Jahresbericht 2010

Rechenschaftsbericht des Vorstands des NABU-KV in seiner Mitgliederversammlung am 1.4.2011 von Helga Düben, 1. Vorsitzende des NABU-KV

 

 

Straßen

Auch im Jahr 2010 mussten wir uns mit den großen Straßenneubauplänen in unserem Kreis beschäftigen. Dabei fing eigentlich alles recht gut an. Der hessische Verkehrsminister Posch erklärte im Juni 2010 das Aus der Planungen für eine neue leistungsfähige Bundesfernstraße von Kreuztal bis nach Hattenbach. Es hatte sich gezeigt, dass diese Strecke nicht wirtschaftlich betrieben werden kann. Dies bedeutet, dass der Naturraum Wittgensteins zwischen Leimstruth und Beddelhausen nicht durch eine neue Straße belastet wird.  Dies bedeutet allerdings keine Änderung für die geplante FELS (Ferndorf-Eder-Lahn-Straße). Eine 2-spurige Ortsumgehungskette zwischen Kreuztal, Ferndorf, Hilchenbach, Erndtebrück und Bad Laasphe befindet sich im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans. Um eine leistungsstarke Autostraße zu erhalten, plant man aber 3-4-spurig und rückt die Trasse der Ortsumgehungen von den Orten weg auf die unzerschnittenen Höhenzüge mit notwendigen Brücken, Dämmen etc, die sich negativ auf unser Landschaftsbild und unsere Natur auswirken.

Durch das Eröffnen des Planfeststellungsverfahrens Teilortsumgehung Kreuztal wurde nun die Realisierung eingeleitet. Normalerweise sollte man davon ausgehen, dass die vom Bürger bezahlten Angestellten und Beamten ein Planfeststellungsverfahren so vorbereiten, dass auch die Belange der Natur entsprechend den gesetzlichen Vorgaben beachtet und sauber geprüft werden. Entsetzt mussten wir feststellen, dass dies bei dem Planfeststellungsverfahren Kreuztal keineswegs so durchgeführt worden ist. Die Gutachten sind total veraltet und vom Umfang her nicht der Bedeutung des Eingriffs in den Naturraum entsprechend. So stammt die eigentliche Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) aus dem Jahre 1989. Sie geht noch von einer 2-spurigen Straße aus mit einem Flächenverbrauch von 8,8 ha, während die heutige Planung ca. 20 ha direkten Landschaftsverlust veranschlagt. Obwohl diese UVS davon ausgeht, dass die Straßenplanung mit den Schutzgütern Mensch, Tiere, Pflanzen, Klima, Boden, Wasser und Landschaftsbild in weiten Teilen unverträglich ist und zur Minimierung der Maßnahmen eine Tunnellösung und/oder die Errichtung von Grünbrücken vorsieht, ignorieren die Straßenplaner diesen Fakt vollständig. Gemeinsam mit den anderen Naturschutzverbänden, dem Landesbüro der Naturschutzverbände, der Aktionsgemeinschaft Rothaargebirge und den Bürgerinitiativen hat der NABU eine umfangreiche Stellungnahme mit Einsprüchen gegen den vorgestellten Straßenbau erarbeitet und eingereicht.

Um auf eigene Daten zurückgreifen zu können, erfolgte im Bereich der FELS-Planung zum wiederholten Male eine Brutvogelkartierung durch Dr. Müller und Armin Schol. Außerdem wurden eigene Untersuchungen von planungsrelevanten Arten im vorgesehenen Plangebiet durch Thomas Müsse und Dr. Müller eingeleitet.

Die FELS wird weiterhin ein Thema des NABU bleiben; dazu arbeitet der NABU im Netzwerk StoppA4 mit anderen Organisationen zusammen.

 

Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG)

Seid 1.März 2010 gilt das neue Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). Dies bringt durchaus einige Verbesserungen, bleibt aber allgemein hinter den Erwartungen der Naturschützer zurück. Problematisch ist, dass die Behörden bei Eingriffen in die Natur hier im Land NRW noch nach Erlassen und Handlungsvorschriften vorgehen, die oftmals den strengeren Vorgaben des neuen Bundesnaturschutzgesetzes nicht entsprechen. Hier hoffen wir, dass die neue Landesregierung möglichst schnell Anpassungen vornimmt.

Erfreulich ist, dass der neue Umweltminister Johannes Remmel aus dem Siegerland kommt und hoffentlich ein offenes Ohr für die Naturschutzprobleme in unserem Kreis hat.

