Jahresbericht 2011

Am 16.03.2012 fand in Hilchenbach-Allenbach im Gasthof Siebel die diesjährige Mitgliederversammlung des NABU (Naturschutzbund) Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein statt. Ein wichtiger Tagungspunkt war dabei der Bericht der Vorsitzenden Helga Düben über die vielfältigen Aktivitäten des NABU-Kreisvereins im Jahre 2011

 

Rechenschaftsbericht 2011 NABU -16.3.2012-

 

Straßen

Natur und Landschaft sind keineswegs rechtlos, sondern ihr Schutz ist bei uns durch Gesetze eine verpflichtende Aufgabe für Staat und Bürger. Allerdings wird dieses Recht oft fehlerhaft oder unzureichend angewandt. Nicht ein Mangel an Vorschriften, sondern ein mangelhafter Vollzug naturschutzrechtlicher Vorschriften ist ein großes Problem des Naturschutzes.

So müssen oftmals bei Eingriffen in die Natur Umweltverträglichkeits- und Artenschutzprüfungen durchgeführt werden.

Damit beauftragt der Investor spezielle Planungsbüros, die dann oft im wahrsten Sinne Fachgutachtenfür den Investor schreiben. Nehmen diese Büros Natur- und Artenschutz zu ernst, ist die Investition gefährdet und die Gutachter müssen wohl befürchten, keine Aufträge mehr zu erhalten. Selbst wenn Artenschutzprobleme offensichtlich sind, werden diese in Gutachten oftmals durch abenteuerliche Argumentationen heruntergeredet. Leider werden solche Gutachten von Behörden oftmals akzeptiert. Wahrscheinlich können sie dem Druck politischer Einflussnahme - Investitionen nicht zu verhindern oder zu erschweren - nicht standhalten. Verlierer ist dann der Naturschutz.

Auch für das Planfeststellungsverfahren für die Teilortsumgehung (OU) Kreuztal als 1. Baustein der angedachten FELS wurde eine veraltete und qualitativ mangelhafte Artenschutzprüfung (ASP) vorgelegt. Dies konnte auch durch die Stellungnahme der Naturschutzverbände nachgewiesen werden. Da die Planer hier deshalb eine gerichtliche Auseinandersetzung befürchten mussten, wurde eine neue ASP in Auftrag gegeben. Dazu gab es bezüglich des Umfangs am 6.9.2012 ein Abstimmungsgespräch mit Straßen-NRW in Siegen, an dem sich auch der NABU beteiligt hat. Dies bedeutet zunächst eine Verzögerung des Planfeststellungsverfahrens. Dennoch halten bestimmte Politiker und Industrievertreter weiter an der Planung der FELS, die man nun „Route 57“ nennt, fest.

Der NABU sieht in dieser neuen, mehrspurigen Autostraße einen nicht auszugleichenden Eingriff in den Naturraum und engagiert sich weiterhin mit anderen Verbänden und Bürgerinitiativen gegen diese Straßenplanung. Hier hat es im vergangenen Jahr mehrere Treffen im Rahmen des Netzwerks gegeben.

 

Windkraft 

Ein weiteres Problem, das unseren ganzen Kreis Siegen-Wittgenstein betrifft, ist die Errichtung von Windenergieanlagen (WEAs) im Wald.

Der neue Windenergieerlass ist in Kraft getreten. Der dazu gehörende Leitfaden „Windenergie im Wald“ befindet sich in Arbeit. Bezüglich des Themas Windenergie ist eine wahre Goldgräberstimmung ausgebrochen. Waldbesitzer erhoffen sich hohe Pachterträge für Standortflächen von Windanlagen, Gemeinden neue Gewerbesteuereinnahmequellen.

In der Presse war von bis zu 130 angedachten Windrädern mit der Höhe des Kölner Doms für unser Kreisgebiet zu lesen.

Da der Kreis Siegen-Wittgenstein der waldreichste Kreis der BRD ist, sich bei uns viele große unzerschnittene Naturräume befinden und wir noch eine hohe Artenvielfalt auch im Wald vorweisen können, wird gerade die Fülle solcher Anlagen zu großen Problemen hinsichtlich des Biotop- und Artenschutzes führen.

Durch WEAs und ihre notwendigen Zuwegungen kommt es zur Zerschneidung von Waldgebieten und durch den Betrieb zu Störungen von Waldlebewesen. Gerade auch für windenergiesensible Arten, wie z.B. Schwarz- u. Rotmilan und andere Greifvögel, Schwarzstorch, Uhu, Kolkrabe usw. sowie die Fledermäuse gibt es auch ein direktes Tötungsrisiko.

Die Planungshoheit für diese Anlagen liegt bei den Gemeinden, die allerdings nur ihr Gemeindegebiet betrachten. Regionale Auswirkungen auf Arten, die einen großen Raumbedarf haben, oder auf den Vogelzug bleiben weitest gehend unberücksichtigt.

Auch an unseren Kreisgrenzen, in Hessen, Rheinland-Pfalz, im Kreis Olpe und HSK werden WEAs geplant.

Auch die NABU-Nachbarverbände sind entsetzt über den ungeregelten Ausbau der Windenergie überall in Deutschland. Dabei könnte man durch eine Regionalplanung, die Vorrang-, Vorbehalts-, Eignungs- sowie Tabuzonen festsetzt, zu einem sinnvollen und naturverträglichen Ausbau der Windenergie kommen. Leider zeichnet sich ab, dass dies nicht realisiert wird. Die Bezirksregierung Arnsberg möchte die einzelnen Kommunen möglichst nicht in ihrer Entscheidungsbefugnis beschneiden.

