Grasfrösche brauchen unsere Hilfe


Im März 2014 (s. Artikel unten)  hatte ich über Untersuchungen von Grasfroschpopulationen im nördlichen Siegerland berichtet. Dabei wurde deutlich, dass die Grasfroschbestände vermutlich seit Jahren sehr stark unter der Klimaänderung leiden. Der Trend zu trocknen und warmen Frühjahren lässt die im zeitigen Frühjahr abgesetzten Laichballen vertrocknen. Die Folge ist, dass große Teile der neuen Generation absterben und die Bestände der Grasfrösche allmählich zusammenbrechen.


Man kann nun durchaus den Standpunkt vertreten, dass das alles natürliche Prozesse sind. Ich meine allerdings, dass vom Grasfrosch zu viele weitere Arten abhängen. Daher appelliere ich an die Mitglieder in diesem Frühjahr auf den Froschlaich zu achten und ihn notfalls behutsam in tieferes Wasser zu bringen. Bitte achten Sie darauf, dass die Ballen dabei nicht gewendet werden, was dann ebenso zum Absterben des Laichs führen kann.


Markus Fuhrmann

Januar 2015

 

 

Dramatischer Einbruch bei den Grasfröschen

Laichballenzählungen geben Hinweise auf Bestand


Noch vor wenigen Jahren gab es Grasfrösche in nahezu jedem stehenden Gewässer. Je nach Größe fanden sich im März/ April bis zu mehreren Hundert Grasfröschen zum Laichen ein. Als der NABU in den neunziger Jahren für die Herpetofauna 2000 kreisweit Amphibien und Reptilien kartierte, fanden sich an geeigneten Gewässern vielfach weit über Hundert Grasfrösche ein. Die Populationsgröße wurde dabei über die abgelegten Laichballen abgeschätzt bzw. gezählt.


Grasfroschlaichplätze mit über hundert Tieren scheinen immer seltener zu werden. Foto: Markus Fuhrmann


In den letzten zehn Jahren haben viele Naturfreunde das Verschwinden des Grasfrosches beklagt.

An bekannten Laichgewässern waren „spürbar“ weniger Tiere aktiv. Neu angelegte Artenschutzgewässer wurden nicht oder nur in einem geringen Maße besiedelt. Vielfach verpilzte der Laich und in den darauf folgenden Jahren erschienen erneut umso weniger Frösche.


Um der Sache genauer auf den Grund zu gehen haben NABU-Aktivisten in den letzten Tagen Laichballen in verschiedenen Gewässern im Grubengelände bei Kreuztal-Littfeld gezählt und mit Ergebnissen aus dem Jahr 1996 verglichen. Während 1996 etwa 1000 Laichballen ermittelt werden konnten, wurden in den vergangenen Tagen nur rund 220 Ballen gefunden. Da die Population des Grasfrosches erheblichen Schwankungen unterliegen kann, müssen in die Zählungen den kommenden Jahren fortgeführt werden.

Wünschenswert wäre es, wenn sich weitere Mitglieder an Zählungen in anderen Orten des Kreises beteiligen könnten.


Markus Fuhrmann –NABU-

März 2014