 

Windkraft

Probleme werden wir allerdings mit der Ansicht der neuen Landesregierung zur Windkraft haben. Sie will den Anteil der Windenergie an der Energieerzeugung des Landes von jetzt

3 % auf mindestens 15 % im Jahre 2020 steigern und somit auf ca.  2 % der Landesfläche Windenergieanlagen errichten. Es gibt Berechnungen, die sagen, dass dies die Errichtung von ca. 6000 neuen Windrädern in den nächsten 9 Jahren bedeutet. Um dies Ziel zu erreichen, ist ein neuer Windenergieerlass vorgestellt worden. Danach dürfen Windenergieanlagen (WEA`s) auch wieder in Waldgebieten, allerdings nicht auf ökologisch wertvollen Waldflächen wie naturnahen Laubwäldern oder Prozessflächen errichtet werden. Gerade der bei uns vorhandene unzerschnittene Lebensraum des Mittelgebirges kann dadurch technisch überprägt werden, was sich negativ auf das Landschaftsbild und das Landschaftserleben auswirken kann. Höhenbegrenzungen für Windräder wird es praktisch nicht mehr geben. Das Argument Landschaftsbild wird kaum noch eine Rolle beim Genehmigungsverfahren spielen. Windenergie im Wald bringt auch Probleme für bestimmte Vogelarten und Fledermausarten und kann sich auf den Vogelzug auswirken.

So finden sich bei uns 15,4 % der in NRW vorkommenden Schwarzstorchrevierpaare und

5,4 % der Rotmilanrevierpaare NRW. Alle geeigneten Habitate sind wohl besetzt. Probleme kann es auch mit Eulen, wie dem Uhu, oder den Wanderfalken geben. Auch Fledermäuse gehören nachweislich zu den Schlagopfern der WEA`s. Von 24 in Deutschland nachgewiesenen Fledermausarten sind bei uns 16 Arten bestätigt.

Wir im NABU hätten uns gewünscht, wenn der Windenergieerlass klare Standartuntersuchungsmethoden für Problemlebewesen festgeschrieben hätte, die dann auf örtlicher Ebene abzuarbeiten wären. Hier hätte man die zu untersuchenden Arten, die durchzuführenden Untersuchungsmethoden und den Untersuchungsumfang festschreiben müssen. Dies ist leider nicht erfolgt.

Da die Gemeinden Träger der Baugenehmigung bei WEA`s sind, wird es nun bei jeder Genehmigung je nach Vorgehen der beteiligten Fachbüros unterschiedliche, schwer zu vergleichende Aussagen und Untersuchungen geben. Auch hätte sich der NABU gewünscht, dass im Erlass z.B. absolut notwendige Abstände zwischen WEA und Brutstätten, wie z.B. einem Schwarzstorchhorst oder einer Uhubrut festgesetzt worden wären. Hier nimmt man an, dass man einen Abstand von 1000 m (Schwarzstorch) haben muss. Angekündigt worden sind sog. Handlungsempfehlungen, die auf diese Probleme eingehen sollen. Dies werden allerdings wiederum nur Empfehlungen sein, an die sich die Gemeinden nicht halten müssen. Ansonsten bleibt es bei den für sonstige Bauvorhaben gültigen Artenschutzprüfungen.

 

Positiv zu berichten ist, dass im Windenergieerlass Tabu-Zonen definiert werden. In diesen Zonen ist nur ein Repowering von bestehenden Anlagen möglich. Neue Anlagen dürfen dort nicht mehr errichtet werden. Zu diesen Tabu-Zonen gehören die Naturschutzgebiete, Naturdenkmale und geschützte Landschaftsbestandteile, Biotope gemäß § 30 BNatSchG , FFH- und Vogelschutz-Gebiete. Allerdings gibt es auch Ausnahmeregelungen dazu.

Auch wurden Abstandswerte zu solchen Gebieten festgesetzt, die allerdings oft in Abhängigkeit von dem Schutzcharakter des Gebietes stehen. Welche Probleme sich durch Ausnahmemöglichkeiten für den Naturschutz ergeben, wird erst die Verwaltungspraxis zeigen.

Der neue Windenergieerlass will keine ungesteuerte Entwicklung von Windanlagen zulassen. Dies ist prinzipiell zu begrüßen. Die räumliche Steuerung zur Errichtung von WEA`s wird Aufgabe der Regionalplanung; d.h. in den Regionalplänen werden entsprechend vorgegebener Prüfpunkte Gebiete für Bereiche für die Energienutzung zeichnerisch oder per Text ausgewiesen.

Hierbei sollen, was wir befürworten, sog. belastete Gebiete,  das sind z.B. Infrastrukturtrassen wie Bundesfernstrassen, Hauptschienenwege, Hochspannungsfreileitungen oder Gewerbegebiete vorrangig als Standorte ausgewiesen werden.

Für unseren Kreis wurde ein neuer Regionalplan im Jahre 2008 festgesetzt. Dieser geht allerdings nicht auf WEA`s ein, auch gibt es dort keinerlei zeichnerische Darstellung von Eignungsgebieten. Auf Rückfrage bei der Bezirksregierung wurde mir mitgeteilt, dass man langfristig plant, die Windenergieproblematik allgemein in die Regionalpläne einzubauen. Letztlich bedürfe es aber eines Regionalplanänderungsverfahrens dazu und das dauert.