Obwohl immer wieder betont wird, wie wichtig Arten- und Biotopschutz ist, wird z.B. der geplante Leitfaden „Windenergie im Wald“ wenig hilfreich sein, Artenschutzprobleme im Einzelfall vor Ort zu lösen. Hier wird der ehrenamtliche Naturschutz wieder mal mit diesen Problemen allein gelassen.

Wiederum droht die Gefahr, dass die eigentlich gute Idee, erneuerbare Energie und sogenannten grünen Strom zu erzeugen durch die Renditegier der Investoren zu Zerstörung von Natur führt.

Dies mussten wir schon schmerzlich bei der Biogasproduktion erleben, die zur Vermaischung ganzer Landstriche und damit zum dramatischen Rückgang der Artenvielfalt und von Lebensräumen in manchen Bundesländern und Teilen NRWs geführt hat.

Die von mir geschilderten Probleme werden auch von anderen Naturschutzverbänden so gesehen. Daher haben der BUND (Bund für Umwelt- u. Naturschutz), die LNU (Landesgemeinschaft Natur- u. Umwelt) mit SGV und Heimatverbänden und die SDW (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald) zusammen mit dem NABU eine „Interessengemeinschaft Natur und Heimat Südwestfalen“ (INuHS) gegründet.

In diesem größeren Verbund hoffen wir, dass unsere Stimme bzgl. Biotop- und Landschaftsschutz eher gehört und berücksichtigt wird. Nicht nur bei Problemen der Errichtung von Windenergieanlagen im Wald, sondern auch bei größeren Eingriffen in den Naturraum will die IG gemeinsame Stellungnahmen entwickeln. Für die Vorbereitung dieser IG gab es zwei Sitzungen mit den anderen Umweltverbänden in Siegen. Auch wurde eine gemeinsame Stellungnahme bzgl. der Suche nach neuen Windkraftkonzentrationszonen der Stadt Hilchenbach und eine gemeinsame Presseerklärung abgegeben.

Helga Düben nahm am 18.4.2011 an einer Podiumsdiskussion über Windkraft mit dem Staatssekretär im Umweltministerium, Herrn Uwe Paschedag – gemeinsam mit BUND und SDW – in Bad Laasphe teil.

Da die Windenergie im Wald zurzeit in aller Munde ist, organisierte auch der Kreis Siegen-Wittgenstein im Januar 2012 ein Windforum Südwestfalen. Die NABU-Vorsitzende Helga Düben war Teilnehmer einer dort stattfindenden Podiumsdiskussion und erläuterte die sich abzeichnenden Naturschutzprobleme. Ende Februar lud die Bezirksregierung Arnsberg zu einem Gespräch „Regionalplan Regierungsbezirk Arnsberg, Sachlicher Teilabschnitt Energie“ ein. An diesem Termin beteiligten sich für den NABU Helga und Michael Düben.

Am 7. März nahmen Helga und Michael Düben an einem Treffen der Arbeitsgemeinschaft erneuerbarer Energie der grünen Kreispartei in Kreuztal teil, um hier über das Problem Artenschutz und Windenergie im Wald zu referieren.

 

 

Klettern 

Weiterhin weisen Gemeinden Baugebiete für den Wohnungsbau aus, obwohl die Einwohnerzahl mittel- und langfristig zurückgeht. Auch die Suche nach neuen Gewerbeflächen geht weiter, während Gewerbegebiete, wie in Bad Berleburg-Weidenhausen seit Jahren leer stehen.

Aber auch von anderer Seite erfolgt immer größerer Druck auf unsere Naturräume:

z.B. durch die Freizeitgestaltung ! So wollen der Deutscher Alpenverein (DAV) und die Interessengemeinschaft Klettern (IG-Klettern) möglichst alle geeigneten Felsen und Steinbrüche im Regierungsbezirk Arnsberg zum Klettern nutzen. Unter Berufung auf die unter schwarz-gelber Landesregierung von Uhlenberg abgeschlossene Rahmenvereinbarung „Klettern und Naturschutz“ haben die Kletterer umfangreiche Listen für gewünschte Klettergebiete aufgestellt und fordern von Gemeinden und unteren Landschaftsbehörden (uLBs) eine Zustimmung. Auch für unseren Kreis gibt es eine Liste von 20 Kletterobjekten. Die meisten sind als Naturschutzgebiete, 30-iger Biotope, geschützte Landschaftsbestandteile etc. geschützt. Oftmals gerade, weil diese Gesteine Lebensraum für bedrohte Arten sind und durch klettern gefährdet werden.

Obwohl sich der DAV auch als Naturschutzverein darstellt, scheint dies bei den Abwägungen gegenüber dem Klettervergnügen keine Rolle zu spielen. Leider mussten wir auch feststellen, dass Kletterer trotz Verboten und ohne Erlaubnis solche Schutzgebiete schon beklettern. Derartiges verbotenes Tun wird von den uLBs nicht konsequent geahndet. Dies hat wohl damit zu tun, dass die Kletterer bei Landräten und politischen Vertretern intensive Lobbyarbeit unter dem Schlagwort „Tourismusförderung“ betreiben.

Da sich hier große Konflikte mit Biotop- und Artenschutz abzeichnen, hat die Bezirksregierung Arnsberg eine rechtliche Bewertung von Klettern in durch Naturschutzrecht geschützten Gebieten erarbeitet und einen Fachdialog „Klettern in Naturschutzgebieten“ zwischen Behörden, Naturschutzverbänden und Kletterverbänden initiiert. An diesem Prozess hat auch der NABU Siegen-Wittgenstein mit Helga u. Michael Düben intensiv mitgewirkt. Leider haben die Kletterverbände bisher einen Erfolg des Fachdialogs torpediert und vermutlich durch Druck auf das Umweltministerium in NRW Aufweichungen in der Rechtsauffassung der Bezirksregierung erreicht.

