Ein feuchtschwüles Sommerwetter ist ideal für Schnecken. Dies müssen auch Gartenbesitzer erkennen, wenn ihre Gemüsebeete von Nacktschnecken erobert werden.
Nacktschnecken (links) sind hungrig! Weinbergschnecken (rechts) fressen gern die Eigelege der Nacktschnecken. Fotos: Michael Düben.
Ein Gifteinsatz sollte allerdings nicht erfolgen. Es gibt wirksame Hausmittel zur Abwehr der schleimigen Blätterfresser. So kann man die Beete am Rand mit dem täglich anfallenden Kaffeesatz oder mit einer Mischung aus rauen Sägespänen und Kalk bestreuen. Auch die im Handel erhältlichen Schneckenzäune haben sich bewährt.
Schaden an Gemüsebeeten richten hauptsächlich Nacktschnecken, wie die Spanische Wegeschnecke, die Gartenweg- oder Ackerschnecke an. Die sog. Gehäuseschnecken, wie z.B. die Bänderschnecken,sind unbedenklich, da sie meist nur totes Pflanzenmaterial fressen. Die gesetzlich geschützte Weinbergschnecke ist sogar ein großer Feind der Nacktschnecken: gerne frisst sie deren Eigelege auf.
Wer einen Naturgarten besitzt, freut sich auch über Igel, Erdkröten und Blindschleichen, die ebenfalls gegen Nacktschnecken
vorgehen. Eigentlich sind die Schnecken für den Gartenlebensraum wichtig. Sie fressen verwesendes Pflanzenmaterial und tote Tiere auf und fördern die Humusbildung.
Wichtige Tipps zur Bekämpfung einer Nacktschneckenplage erhalten Sie unter: www.nabu-nrw.de .
Michael Düben, Juli 2014
Nacktschnecken sind eine Plage für Nutz- und Ziergärten. Das weiß mittlerweile fast jedes Kind. Aber ist es wirklich so? Wer sich genauer mit Schnecken ohne Außengehäuse befasst, wird schnell zu der Erkenntnis gelangen, dass nur ein Teil dieser Schleimkriecher dem heimischen Garten zu Leibe rücken kann. Zu jenen Nacktschnecken, von denen man auf alle Fälle die Finger lassen sollte bzw. bei einigen Arten aufgrund ihres Schutzstatus sogar lassen muss, gehören die sogenannten Schnegel.
Tigerschnegel /Limax maximusin) Erndtebrück-Birkelbach (links) und Schwarzer
Schnegel (Limax cinereoniger) Olpe-Bilstein (beide Fotos ©
Michael Frede)
Woran erkennt man Schnegel?
Schnegel besitzen immer einen Rückenkiel. Von der Schwanzspitze des Fußes zieht sich eine mehr oder weniger deutliche Kante entlang der Rückenlinie bis etwa in die Mitte des Rückens. Schnegel
sind dafür bekannt, dass sie Pilze, Flechten, Algen, moderndes Holz – und jetzt kommt das Entscheidende – einige Arten auch andere Wegschnecken und deren Gelege fressen!
In Deutschland wurden bisher mindestens 10 Arten nachgewiesen, von denen ein paar Arten sogar auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten Deutschlands stehen, wie der Bierschnegel (Limacus flavus), der als vom Aussterben bedroht eingestuft werden musste. Natürliche Vorkommen des Östlichen Schnegels (Lehmannia nyctelia) gelten in Deutschland mittlerweile als ausgestorben oder verschollen!
Im Folgenden werden die zwei auffälligsten, im Kreis Siegen-Wittgenstein auftretenden Arten kurz vorgestellt.
Am regelmäßigsten findet man bei uns im Gartenland den wahrscheinlich aus Süd- und Westeuropa eingewanderten, mit einer schönen
Flecken- oder Tigerzeichnung versehenen, 10-20 cm langen Tigerschnegel (Limax maximus). Er ist dafür bekannt, dass er an Nacktschnecken und deren Gelegen schnabuliert.
Deutlich seltener und eher in Wäldern ist der imposante, über 20 cm Länge messende Schwarze Schnegel Limax
cinereoniger bei uns anzutreffen. Es gibt sogar
Berichte von 30 cm langen Exemplaren. Schwarze Schnegel machen sich im Gegensatz zum oben genannten Verwandten eher nichts aus anderen Schnecken. Ihm reicht die karge Kost aus Pilzen, Algen und
verrottendem Holz.
Also aufgepasst! Wenn´s das nächste Mal in den Garten geht und vorher bitte genau hin schauen, welcher Nacktschnecke man dort an den Kragen gehen will bzw. muss.
Wer sich genauer über die Familie der Schnegel erkundigen möchte, dem sei folgende, sehr gute Internetseite wärmstens an´s Herz gelegt:
http://www.schnegel.at/index.html?/arten/limax_cinereoniger.html
Michael Frede, Juli 2014