Der Windenergieerlass betont, dass die Regionalpläne schon jetzt diese Steuerungsmöglichkeit besitzen, was de facto nicht richtig ist. Deshalb wird auch nicht festgesetzt, dass die Regionalpläne, die bisher keine Stellung zur Windenergie beziehen, möglichst umgehend an die neuen Vorschriften angepasst werden müssen. Dies ist ein großer Fehler.  Somit ist dieses Instrument einer sinnvollen Steuerung bei uns nicht gegeben. Die Gemeinden als Trägerinnen der Planungshoheit für Windenergie sind nämlich nur an Bundesgesetze und nicht an diesen Windenergieerlass gebunden. Er dient ihnen nur als Empfehlung und Hilfe zur Abwägung. Da unser Regionalplan keine Steuerung enthält, obliegt es weiterhin jeder einzelnen Gemeinde, ob und wo sie Windkraftvorrangzonen ausweist oder nicht. Auch wird es weiterhin Windkraftkonzentrationszonen für nur eine WEA geben. Dies sollte wirklich vermieden werden. Statt vieler Einzelstandorte muss man wenige Standorte mit möglichst vielen WEA`s den Vorrang geben. Wenn nicht anders möglich auch als sogenannte interkommunale Windparks; d.h. ein Standort für mehrere Gemeinden.

 

Viele Waldbesitzer haben entdeckt, dass man durch Anbieten von Waldflächen für WEA`s eine zusätzliche Finanzierungsquelle auftun kann und es gibt etliche lokale Bestrebungen, WEA`s zu realisieren. Umwelt- und Naturschutzproblematik interessiert da nicht. So soll die Pachthöhe im Windpark Hilchenbach für jedes einzelne Windrad 15.000 Euro pro Jahr betragen; ein Betrag, der für die Waldbesitzer schlecht zu vernachlässigen ist.

Sobald Wirtschaftsinteressen von heimischen Bürgern eine Rolle spielen, kann man befürchten, dass die lokale Politik willfährig wird, und gute Argumente gegen ein solches Vorhaben könnten trickreich weggewischt werden.

Positiv ist, dass das Land NRW eine Clearingstelle schaffen will, die bei der Lösung von Konflikten im Vorfeld Hilfestellung leistet. Dies sollten wir uns als Naturschutzverbände merken und im konkreten Fall die Leistung der Clearingstelle testen und nutzen.

 

Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)

Die direkte Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinien ist in Angriff genommen worden mit etlichen Besprechungen im vergangenen und dem jetzigen Jahr. Jürgen Sartor, Alfred Raab und Helga Düben haben an mehreren Terminen teilgenommen.

Von der EU wird verbesserte Wassergüte eingefordert; eine Verbesserung hin zu biologischer Optimierung. Künstliche Verbauungen und Wehre sollen abgebaut werden, um die Gewässerdurchgängigkeit zu erhöhen. Dem Fluss soll mehr Raum gegeben werden, um eigenständig sein Bett zu verlegen; der Schutz der Ufer durch begleitende Gehölze soll verbessert werden. Haupträume sind Eder, Lahn und Sieg mit den Hauptnebenflüssen. Es werden Konzepte entwickelt, um mittels Trittsteinen und Strahlursprüngen gewässerverbessernde Maßnahmen zu schaffen. Dies ist ein wichtiger Prozess, der auch angrenzende Biotope wie Feuchtwiesen positiv beeinflussen kann und soll. Dies alles ist zu begrüßen, weil hier der Staat gezwungen ist, zur Biotopverbesserung Geld in die Hand zu nehmen.

  

 

LP

Im letzten Jahr wurde auch viel zur Aufstellung von weiteren Landschaftsplänen im Kreisgebiet getan. Wilnsdorf, Neunkirchen und Erndtebrück sind fast fertig, für Bad Berleburg wird 2011 anvisiert.

Viele der Festlegungen der Landschaftspläne sind für uns akzeptabel, oftmals wurden aber unsere weitergehenden Vorschläge nicht berücksichtigt. So sind im Regionalplan sog. BSN-Flächen, d.h. Flächen zum Besonderen Schutz der Natur ausgewiesen. Diese Flächen sollen mit Hilfe der Landschaftsplanung langfristig geschützt werden, z.B. durch Ausweisung als Naturschutzgebiete. Dies wird allerdings vom Kreis oftmals abgelehnt mit der Begründung, Siegen-Wittgenstein gehöre zu den artenreichsten Kreisen NRWs und daher sei eine strenge Schutzauslegung nicht notwendig. Dies erzeugt den Anschein, als wolle der Kreis die biologische Vielfalt durch  großen Spielraum für Nutzer gefährden, bevor man schärfere Schutzbestimmungen einführt; frei nach dem Motto: wir haben große Reserven zum Aussterben, bevor wir auf Durchschnittsniveau absacken. Selbst das Eintreten des LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz) als Behörde mit anerkanntem Sachverstand im Naturschutz für neue Naturschutzgebiete und auch das Drängen der Bezirksregierung hat der Kreis Siegen ignoriert .  Landschaftspläne sollen eigentlich dem Schutz der Natur dienen. Bei uns hat man oftmals den Eindruck, dass sie dem Schutz der Naturnutzer dienen.