Der NABU Siegen-Wittgenstein will keineswegs den Klettersport behindern. So hat er aktiv den Steinbruch Kapplerstein bei Bad Berleburg-Aue, der jetzt ja beklettert wird, als Kletterstandort vorgeschlagen. Helga u. Michael Düben haben fast alle von Kletterern vorgesehenen Kletterstandorte im Kreis aufgesucht. Auch hier ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten zum Klettern. Allerdings muss von Kletterverbänden auch eine Einsicht in die Notwendigkeit des Naturschutzes gefordert werden, die jetzt noch nicht zu sehen ist. Das Problem wird uns weiterhin beschäftigen.

 

Landschaftspläne 

Auch im Berichtsjahr wurde an weiteren Landschaftsplänen im Kreis Siegen-Wittgenstein gearbeitet. Hauptkritikpunkt des NABU ist der unzureichende Schutz der sog. BSN-Flächen (Bereichen zum Schutz der Natur) der Regionalpläne durch die Landschaftspläne.

Hier wurden und werden nur Teilbereiche als Naturschutzgebiete (NSGs) ausgewiesen. Nutzungseinschränkungen werden praktisch nicht festgelegt. Stolz verkündet der Kreis, dass es in NSGs nur einen sog. Grundschutz gibt. Mit Ausnahme von 30-iger Biotopen wird z.B. kein Landwirt daran gehindert, in NSGs und Landschaftsschutzgebieten seine Bewirtschaftungsform so zu verändern, dass dadurch schützenswerte Natur zerstört wird.

Ein weiteres Problem ist der Biotopverbund, dessen Einrichtung vom Bundesnaturschutzgesetz und vom Landschaftsgesetz NRW schon länger gefordert wird. Die rot-grüne Landesregierung hat sich sogar zum Ziel gesetzt, den Biotopverbund auf 15 % statt wie bisher auf 10 % der Landesfläche darzustellen.

Gerade durch die Landschaftspläne müsste dieser Biotopverbund realisiert werden. Aber dies erfolgt nicht; Absichten und Vorschriften werden nicht umgesetzt.

Da unsere Hinweise auf diese Probleme bei der ULB und im Umweltausschuss des Kreises nicht gehört wurden, gab es intensive Gespräche hierüber zwischen NABU und Bezirksregierung Arnsberg sowie ein persönliches Gespräch mit Umweltminister Johannes Remmel. Bisher ist nicht abzusehen, ob dieses zu Konsequenzen bzgl. der Landschaftspläne führt.

 

Biotop- und Artenschutz: 

In den Naturschutzverbänden gibt es immer mehr die Erkenntnis, dass effektiver Naturschutz nur auf Flächen erfolgen kann, die man selbst erwirbt. Auch der NABU Siegen-Wittgenstein besitzt solche Flächen.

Dies bedeutet allerdings auch, dass wir uns bemühen müssen, diese Flächen in einem naturschutzwürdigen Zustand zu erhalten. Deshalb haben Eva Lisges und Michael Düben alle NABU-eigenen Flächen besucht, Kartierungen durchgeführt und Pflege- und Entwicklungskonzepte hierfür entwickelt und Verkehrssicherheitsprobleme ermittelt.

Da diese Gebiete über das Kreisgebiet verstreut sind, wurden auch Paten gesucht, die im Jahresverlauf diese Flächen im Auge behalten. So kümmert sich z.B. Stefan Engel um die Flächen in Walpersdorf, Wilgersdorf und Tanzplatzstruth; Jürgen Sartor um Flächen im Burbacher Raum; Thomas Rasche um Flächen in Netphen und Michael Düben um Berleburger Flächen.

Entsprechend den Entwicklungszielen wurden auch gezielte NABU-Arbeitseinsätze auf eigenen Flächen durchgeführt. So in Bad Berleburg-Weidenhausen, Bad Laasphe-Volkholz, Wilgersdorf –Tanzplatzstruth, im Bereich Burbach Siegerlandflughafen und Erndtebrück-Schwantje. Dies alles war nur möglich durch den Einsatz von NABU-Aktiven, wie z.B. Reinhard Eckermann, Stefan Engel, Eva Lisges, Michael Düben, Wolfgang Lückert, Thomas Müsse, Siegfried Ninnemann, Andreas Pfeil, Thomas Rasche, Jürgen Sartor oder Rainer Winschenbach.

Durch die finanzielle Unterstützung der NRW-Stiftung, mit der wir hervorragend zusammenarbeiten, konnte der NABU für Flächen in Hilchenbach-Altenteich, Wilgersdorf (Tanzplatzstruth) und Bad Berleburg-Hemschlar im Berichtsjahr Kaufvereinbarungen abschließen. Es handelt sich um ca. 4,11 ha Fläche.

Für das Feuchtgebiet Lützel besteht ein Gestattungsvertrag mit der Stadt Hilchenbach. Nachdem wir dort per Hand neue Teiche angelegt hatten, wurden wieder größere Entbuschungsmaßnahmen durchgeführt. Leider zeigt sich hier, dass viele Teiche und Tümpel trocken gefallen bzw. stark verlandet sind. Der dort fließende Lützelbach hat sich in den letzten Jahren immer tiefer eingegraben, so dass er dieses Gebiet nicht mehr bewässert sondern es sogar zur Entwässerung des Feuchtgebietes kommt.

