Mit etwas Glück findet man bei uns in Siegen-Wittgenstein in der Zeit zwischen Juli und September auf mageren Feuchtwiesen noch die wunderschönen, meist blau-violetten Blüten des gewöhnlichen Teufelsabisses.
Diese Wiesenstaude, die zu den Kardengewächsen zählt, wird durch Entwässerung, Düngung und intensive Bewirtschaftung, aber auch durch Aufgabe jeglicher Nutzung von feuchten Magerwiesen immer seltener.
Deshalb wurde Succisa pratensis, so der wissenschaftliche Name dieser Pflanze, von der Loki-Schmidt-Stiftung zur Blume des Jahres 2015 gekürt, auch um zum Schutz ihres wertvollen Lebensraum aufzurufen.
Den Namen verdankt diese Pflanze der besonderen Gestalt ihres Wurzelstocks (Rhizoms), der bis zu 50 cm in die Tiefe wächst und am unteren Ende meist abfault und damit wie „abgebissen“ wirkt.
Aus einer aus gegenständigen, länglich-lanzettlichen, meist ganzrandigen Blättern gebildeten Rosette entwickelt sich ein 30 bis 50 cm hoher beblätterter Blütenstand mit halbkugeligen Köpfchen, die aus 50 bis 80 Einzelblüten gebildet werden.
Der Teufelsabbiss ist speziell für Schmetterlinge, darunter auch sehr seltene Arten, eine wichtige Nektarpflanze.
Um diese immer seltener werdende Pflanze langfristig zu schützen, hat der NABU Siegen Wittgenstein magere Feuchtwiesen gekauft oder pflegt jährlich behutsam Nasswiesen und Niedermoore.
Fotos: Michael Düben
Michael Düben November 2014