 

Stellungnahmen

Bei Maßnahmen zu Eingriffen in die Natur kann der NABU Stellung beziehen. Stellungnahmen werden von Jürgen Sartor und Dr. Poltz unterstützt von Gustav Rinder und Alfred Raab für das Siegerland und Helga Düben für Wittgenstein abgegeben. Im letzen Jahr haben wir den Eindruck gewonnen, dass speziell die Gemeinden immer unverfrorener Naturraum, der durch Landschaftspläne eigentlich geschützt ist, überplanen. Dies geschieht, weil die Hürden, solche Planungen erfolgreich abzuschließen, bei uns im Kreis sehr niedrig sind. Bei besonderen Eingriffen sind Umweltverträglichkeitsstudien (UVS) und artenschutzrechtliche Prüfungen erforderlich. Diese werden von den Trägern der Planung in Auftrag gegeben. Sie bestimmen auch den Auftragsumfang und legen die Kosten fest. Viele dieser Gutachten, so mussten wir feststellen, sind leider hinsichtlich Umfang und Methodik mangelhaft. Dies liegt nicht immer an der Qualität der prüfenden Planungsbüros. Wenn Auftraggeber zu wenig Geld für Gutachten bereitstellen, können diese nur unzureichend und fehlerhaft sein. Offiziell hat man die gesetzliche Pflicht der Prüfung erfüllt; den Schaden trägt die Natur.

 

 

Biotop- und Artenschutz

Neben den allgemeinen Naturschutzproblemen in unserem Kreis sind der praktische Arten- und Biotopschutz Hauptaufgabe des NABU. Hier wird die Vereinstätigkeit hauptsächlich durch den Einsatz vieler Aktiver getragen. Es ist schon jetzt Tradition, dass zur Aufstellung des Rechenschaftsberichts des Vorstands etliche Mitstreiter eine Übersicht über die von ihnen geleistete Arbeit einreichen.

Ein wichtiger Teil des Artenschutzes ist die Kartierung der Lebewesen unserer Heimat. Hierzu wurden z.B. von Dr. Hartmut Müller und Armin Schol wieder die Brutvögel auf dem Kreuztaler Friedhof und der Ginsburger Heide erfasst. In Netphen wurden von Thomas Rasche und Alfred Raab Greifvögel, Schwarzstorch, Kolkrabe, Neuntöter, Wasseramseln und Gebirgsstelze kartiert. Auf der Trupbacher Heide wurde von Klaus Schreiber eine ornithologische Bestandserfassung der mittelhäufigen Arten auf der Grundlage des Adebarstandarts durchgeführt. Auf der Birkefehler Höhe in Wittgenstein setzten Thomas Müsse, Michael Frede und Ludgar Behle ihre Vogelzugsbeobachtungen zur weiteren Datenerfassung fort. Jürgen Sartor, Dieter Amthauer, K. Schneider und Gerrit Rohledder führten Bestandserfassungen auf einer Monitoringfläche in Gosenbach, Punkt-Stopp-Kartierungen und eine Brutvogelbestandserfassung auf Niederwaldkahlflächen in Neunkrichen-Niederstein durch. Klaus Schreiber arbeitete an der Greifvogelkartierung TK 5013/4. Die ermittelten Daten wurden von Jürgen Sartor in die NABU-Datenbank eingespeist. Jürgen Sartor konnte auch die durchgeführten Adebararbeiten zum Abschluss bringen.

Markus Fuhrmann führte schon im 7. Jahr in Folge Hymenoptera-Kartierungen am Albrechtsplatz durch. Auch arbeitete er an der Erstellung der Roten Liste für Hymenoptera NRW mit. Auch Falk Klaes arbeitete an der Roten Liste, indem er Waldameisenkartierungen durchführte. Als einer der Hauptakteure der Ameisenschutzwarte musste er auch wieder viele Ameisenrettungsmaßnahmen durchführen.

Wichtig für den Artenschutz ist natürlich auch die Bereitstellung von Nisthilfen und deren Kontrolle. So wurden z.B. durch Alfred Raab, Thomas Rasche, teilweise Dieter Amthauer 14 Turmfalkennistkästen auf Hochspannungsmasten und 8 Kästen in Kirchen überprüft. Sie kümmerten sich auch um die eingerichteten Brutplätze für Wanderfalken. Um die Wasseramseln, d.h. um ihre Nistkästen unter Brücken und ihre Kontrolle kümmerten sich wieder ausgiebig die Wittgensteiner Wasseramsel-AG  und die Netphen-Aktiven, sowie Gerhard Blankenstein. Nistkastenkontrollen wurden auch wieder durch unsere Eulen-AG durchgeführt. Hier waren z.B. Doris Sonneborn, Günter Roth, Andreas Becker, Dieter Amthauer und Gerhard Blankenstein sehr aktiv. Hier wurden auch neue Kästen aufgehängt. Ein besonderes Herz für die Bilche zeigte Dieter Amthauer, der 10 neue Wohnungen für sie aufhängte.

Sehr viele Fledermauskästen wurden z.B. von Manuel Graf und Dr. Wiedemann kontrolliert. Speziell der Einsatz des Arbeitskreises Fledermausschutz hat im letzten Jahr zu äußerst interessanten Erkenntnissen geführt. Im Anschluss an den offiziellen Teil unserer heutigen Mitgliederversammlung wird uns ja Michael Frede einen Überblick über die Aktivitäten des AK-Fledermausschutz geben.