Durch Eva Lisges, Helga und Michael Düben und der fachlichen Beratung durch Rainer Winschenbach wurde zur Behebung dieses Problems ein Maßnahmenkonzept mit verschiedenen Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen entwickelt und mit der Stadt Hilchenbach sowie der unteren Landschaftsbehörde und der unteren Wasserbehörde abgestimmt. Hierbei soll die Tiefenerosion des Lützelbaches gestoppt werden, eine Bewässerung des Gebietes wieder herbeigeführt und die Funktion der vorhandenen Tümpel und Teiche optimiert werden. Da dies eine größere Maßnahme mit Einsatz eines Spezialbaggers ist, haben wir Fördermittel entsprechend ELER und der WRRL beantragt.

Verantwortung übernommen hat der NABU auch für viele Flächen, die sich im Eigentum der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege befinden. So ist für unseren NABU die Betreuung der Gernsdorfer Weidekämpe ein großes Projekt. Hier hat die NRW-Stiftung große Flächen erworben. Hauptsächlich kümmert sich Eva Lisges um dieses Gebiet. Es müssen Pachtverträge abgeschlossen werden, Pflegemaßnahmen werden durchgeführt und die Verkehrssicherheitspflicht wird gewährleistet.

Im Auftrag der NRW-Stiftung hat der NABU Verkehrssicherheitspflichten für größere Flächen in Burbach durch Jürgen Sartor und Bad Berleburg-Stünzel durch Helga Düben übernommen.

In diesem Zusammenhang werden auch aktive Pflegemaßnahmen durchgeführt.

So in Burbach durch Jürgen Sartor, Friedhelm Schmidt, Gerd Quandel, Klaus Metz und Viktor Rifinius.

Speziell die Gambacher Wacholderheide hat sich hierdurch hervorragend entwickelt. In diesem Bereich mussten auch aus Verkehrssicherheitspflichten etliche Bäume in Zusammenarbeit mit der ULB und der NRW-Stiftung vor kurzem gefällt werden. Dies wirkt vermutlich auch positiv auf die Heideflächen aus, da die Beschattung entfällt.

Zusammenfassend können wir feststellen, dass der NABU KV jetzt Eigentümer von ca. 8,05 ha Naturschutzflächen ist. Daneben haben wir einige kleinere Flächen gepachtet. Für ca. 25 ha führt der NABU verantwortlich die naturschutzfachliche Betreuung durch. Weiterhin hat er für ca. 76 ha Verkehrssicherheitspflichten übernommen. Dort werden auch von uns Pflegemaßnahmen durchgeführt.

Somit haben wir Verantwortung für ca. 109 ha in unserem Kreis übernommen.

Bei diesen Flächen unerwähnt bleibt der große Einsatz speziell der Siegener Ortsgruppe, um Dieter Amthauer, Anna Ludewig, Christine Lux, Eva Lisges unterstützt von Thomas Müsse, Siegfried Ninnemann, Klaus Schreiber und Gustav Rinder im NSG ehemaliger Truppenübungsplatz Trupbach.

Hier wurden bei etlichen Arbeitseinsätzen Entbuschungsmaßnahmen und Abplackungen der abgestorbenen Heideflächen durchgeführt.

Auch wenn im Berichtsjahr leider noch nicht die endgültige Übertragung der Flächen in den Besitz der NRW-Stiftung erfolgt ist, übernimmt der NABU hier weiterhin Verantwortung für den Erhalt der wunderbaren Heideflächen. Am Leitlinienentwurf für Trupbach wurden von Klaus Schreiber und Gustav Rinder Aktualisierung u. Ergänzung durchgeführt.

Wichtiger Bestandteil des Biotop- und Artenschutzes sind auch Kartierungen, um einen Überblick über den heimischen Artenbestand zu erhalten.

Markus Fuhrmann führte im 8. Jahr in Folge Hymenoptera-Kartierungen am Albrechtsplatz durch.

Klaus Schreiber arbeitete an der Greifvogelkartierung TK 5013/4.

Siegfried Ninnemann führte ein Vogelmonitoring in Netphen-Helgersdorf durch.

Dieter Amthauer, Jürgen Sartor, K. Schneider und Gerrit Rohledder haben Flächenmonitorings in Gosenbach und Siedlungsdichteuntersuchungen auf einer Niederwald-Sukzessionsfläche in Wiederstein durchgeführt.

Dr. Hartmut Müller und Thomas Müsse haben versucht, durch das Aufstellen und Kontrollieren von mit Baldrian getränkten Duftstöcken, die Wildkatze im Bereich Buschhütten bis Dahlbruch nachzuweisen. Wie jedes Jahr wurden auch in 2011 wieder Zugvogelbeobachtungen auf der Birkefehler Höhe durch Thomas Müsse und Ludgar Behle durchgeführt. Rotmilankartierungen im Siegerland wurden durchgeführt von Dieter Amthauer, Alfred Raab, Thomas Rasche und Klaus Schreiber.

Außerdem wurden in Netphen von Thomas Rasche und Alfred Raab Greifvögel, Schwarzstorch, Kolkrabe, Neuntöter, Wasseramseln und Gebirgsstelze kartiert.

Jürgen Sartor betreut mit Karl-Heinz Weber eine Datenbank der Vogelbeobachtungen im Siegerland.

Ein wichtiger Punkt für uns im NABU ist auch der aktive Artenschutz.

Im Jahre 2011 wurden kreisweit viele Nistkästen kontrolliert, angebracht bzw. erneuert.

