer abgeschaltet. Meist nutzt die Fledermaus das Tor in die Freiheit innerhalb kurzer Zeit. Sollte das sich Tier in seiner neuen Behausung so wohl fühlen, dass es diese am nächsten Morgen immer noch nicht verlassen hat, wird die Zwergfledermaus nach Sonnenuntergang mit Hilfe eines Handschuhs (verängstigte Fledermäuse zwicken durchaus mal!) behutsam auf das Fensterbrett gesetzt und das Fenster hinter ihr geschlossen. Dann hat sie die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wann sie die zugige Abflugrampe verlassen möchte. Keinesfalls sollte die oftmals noch klamme Fledermaus in die Luft geworfen werden! Mitunter fällt sie einfach zu Boden und verletzt sich schwer!


 

Weitere Beiträge rund um Fledermäuse finden Sie auf dieser Homepage unter Artenschutz - Fledermäuse.

 

Für Fragen stehen die oben genannten Ansprechpartner gern zur Verfügung.