Im Amphibienschutz haben sich Mitglieder wie Daniela Krause, Theresa Riedesel, Gerhard Blankenstein, Sabine Portig und die Jugendgruppe aus Niederlaasphe um Friedrich Wilhelm Becker besonders engagiert. Es wurden Amphibienzäune in Balde und Junkernhees aufgestellt. Gleichzeitig wurden Straßensperrungen an der K 53 und in Bad Berleburg betreut.

 

Das Wichtigste für den Biotopschutz sind Pflegemaßnahmen. Solche Arbeiten führen Jürgen Sartor zusammen mit Friedhelm Schmidt und Gerd Quandel schon jahrelang in der Wacholderheide Gambach und auf der Lipper Höhe durch. Die Wittgensteiner Ortsgruppe pflegte eine äußerst artenreiche Feuchtwiese in Alertshausen und die NABU-eigenen Grundstücke des Niedermoores in Volkholz und der Schwantje. Ein besonderer Schwerpunkt für die Wittgensteiner war das Feuchtgebiet Lützel. Hier wurden 5 neue Tümpel gegraben und größere Teile der Fläche entbuscht.

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt waren wiederum die durchgeführten Maßnahmen auf der Trupbacher Heide. Hier war speziell die Siegener Ortsgruppe um Gustav Rinder äußerst aktiv.

Im Berichtsjahr wurde ja endlich die Entscheidung getroffen, dass die 300 ha des zum nationalen Naturerbes gehörenden Gebietes  Trupbacher Heide endgültig in die Obhut der NRW-Stiftung übergehen. Inwieweit hierbei der NABU offiziell in Zukunft Betreuungsaufgaben übernehmen wird, ist noch nicht geklärt. Allerdings gab es wegen des Handlings, dem geplanten naturschutzfachlichem Konzept, schon die Beteiligung des NABU durch Eva Lisges, Gustav Rinder und Klaus Schreiber.

Speziell mit der NRW-Stiftung arbeitet der NABU bekanntlich eng und vertrauenswürdig zusammen. So hat der Kreisverband die Betreuung der NRW-Stiftungsflächen der Gernsdorfer Weidekämpe übernommen. Hier geht es z.B. um den Abschluss von Pachtverträgen und um Verkehrssicherheitspflicht. Verantwortlich für diese Aufgabe ist Eva Lisges. Verkehrssicherheitskontrollen für Stiftungsflächen führen auch Jürgen Sartor im Burbacher Raum und Helga Düben für die Flächen in Wittgenstein auf dem Stünzel durch.

Mit Hilfe der NRW-Stiftung konnte auch ein neues naturschutzfachlich wertvolles Grundstück im NSG Weißbachtal zwischen Wilgersdorf und Rudersdorf für den NABU erworben werden.

 

Föna

Gefördert wurden unsere Arten- und Biotopschutzmaßnahmen auch im vergangenen Jahr über das Fönaprogramm. Hierbei bekamen wir 5.600 € aus öffentlichen Mitteln zugesprochen. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken. Allerdings sind diese Fönagelder Vergütungen für tatsächlich ehrenamtlich durchgeführte Arbeitsstunden. Dies bedeutet, dass ich mich ausdrücklich bei allen für ihren Einsatz bedanken möchte, speziell auch bei den NABU-Mitgliedern, die hier aus Zeit- und Platzgründen heute nicht erwähnt werden.

 

Projekte

2 große Projekte wurden speziell von Eva Lisges betreut. Der NABU-Landesverband hatte als Gemeinschaftsaufgabe 2010 speziell den Schutz der Schwalben ausgerufen. Hierzu gehörte das Projekt „Schwalbenfreundliches Haus“. Wir alle wissen, dass unsere heimischen Schwalben unter dem Verlust von Brutplätzen leiden. Durch Presseveröffentlichungen sollte auf dieses Problem aufmerksam gemacht werden und es wurde aufgerufen, uns speziell die Mitbürger zu melden, die unseren Schwalben gerne und aktiv die Möglichkeit bieten, an ihren Häusern zu brüten. Diesen Bürgern wurde dann als Dank die NABU-Plakette „schwalbenfreundliches Haus“ verliehen. Diese Aktion ist bei uns sehr erfolgreich verlaufen. Bei einer kleinen Feierstunde mit Kaffee und Kuchen auf dem Birkenhof bei Wilnsdorf konnten wir 40 Plaketten überreichen. Der Dank für die gelungene Aktion geht an Eva Lisges und Thomas Müsse, der einen sehr informativen Vortrag über die Schwalben hielt sowie an das lustige Spülteam, das sich durch den ganzen Abwasch durchquälen musste: Dieter Amthauer, Siegfried Ninneman, Helga und Michael Düben.

Das 2. Projekt war der „Hilchenbacher Schwalbensommer“. Kern dieses umweltpädagogischen Projekts war die Zählung von Schwalbennestern im gesamten Stadtgebiet mit all seinen Ortsteilen, durchgeführt von den Kindern aller 3. Schuljahre der Hilchenbacher Grundschulen. Ein ausführlicher Bericht hierzu findet sich in unserer Zeitung „Natur und Umwelt“. Abgeschlossen wurde das Projekt durch eine große Preisverleihung im Rathaus durch den Bürgermeister von Hilchenbach, Peter Hasenstab. Ermöglicht wurde das Projekt auch durch die großzügige Förderung von 2000 € durch die Karl Krämer Stiftung Hilchenbach.