Im Siegerland waren besonders Dieter Amthauer und Siegfried Ninnemann sehr rege.

Alfred Raab und Thomas Rasche kontrollierten Nistkästen für Turmfalken und Schleiereulen in Kirchen und anderen Gebäuden sowie Nistkästen von Wanderfalken im weiteren Umkreis von Netphen.

Andreas Becker sorgte für das Anbringen von Gebirgsstelzenkästen und deren Kontrolle im Berleburger Raum. Neue Gebirgsstelzenkästen wurden durch Alfred Raab und Thomas Rasche im Netphener Raum und durch Gerhard Blankenstein im nördlichen Siegerland aufgehängt. Weitere Raufusskauzkästen wurden von Gerhard Blankenstein angebracht und im Bereich Siegen-Eiserfeld von Dieter Amthauer kontrolliert, ebenso wie auch Schlafmauskobel auch von Markus Fuhrmann.

Im Amphibienschutz haben sich Mitglieder, wie Gerhard Blankenstein, Jens Lehmann mit mehreren Jugendlichen aus Niederlaasphe, Daniela Krause, Sabine Portig und Theresa Riedesel besonders für Kröten, Frösche und Molche eingesetzt, in dem sie Amphibienzäune in Balde und Junkernhees aufgestellt haben und für Straßensperrungen im Bereich der K 53 und in Bad Berleburg Verantwortung übernahmen.Dies gilt auch für Familie Stähler im Freudenberger Raum.

Eine Kontrolle von Wasseramselkästen unter Brücken wurde in Wittgenstein durch Birgit Becker, Christa Melzer, Julia Schneider, Helga und Michael Düben durchgeführt, in Netphen durch Alfred Raab und Thomas Rasche, im nördlichen Siegerland durch Gerhard Blankenstein.

Etliche neue Wasseramselkästen wurden im Laaspher Raum durch Jens Lehmann angebracht.

Jürgen Sartor hat sich sehr um die Anschaffung von Mehlschwalbenkästen bemüht und 30 neue Kästen angebracht.

Auch unser Arbeitskreis Fledermausschutz war äußerst rührig. Über dessen Tätigkeiten werden uns Christian Sebening und Manuell Graf im Anschluss an den offiziellen Teil unserer Mitgliederversammlung noch ausführlich berichten. Neben der Kontrolle im nördlichen Siegerland durch Gerhard Blankenstein, im südlichen Siegerland durch Manuel Graf und Dr. Wiedemann, im Bereich Wittgenstein durch Günter Roth, Christian Sebening und Michael Frede wurden weitere Kästen angebracht, Stollen gesichert sowie Fledermausdaten durch Kartierungen und Netzfänge ermittelt. Viel Arbeit hatten auch Christian Sebening und Dr. Wiedemann wenn es um die Pflege von Fledermäusen ging.

 

Sabine Portig hat eine Liste mit Ansprechpartnern für verletzte Tiere erstellt, die auch auf unsere Homepage eingestellt wurde. Bei vielen Nachfragen von Mitbürgern zu verletzten oder kranken Tieren konnte dadurch weitergeholfen werden.

Klaus Schreiber hat im Laufe des Jahres 2011 eine Betreuung von Studierenden des Fachbereichs Biologie der Uni Siegen übernommen.

Erwähnt werden muss auch die Sammelaktion „Handys für die Havel“, die von Friedrich Wilhelm Becker in Zusammenarbeit mit dem CVJM in Niederlaasphe initiiert wurde und die fleißigen Sammler schon viele ausgemusterte Handys einsammeln konnten.

 

Stellungnahmen 

Bei Maßnahmen zu Eingriffen in die Natur kann der NABU Stellung beziehen. Stellungnahmen werden von Jürgen Sartor und Dr. Poltz unterstützt von Gustav Rinder und Alfred Raab für das Siegerland und Helga Düben für Wittgenstein abgegeben. Allein Jürgen Sartor hat in 2011 26 Stellungnahmen erarbeitet.

Schon in vorangegangenen Jahresberichten wurde erläutert, welche Mängel bei der Umsetzung von naturschutzrechtlichen Regelungen durch die Planungsträger bestehen. So müssen z.B. Eingriffe in die Natur zeitnah ausgeglichen werden. Allerdings werden diese Ausgleichsmaßnahmen in unserem Kreis durch niemanden konsequent kontrolliert. Man sieht sich dazu personell nicht in der Lage. Das führt dazu, dass selbst Gemeinden über viele Jahre hinweg ihren Ausgleichsverpflichtungen nicht nachkommen und auch bei privaten Bauvorhaben die Effektivität von Ausgleichsmaßnahmen anzuzweifeln ist.

Auch in 2011 wurden weitere Planungen hinsichtlich der Umsetzung der EU-WRRL für die Bereiche Eder, Lahn u. Sieg durchgeführt. Hier beteiligten sich für den NABU Jürgen Sartor, Thomas Rasche, Alfred Raab und Helga Düben.

Jürgen Sartor hat bei der Erstellung eines Maßnahmenkonzepts für das Vogelschutzgebiet Burbach-Neunkirchen mitgearbeitet.

 

Föna 

Gefördert wurden unsere Arten- und Biotopschutzmaßnahmen auch im vergangenen Jahr über das Fönaprogramm. Hierbei bekamen wir 8157 € aus öffentlichen Mitteln zugesprochen. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken. Allerdings sind diese Fönagelder Vergütungen für tatsächlich ehrenamtlich durchgeführte Arbeitsstunden. Dies bedeutet, dass ich mich ausdrücklich bei allen für ihren Einsatz bedanken möchte, speziell auch bei den NABU-Mitgliedern, die hier aus Zeit- und Platzgründen heute nicht erwähnt werden.

