Das Tier nach der Behandlung in der Tierarztpraxis Arfeld.
Foto: Tierarztpraxis Arfeld
Den NABU erreichen immer wieder Anrufe von ratsuchenden Personen, die ein verletztes Tier gefunden haben. Meist entstehen die Verletzungen durch Unfälle, nicht so jedoch bei einem Fall, über den wir am Samstag den 28.11.2020 informiert wurden.
Ein aufmerksamer Anwohner hatte über längere Zeit einen Graureiher beobachtet, der offenbar flugunfähig war. Ein zur Hilfe gerufener NABU-Mitarbeiter fing das Tier ein. Zur tierärztlichen Begutachtung wurde der Reiher in die Tierarztpraxis Arfeld gebracht.
Es zeigte sich, dass der linke Flügel ein kleines kreisrundes Loch aufweist und auch der Körper des Tieres eine scharf abgegrenzte Verletzung besitzt. Das Verletzungsmuster ließ den Beschuss des Reihers vermuten, z.B. mit einem Luftgewehr. Eine Röntgenaufnahme bestätigt diese Vermutung leider: Auf der Aufnahme ist eine Diaboloprojektil deutlich zu erkennen. Bedauerlicherweise zeigt die Aufnahme auch, dass der Schuss zu einer Knochenverletzung geführt hat.
Da der Reiher einen guten Allgemeinzustand aufweist und der Bruch günstig liegt, bestehen Chancen, dass das Tier nach der Behandlung und Heilung wieder „wildbahnfähig“ wird und sein Leben in freier Wildbahn fortsetzen kann.
Bei dem Schuss auf das Tier handelt es sich um eine Straftat, die zur Anzeige gebracht wurde. Zeugen, die Hinweise zur Tat geben können, wenden sich bitte direkt an die Kriminalpolizei in Bad Berleburg unter Tel. (0 27 51) 9 09-0.
Text: Jens Lehmann, 04.12.20
Das Projektil ist auf den Röntgenbildern zu erkennen. Bilder: Tierarztpraxis Arfeld.