Zur Öffentlichkeitsarbeit gehörte auch die Betreuung eines Infostandes des NABU bei der Eröffnung des Hofladens Birkenhof durch Eva Lisges.

 

NRW-Tag und Ausstellung

Im letzten Jahr war die Stadt Siegen Ausrichter des großen NRW-Tages. Auch der NABU hat sich mit einem Zeltpavillon an dieser Veranstaltung beteiligt. Um auf das weltweite Artensterben hinzuweisen, hatten wir unseren Schlafbären, Ursus dormicus, sups. Schnarchus mitgebracht. Da lag er nun in seinem Käfig im Stroh, hatte Möhren und Gurkenfutter und atmete sichtbar. Er war ein richtiger Eyecatcher, der viele Besucher zu unserem Stand führte. Es war oft schwierig, die Menschen davon zu überzeugen, dass wir hier kein echtes Tier, sondern ein Fellbündel mit Elektromotor und Blasebalg mitgebracht hatten. Gustav Rinder und seine Partnerin Christine Lux sorgten für einen bunten Blumenstrauß, an dem die Besucher ihre Artenkenntnis testen konnten. Für den gelungenen Auftritt am NRW-Tag sorgten Thomas Müsse, Manfred Semper, Eva Lisges, Dieter Amthauer, Dr. Wiedemann, Julia Schneider, Gustav Rinder und Helga u. Michael Düben.

 

Das Jahr 2010 wurde von den Vereinten Nationen zum internationalen Jahr der Biodiversität erklärt. Dazu konzipierte das Ehepaar Düben eine Fotoausstellung. Sie zeigte das Ausmaß der Gefährdung der biologischen Vielfalt auf, erläuterte notwendige Maßnahmen, um das Artensterben zu stoppen und die Anstrengungen der Ehrenamtler des NABU in unserem Kreis,  um die biologische Vielfalt zu erhalten. Die Ausstellung wurde im Rathaus in Geisweid, auf dem NRW-Tag, in der Volksbank Netphen und in den Römerpassagen in Burbach gezeigt. Die Bilder dazu wurden von Matthias Mennekes, Eva Lisges, Jürgen Sartor, Ludgar Behle, Ralf Kubosch und Michael Düben zur Verfügung gestellt.

 

Exkursionen

Für uns im NABU ist es äußerst wichtig, bei unseren Mitbürgern Verständnis und Unterstützung für den Schutz unserer Natur zu wecken. Hierzu wurden wieder in Zusammenarbeit mit der Biostation und Waldland Hohenroth zahlreiche Exkursionen durchgeführt. Dem Vorstand ist bekannt, dass im letzten Jahr 24 NABU-Mitglieder eine bzw. mehrere Exkursionen geleitet haben. (Adam, Amthauer, Behle, Düben, Frede, Hartmann, Held, Graf, Götz, Ising, Jung, Lisges, Mennekes, Müller, Ninnemann, Portig, Rinder,  Sartor. G. Sauer, A. Schol, M. Stangier, R. Twardella. T. Müsse, Wiedemann). Diese Exkursionen sind fester Bestandteil unserer Arbeit und werden sehr gut besucht.

 

HP

Der Internetauftritt unseres Kreisverbandes mit der Homepage www.nabu-siwi.de war eigentlich sehr gelungen. Speziell durch den Einsatz von Angela Schween-Ante war unser Auftritt verglichen mit anderen Kreisverbänden äußerst umfangreich und qualitativ hochwertig. Allerdings erwies sich aus technischen Gründen die Bearbeitung der Inhalte als äußerst schwierig und zeitraubend. Daher haben wir nun einen neuen Internetauftritt entwickelt. Unser großer Dank gebührt dabei Edgar Kuhly, der hier sehr viel Fachwissen und Zeit investiert hat. Auch Eva Lisges hat und wird hier viel Engagement zeigen. Besonders schwer wurde die Entscheidung, wie viele wertvolle Artikel von der alten Homepage übernommen werden sollten. Nunmehr ist die neue Homepage seit dem 21.3.2011 freigeschaltet. Sie wird für eine gewisse Zeit in manchen Bereichen noch eine Baustelle sein und wir bitten hier um konstruktive Vorschläge und würden uns über Beiträge aus der Mitgliedschaft freuen.

 

Sammelband

Zur Öffentlichkeitsarbeit gehört auch die gemeinsam mit der Biologischen Station herausgegebene Schriftenreihe: „Beiträge zur Tier- und Pflanzenwelt des Kreises Siegen-Wittgenstein“. Hier konnte im Berichtsjahr der 9. Sammelband der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Koordinationsarbeiten für dieses Buch wurden von Markus Fuhrmann durchgeführt. Da, wie ich hoffe, fast jeder von Ihnen dieses Buch erworben hat, sind Ihnen auch die Autoren und vielen Mitarbeiter dieser Veröffentlichung bekannt.