 

Projekte 

Auch in 2011 wurde das vom NABU-Landesverband als Gemeinschaftsaufgabe ausgerufene Projekt „Schwalbenfreundliches Haus“ fortgeführt. Bei einer kleinen Feierstunde mit Kaffee und Kuchen auf dem Birkenhof bei Wilnsdorf konnten wir 23 Plaketten überreichen. Der Dank für die gelungene Aktion geht an Eva Lisges.

Der Gartenrotschwanz war 2011 der Vogel des Jahres. Deshalb startete unsere Naturschutzreferentin Sabine Portig die Aktion „dem Frühaufsteher auf der Spur“. Durch Aufrufe in der heimischen Presse und auf unserer HP wurden unsere Mitbürger aufgefordert, Gartenrotschwanzsichtungen im Kreis Siegen-Wittgenstein zu melden. Auch erarbeitete sie ausführliche Informationen zur Lebensweise dieses Vogels. Der Erfolg war groß. 149 Reviere arbeitete Sabine Portig meldegenau in Karten der Gemeinden unserer Kreise ein. Dadurch ergibt sich ein guter Überblick über das Gartenrotschwanzvorkommen im Kreisgebiet. Insgesamt zeigt sich, dass wir noch erfreuliche Bestände dieses Vogels hier haben, wobei sich das Hauptvorkommen mit 126 Revierpaaren im Siegerland befindet, gegenüber 23 Paaren im Wittgensteiner Land. Unter den Meldern wurden einige Preise verlost, die dann zusammen mit den Schwalbenplaketten auf dem Birkenhof überreicht wurden. Für dieses gelungene Projekt sagen wir Sabine ein herzliches Dankeschön.

 

Öffentlichkeitsarbeit 

Das Jahr 2011 wurde von den Vereinten Nationen zum „Jahr der Wälder“ erklärt. Aufgrund dieses Anlasses präsentierte der NABU seine von Matthias Mennekes, sowie Helga u. Michael Düben entwickelte, schon früher gezeigte, Ausstellung“Naturschutz im Wald“ im Mai 2011 in den Räumen der Volksbank in Bad Berleburg. Durch Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Mankelmuth wurde die Ausstellung auch als offizielle Begleitausstellung für éine Autorenlesung von Detlev Arens über sein Buch „Der Deutsche Wald“ beworben. Durch die Ausstellung wurde auch ein erfreulicher Kontakt zu Kindern und Jugendlichen hergestellt. So führte Michael Düben während der Ausstellungszeit 2 Kindergartengruppen, eine Grundschulklasse sowie 2 Kursgruppen des Johannes-Althusius-Gymnasiums durch die Ausstellung. Auch die Presse berichtete eingehend.

Mit dem Konzept der Ausstellung bewarb sich der NABU für den Naturschutzpreis der Bezirksregierung in Arnsberg. Im November 2011 konnten Helga und Michael Düben einen mit 1000 Euro dotierten 2. Naturschutzpreis aus der Hand von Regierungspräsident

Dr. Bollermann entgegennehmen. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde diese Ausstellung ca. 3 Wochen lang im Foyer der Bezirksregierung in Arnsberg präsentiert.

Die Ausstellung erhielt auch einen mit 500 Euro dotierten Klimaschutzpreis der Stadt Bad Berleburg.

Einen Großteil der Ausstellung präsentierte der NABU auch auf seinem Infostand auf dem Holzmarkt in Bad Berleburg.

Auch an der 300-Jahrfeier der Ortschaft Stünzel am 3.9.2011 beteiligte sich der NABU zusammen mit der Biologischen Station mit einem großen Infostand.   Bei diesen Veranstaltungen halfen Eva Lisges, Thomas Müsse, Wolfgang Lückert, Sabine Portig und Helga und Michael Düben.

Den NABU erreichte im letzten Frühjahr eine Anfrage der Bezirksregierung Arnsberg, für den Fortbildungszyklus Lehrerfortbildung „Naturschutz vor Ort“ einen Referenten zu stellen. Das Ehepaar Düben hat deshalb am 6.6.2011 in Hilchenbach Stift Keppel ein 2-stündiges Referat gehalten, den NABU-KV und seine (Mit)wirkungsmöglichkeiten vorgestellt und über seltene und vom Aussterben bedrohte Arten unserer Region referiert.

Einen erfreulichen Kontakt gab es mit der Pfadfindergruppe der St. Georgs Pfadfinder in Netphen. Die Pfadfinder stellten dem NABU eine Spende von 150 Euro aus Erlösen einer Weihnachtsbaumaktion zur Verfügung. Thomas Rasche und Alfred Raab vereinbarten gemeinsame Termine, um mit den Pfadfindern Nisthilfen zu bauen und diese auch in der Natur aufzuhängen.

Am 1.6.2011 ist die Vorsitzende einer Einladung der Frauenhilfe in Erndtebrück gefolgt und hat die NABU-Arbeit dort vorgestellt und Informationen rund um Naturschutzfragen gegeben.

 

Exkursionen 

Für uns im NABU ist es äußerst wichtig, bei unseren Mitbürgern Verständnis und Unterstützung für den Schutz unserer Natur zu wecken. Hierzu wirkten wieder NABU-Mitglieder bei über 30 Veranstaltungen und Exkursionen in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station und Waldland Hohenroth mit. Dem Vorstand ist bekannt, dass im letzten Jahr 25 NABU-Mitglieder eine bzw. mehrere Exkursionen geleitet haben. (Adam, Amthauer, Behle, Düben, Frede, Fuhrmann, Hartmann, Held, Graf, Götz, Ising, Jung, Lisges, Mennekes, Müller, T. Müsse, Ninnemann, Portig, Rinder, Sartor. G. Sauer, Sebening, M. Stangier,   Dr. Wiedemann). Diese Exkursionen sind fester Bestandteil unserer Arbeit und werden sehr gut besucht.