 

NuU

Wichtig für unsere Vereinstätigkeit ist auch unsere Zeitung „Natur und Umwelt“. Die Redaktion um Markus Fuhrmann, Matthias Mennekes, Monika Münker-Kunze und Gerhard Blankenstein als Anzeigenbetreuer veröffentlichte im vergangenen Jahr 2 Ausgaben. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für ihre Mühen. Das Redaktionsteam freut sich übrigens immer über Beiträge für die Zeitschrift aus den Reihen unserer Mitgliedschaft.

 

 

 

GST

Unsere NABU-Geschäftsstelle in Siegen in der Kölner Straße ist dienstags von 16,oo – 18,oo Uhr geöffnet. Die abwechselnde Betreuung teilen sich Gerhard Blankenstein, Helga Düben, Kurt Kaltschmidt, Eva Lisges, Manfred Semper, Jürgen Sartor, Alfred Raab und neu hinzugestoßen ist Thomas Rasche.

Der Vorstand hat sich 4 mal getroffen. Viele Probleme wurden allerdings auch telefonisch abgeklärt.

Am 3.10.2010 fand die Landesvertreterversammlung des NABU in Aachen statt. Als unsere Delegierten nahmen Manfred Semper, Barbara Schäfer, Wolfgang Lückert, Helga Düben und Eva Lisges teil.

 

Ortsgruppen

Der Mitgliederbestand lag mit Datum 1.1.2011 bei  1137 Mitgliedern und ist erfreulich konstant geblieben. Damit ist der NABU weiterhin der größte Naturschutzverband in Siegen-Wittgenstein.

Wichtiges Rückrat unseres Vereinslebens sind die Ortsgruppen. Sie treffen sich in Siegen und Wittgenstein in regelmäßigen Abständen, erfahren Interessantes über die heimische Natur und engagieren sich tatkräftig im Arten- und Biotopschutz. Die Kindergruppe in Siegen hat sich sehr gut entwickelt und ist äußerst aktiv. Dies gilt auch für die Jugendgruppe Niederlaasphe um F.W. Becker, die viele Aktionen durchgeführt haben.

Zu unserer Kinder- und Jugendarbeit gehörten auch z.B. die Teilnahme an Kinderferienspielen in Erndtebrück und Feudingen durch Birgit Becker, Sabine Portig und Thomas Müsse.

 

NABU-Fahrten

Im Sommer wurde eine NABU-Exkursion zur Wahner Heide durchgeführt. Für die Organisation zeigte Anna Ludewig Verantwortung, unterstützt von Eva Lisges. Die Fahrt war äußerst informativ und hat allen Teilnehmern Spaß gemacht. Einen genaueren Bericht dazu gibt es in der letzten Ausgabe der „Natur und Umwelt“.

Die NABU-Ortsgruppe Wittgenstein führte wieder eine mehrtägige jährliche NABU-Fahrt durch. Von Sabine Portig, Michael Frede und Thomas Müsse vorbereitetes Ziel war diesmal das Wattenmeer in der Nähe von Schleswig.

Zum entspannten Beisammensein diente auch das NABU-Kartoffelbraten in unserer Vereinshütte in Erndtebrück. Da die Siegener mit Gustav Rinder einen Musikanten mitbrachten, wurde später laut und schön gesungen.

 

AN

Eva Lisges ist weiterhin mit einer Drittel-Arbeitsstelle beim NABU Kreisverband angestellt. Neben den Tätigkeiten, die hier im Rechenschaftsbericht aufgeführt werden, sind ihre Hauptaufgabe die Koordination unserer Vereinsaktivitäten, wie Betreuung der Mitglieder, der Ortsgruppen oder die Organisation von Pflegemaßnahmen, die Erstellung von Förderanträgen, die Öffentlichkeitsarbeit, die Aktualisierung der Homepage und vieles mehr. Eins, liebe Eva, sollte man auf jeden Fall betonen: Auch durch Deinen Einsatz hat sich ein sehr freundschaftliches und sehr menschliches Verhältnis unter uns NABU-Mitgliedern im gesamten NABU-Kreisverband herausgebildet. Vielen Dank dafür.

 

BS

Der NABU ist auch Mitträger der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein und im Vorstand des Trägervereins durch Thomas Müsse vertreten; Stellvertreterin im Trägerverein ist Helga Düben. Thomas muss häufig gegen vom Kreis Siegen-Wittgenstein schon vorab bestimmte Beschlüsse kämpfen.

Im Kreisumweltausschuss vertritt Helga Düben die  Naturschutzverbände als beratendes Mitglied. Sie ist ebenfalls für die Naturschutzorganisationen Mitglied bei der Veranstaltergemeinschaft  radio siegen.

Dr. Müller vertrat für mehrere Wahlperioden die Naturschutzorganisationen als Mitglied im Jagdbeirat. Im Jahr 2010 stand eine Neuwahl an. Diesmal bestanden aber LNU und BUND auf einen Vertreter aus ihren Reihen. Gewählt wurde daher Werner Koch vom BUND.

Wir möchten Dr. Müller an dieser Stelle ganz herzlich für seinen langjährigen Einsatz danken.

Helga Düben ist auch Mitglied der Wisent-Steuerungsgruppe.

 

Beirat

Auch im Landschaftsbeirat der Unteren Landschaftsbehörde bringt sich der NABU mit seinen Mitgliedern Michael Hänel, Markus Fuhrmann, Helga Düben und Matthias Mennekes ein. Helga Düben wurde zur Vorsitzenden des Beirats gewählt; eine Funktion, die Jürgen Sartor früher lange Zeit innehatte. In dieser Funktion erarbeitete sie allein über 40, teilweise ausführliche Stellungnahmen zu Eingriffen in die Natur. Es fragt sich immer, ob sich dieser Zeitaufwand wirklich lohnt.     

Leider erscheinen Naturschutzgesetze für viele in unserer Gesellschaft Gesetze 2. Ordnung zu sein, die man schon leichter umgehen kann. Gerade hier ist der amtliche Naturschutz gefordert. Daher ist die Mitarbeit im Beirat als Anwalt der Natur weiterhin nötig.

 

Zusätzliche Tätigkeiten der Vorsitzenden

Zur Feierstunde „30 Jahre Grüner Kreisverband in Kreuztal“ überbrachte die Vorsitzende ein Grußwort des NABU. Im Berichtsjahr wurde „20 Jahre Biologische Station“ in Wilnsdorf gefeiert. Die Grußrede für die Naturschutzverbände hielt Helga Düben. Bei einem Workshop auf Hohenroth bzgl. der nachwachsenden Rohstoffe im Niederwald erläuterte Helga Düben die Ansicht des ehrenamtlichen Naturschutzes durch ein Referat. Im Juli veranstaltete der Kreis ein Symposium zum Thema „nachwachsende Energiepflanzen in der Landwirtschaft“. Helga Düben hielt hier einen Vortrag, um den Standpunkt der Naturschutzverbände zu erläutern. Sie vertrat den NABU auch auf der Naturschutzkonferenz der Bezirksregierung im Oktober.

Windenergie und die Probleme für den Naturschutz waren ein weiteres Themenfeld. Den Anfang machte ein Informationsgespräch „Windenergie im Wald“, zu dem viele Vertreter des behördlichen Naturschutzes der Regional- und Landesebene, so auch der Staatssekretär Paschedag vom Umweltministerium eingeladen waren. Helga Düben vertrat den ehrenamtlichen Naturschutz.

Im Januar 2011 trafen sich die NABU Bundesfachausschüsse Wald und Wild zu einer Arbeitstagung in Hilchenbach zum Problem Windenergie. Hier wurde die Vorsitzende um ein Kurzreferat zum Thema „Windenergie aus Sicht des hiesigen Naturschutzes“ gebeten. Um eventuelle Probleme der Windenergie ging es auch bei der LNU-Tagung in Ferndorf, zu der Helga Düben als Referentin eingeladen wurde.

 

Liebe Freunde

Katastrophen kann man oftmals kommen sehen. Man weiß nicht wie, wo und wie heftig sie ausfallen; man weiß nur, dass sie irgendwann eintreten werden. Meist weiß man auch, wie man Katastrophen verhindern könnte. Allerdings geht es oftmals um handfeste wirtschaftliche Interessen. Deshalb werden vorbeugende Maßnahmen oftmals verhindert durch Argumente, wie Hysterie, kalkulierbares Restrisiko und unvorstellbare Möglichkeiten. Aber auch wenn eine Katastrophe jetzt eingetreten ist, wie die Atomkatastrophe in Fukushima, können wir nicht sicher sein, dass die Welt wirklich die richtigen Schlüsse daraus zieht.

Eine andere Katastrophe bahnt sich leise an. Erst langsam, jetzt aber immer schneller werdend. Die Katastrophe  des größten Artensterbens in unserer Welt. Seriöse Quellen gehen davon aus, dass täglich über 100 Tier- und Pflanzenarten verschwinden. Es ist nicht so, dass man diese Katastrophe nicht sieht. Schon in den 1990-iger Jahren beschloss die Weltgemeinschaft, wirksame Maßnahmen zu unternehmen, um das Artensterben zu stoppen. 2010 wurde zum internationalen Jahr der biologischen Vielfalt erklärt. In vielen Sonntagsreden sprechen die Politiker von notwendigen Anstrengungen zum Erhalt der Artenvielfalt. Doch eigentlich passiert nichts Wesentliches, um diese Katastrophe zu verhindern. Auch hier gibt es wieder vielfältige wirtschaftliche Interessen, Natur auszubeuten oder zu überplanen; sie ist ja so herrlich preiswert. Dabei wird vergessen, dass nur eine gesunde Natur in der Lage ist, uns Menschen die vielfältigen Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen, die wir zum Leben brauchen. Auch wenn manche Anstrengungen unserer Arbeit für die Natur im NABU frustrierend enden, bleibt es unsere Aufgabe, uns hier weiterhin zu engagieren, getreu unserem Motto: NABU – für Mensch und Natur.

Vielen Dank.