HP

 

Der neue Internetauftritt unserer HP steht nun seit einem Jahr im Netz. In dieser Zeit wurde unsere HP ca. 15.000 mal besucht. Unsere HP soll auch dazu dienen, unsere NABU-Mitglieder über das aktuelle Engagement des Vereins zu informieren. Wichtig für das Gelingen unseres Internetauftritts sind der Einsatz und das Fachwissen von Edgar Kuhli. Daneben bemühen sich Eva Lisges und Michael Düben um die Aktualität des Internetauftritts. Dafür begrüßen wir immer Vorschläge und Beiträge unserer User.

NuU:  20 Jahre NuU in 2012

 

In diesem Jahr 2012 feiert unsere NABU-Zeitung „Natur u. Umwelt“ ihr 20-jähriges Bestehen. Mit ihren Beiträgen und Informationen bleibt sie weiterhin äußerst wichtig für unsere Vereinstätigkeit und die Außendarstellung. Die Redaktion um Markus Fuhrmann, Matthias Mennekes, Monika Münker-Kunze und Gerhard Blankenstein als Anzeigenbetreuer veröffentlichte im vergangenen Jahr 2 Ausgaben. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für ihre Mühen. Für die Jubiläumsausgabe im Sommer dieses Jahres freut sich das Redaktionsteam über Beiträge aus den Reihen unserer Mitglieder.

 

Geschäftsstelle 

Unsere bisherige GSt in Siegen in der Kölner Straße sollte nicht nur für Vorstandsitzungen und als Treffpunkt für die Siegener Gruppe dienen, sondern auch die Möglichkeit geben, interessierte Mitbürger bei Naturschutzproblemen zu beraten oder Informationsmaterial anzubieten. Dazu wurden feste Öffnungszeiten eingerichtet.

Die abwechselnde Betreuung teilten sich Gerhard Blankenstein, Helga Düben, Kurt Kaltschmidt, Eva Lisges, Manfred Semper, Jürgen Sartor, Alfred Raab und Thomas Rasche.

Leider ist die angedachte Möglichkeit von unseren Mitbürgern zu selten genutzt worden. Meistens wird der Kontakt zum NABU unabhängig von den Geschäftszeiten telefonisch gesucht. Um Kosten für den Verein zu sparen bzw. dieses Geld lieber aktiv im Naturschutz zu verwenden, haben wir das Mietverhältnis zum 30.4. gekündigt.

Die offizielle Geschäftsadresse wird ab diesem Zeitpunkt vorerst die Anschrift der 1. Vorsitzenden werden. Die in der GST bisher gelagerten Akten und Materialien lagern in einem Raum in Erndtebrück. Vielleicht ergeben sich in Zukunft wieder Möglichkeiten, eine solche GST zu betreiben. Intensive Bemühungen für eine gemeinsame Nutzung des Forsthauses Silberquelle durch Umweltverbände, Uni Siegen u. Biostation führten leider nicht zum Erfolg. Beim bisherigen Umzug halfen die Siegener Ortsgruppe, speziell Siegfried Ninnemann, Dr. Wiedemann, sowie Thomas Müsse, Eva Lisges, Matthias Mennekes und Helga u. Michael Düben.

Der Vorstand hat sich 4-mal getroffen. Viele Probleme wurden allerdings auch telefonisch abgeklärt.

Am 9.10.2011 fand die Landesvertreterversammlung des NABU in Dortmund statt. Als unsere Delegierten nahmen Eva Lisges, Wolfgang Lückert, Thomas Müsse, Siegfried Ninnemann und Manfred Semper teil. Im Vorfeld fand am 8.10. ein Treffen der Vorsitzenden der Kreis- und Stadtverbände des NABU in Dortmund statt. An dieser Veranstaltung nahm Helga Düben teil.

  

Mitgliederorganisation 

Der Mitgliederbestand lag mit Datum 1.1.2012 bei 1.120 Mitgliedern und ist erfreulich konstant geblieben. Damit ist der NABU weiterhin der größte Naturschutzverband in Siegen-Wittgenstein.

Wichtiges Rückrat unseres Vereinslebens sind die Ortsgruppen. Sie treffen sich in Siegen und Wittgenstein in regelmäßigen Abständen, erfahren Interessantes über die heimische Natur und engagieren sich tatkräftig im Arten- und Biotopschutz. Durch Wegfall der GST ist der neue Treffpunkt der Siegener Gruppe ab April das Heimathaus in Siegen-Bürbach.

Die Kindergruppe in Siegen mit bis zu 20 Kindern, die jetzt schon knapp 3 Jahre besteht, ist weiterhin sehr aktiv und erfolgreich. Die Teamleiter wie Gabi Buhl-Berghäuser, Frieder Leuthold, Andrea Müller, Karin Schmidt und Martin Wiedemann haben auch im vergangenen Jahr wieder eine spannende Waldübernachtung für Kinder angeboten. Über aktuelle Aktivitäten der Kindergruppe kann man sich auch auf unserer HP informieren.

Zu unserer Kinder- und Jugendarbeit gehörte auch die Teilnahme an Kinderferienspielen in Erndtebrück. So haben z.B. Sabine Portig und Christian Sebening unter dem Motto „Häuserbau für Fledermäuse“ mit Kindern gewerkelt.

 

NABU-Fahrten 

Im April fand eine Fahrt der Siegener Gruppe zur Narzissenblüte nach Monschau-Höfen in die Eifel statt. Die Organisation der eindrucksvollen Wanderung hatte Anna Ludewig übernommen.

Die NABU-Ortsgruppe Wittgenstein führte wieder ihre mehrtägige jährliche NABU-Fahrt durch. Von Sabine Portig, Michael Frede und Thomas Müsse vorbereitetes Ziel war diesmal die Eifel. Traditionell gab es dazu wieder eine Nachbetrachtung, bei der Fotos und Artenlisten

ausgetauscht wurden.

Zum entspannten Beisammensein diente auch das NABU-Kartoffelbraten in unserer Vereinshütte in Erndtebrück am 3.10.2011.

 

AN 

Eva Lisges ist weiterhin mit einer Drittel-Arbeitsstelle beim NABU Kreisverband angestellt. Neben den Tätigkeiten, die hier im Rechenschaftsbericht aufgeführt werden, sind ihre Hauptaufgabe die Koordination unserer Vereinsaktivitäten, wie Betreuung der Mitglieder, der Ortsgruppen oder die Organisation von Pflegemaßnahmen, die Erstellung von Förderanträgen, die Öffentlichkeitsarbeit, die Aktualisierung der Homepage und vieles mehr.

 

Mitarbeit in anderen Organisationen und Ausschüssen 

Der NABU ist mit BUND und LNU, landwirtschaftlichen Vereinigungen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein Mitträger der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein. Der Kreis stellt hier auch die Geschäftsführung und die Vorstandsvorsitzende. Leider gab es in den vergangenen Jahren oftmals Probleme, bestimmte Naturschutzziele in die Arbeit der Biostation einfließen zu lassen. Auch war die Vorstandsarbeit nicht kooperativ. Aus diesen Gründen hat Thomas Müsse seine Ämter als NABU-Vertreter und stellvertretender Vorsitzender niedergelegt. Neuer Vertreter im Trägerverein ist Michael Düben. Er wurde auch als Vertreter der Naturschutzverbände in den Vorstand bestellt. Stellvertreterin ist weiterhin Helga Düben.

Im Kreisumweltausschuss vertritt Helga Düben die Naturschutzverbände als beratendes Mitglied. Sie ist ebenfalls für die Naturschutzorganisationen Mitglied bei der Veranstaltergemeinschaft radio siegen.

Helga Düben ist auch Mitglied der Wisent-Steuerungsgruppe und stellvertretendes Mitglied in der Regionalkommission des Forstamtes Hilchenbach und nimmt für den NABU an den Versammlungen des Vereins für soziale Dienste in Bad Berleburg teil.

 

Beirat 

Auch im Landschaftsbeirat der Unteren Landschaftsbehörde bringt sich der NABU mit seinen Mitgliedern Michael Hänel, Markus Fuhrmann, Helga Düben und Matthias Mennekes ein. Helga Düben ist Vorsitzenden des Beirats. In dieser Funktion erarbeitete sie allein 31 teilweise ausführliche Stellungnahmen zu Eingriffen in die Natur.

 

Zusätzliche Tätigkeiten der Vorsitzenden

Um Kontakte zu intensivieren waren Helga und Michael Düben am 23.9. bei einem Empfang der grünen Landtagsfraktion in Düsseldorf, am 24.9. war der NABU durch die Vorsitzende bei der Feierstunde auf 10 Jahre Waldland, 100 Jahre Forsthaus Hohenroth, 200 Jahre Forstverwaltung Siegen-Wittgenstein vertreten.

Am 7.10. waren Helga u. Michael Düben sowie Wolfgang Lückert auf dem Empfang des Umweltministers Johannes Remmel zum Erntedank in Stift Keppel.

Die Bezirksregierung Arnsberg hat ein Naturschutzkonzept als Leitlinie für ihre Arbeit entwickelt, das ständig fortgeschrieben wird. Auf einer Arbeitssitzung hierzu wirkten auch Jürgen Sartor sowie Helga und Michael Düben für den NABU mit.

Die Vorsitzende hat auch durch einige Leserbriefe in den heimischen Zeitungen im Namen des NABU Stellung zu aktuellen Naturschutzproblemen im Kreis bezogen.

Liebe Freunde

Wie wir gehört haben, ist unser NABU-Kreisverband wohl die größte Naturschutzorganisation dieses Kreises. Wir haben mehr Mitglieder als manche politische Partei, die in unserem Kreis die öffentlichen Geschicke mitbestimmt.

Jede einzelne Mitgliedschaft ist wichtig, um den Belangen des Naturschutzes eine Stimme zu geben und die finanzielle Förderung ist natürlich hilfreich, um aktiv Naturschutz zu betreiben.

Daneben braucht unser Verein natürlich auch Mitglieder, die sich aktiv ehrenamtlich engagieren. Oft hat man zwar den Eindruck, dass es immer nur dieselben Mitglieder sind, die hier die Last der Aufgaben tragen. Wie dieser Jahresbericht aber zeigt, gibt es daneben viele, die an der gemeinsamen Sache mitarbeiten. Bei allen, insbesondere bei denjenigen, die heute aus Zeit- und Platzmangel oder Unkenntnis über ihre Arbeit nicht genannt wurden, möchte sich der Vorstand daher für ihren individuellen Einsatz bedanken. Die Natur braucht weiterhin unsere Hilfe, getreu dem NABU-Motto NABU – für Mensch und Natur.

Helga Düben