Jahresbericht 2013

Vorgestellt bei der NABU-Mitgliederversammlung am 4.4. 2014

Rechenschaftsbericht des Vorstands

 

Vorwort

Windkraft

Windkraft, Windkraft, Windkraft und nochmals Windkraft. Das war das beherrschende Thema auch im Berichtsjahr 2013 für unsere Naturschutzarbeit.
Überall gibt es Windkraftplanung, so wie von uns befürchtet, ungeregelt, durch- und nebeneinander, auf verschiedenen Ebenen.
Da gibt es die Vorbereitung der Bezirksregierung Arnsberg für eine Regionalplanung Windenergie, die allerdings nur empfehlenden Charakter hat.
Da gibt es die Suche der Gemeinden nach geeigneten Windkraftvorrangzonen. Obwohl diese durch die demokratischen Räte noch nicht abgestimmt sind, planen hier schon private Investoren konkrete Windparkprojekte.

Daneben gibt es aber auch dort, wo es noch keine Vorrangzonen gibt, Anträge auf Genehmigung von Windrädern entsprechend der Bundesimmissionsschutz-Gesetzgebung (BImSch-G).

Zu allem Überfluss gibt es an unseren Kreisgrenzen bei den  Nachbarländern Rheinland-Pfalz und Hessen nach anderen rechtlichen Vorgaben auch viele Bemühungen, Windräder zu installieren. Entsprechend dem Motto „was nahe an der Grenze errichtet wird, tangiert unsere Bevölkerung weniger“.

 

Immer handelt es sich um Windkraft im Wald und,  um  Menschen vor Immissionen zu schützen, was man verstehen kann,  um möglichst unberührte zusammenhängende Waldgebiete auf unseren Bergkuppen.
Wir vom NABU werden höchst unterschiedlich in diese Planungsprozesse mit eingebunden. Manchmal können wir schon im Vorfeld unsere artenschutzrechtlichen Erkenntnisse und Bedenken äußern, manchmal nur Stellung beziehen, wenn die Planung schon fast abgeschlossen ist, oft erhalten wir erst Kenntnis, wenn eine Genehmigung bevorsteht. Außerdem laufen die BImSch-Verfahren wie Geheimverfahren ab. Der NABU hat hier keinerlei Rechte, in die Unterlagen zu schauen. Fest steht leider meistens, dass diese Windkraftplanung ein hohes artenschutzrechtliches Konfliktpotential beinhaltet.

 

Eigentlich sind wir stolz darauf, dass wir in Siegen-Wittgenstein 19 nachgewiesene Fledermausarten haben, von denen viele durch Windkraft gefährdet werden; dass hier raumgreifende Vogelarten wie Rotmilan oder Schwarzstorch flächendeckend mit Bestandsbedeutung für ganz NRW vorhanden sind, die beide durch Windkraft akut gefährdet werden.
Wir sind stolz darauf, eines der letzten bedeutenden Haselhuhnvorkommen von NRW zu besitzen.
Wir freuen uns auf die in starkem Maße vorhandene Ansiedlung der Wildkatze in unserem Kreis. 2 der 3 größten unzerschnittenen Lebensräume NRW`s liegen in unserem Kreis. Ständig wird von Wissenschaftlern staatlicher Stellen die Bedeutung der hier vorhandenen Biotopverbundstrukturen und der für den genetischen Austausch äußerst wichtigen Wildwanderwegekorridore als Teil der Verbindung von Polen nach Frankreich betont.

Aber all dieses spielt zurzeit bei Windkraftplanung keinerlei Rolle mehr. Gerade in diese Gebiete sollen die großen Windräder gesetzt werden. Betonte das Umweltministerium zunächst, dass bei aller Notwendigkeit der Erzeugung regenerativer Energien durch Wind der Artenschutz streng zu beachten sei, wird dies, weil politisch gewünscht, ständig aufgeweicht. So sind unzerschnittene Lebensräume nur ein sog. weiches Tabu, Wildwanderkorridore und Biotopverbundsysteme spielen keine Rolle mehr. Gesetzte Schutzabstände zu Horstbäumen windenergiesensibler Vogelarten sind durchaus durch Einzelprüfung unterschreitbar. Die Regelung für Pufferzonen zu Natura 2000 oder NSG-Gebieten gelten nicht für Schutzgebiete unserer Nachbarländer; d.h. der Artenschutz endet an der Landesgrenze!

Dabei war der NABU stets bereit, bei der Errichtung von Windkraft konstruktiv mitzuarbeiten.

So haben wir uns intensiv durch Bereitstellen unserer Daten bzgl. windenergiesensibler Arten im Kreisgebiet unter Einsatz vieler Stunden an dem Regionalplan Teilabschnitt Energie beteiligt. Voraussetzung dazu war, dass unsere Fledermauskundler alle bekannten Daten zusammengestellt haben und Ornithologen, wie Thomas Müsse, tagelang auf Horstsuche von Rotmilan und Schwarzstorch waren.

Wir haben mitgearbeitet in der Arbeitsgruppe Wind bei der Naturschutzkonferenz der Bezirksregierung Arnsberg,

bei Scoping-Veranstaltungen der Gemeinden zur Suche von Windkraftvorrangzonen, wie z.B. in Freudenberg oder Bad Berleburg.

Wir haben direkt mit Windkraftplanern über konkrete Projekte gesprochen und Gespräche mit dem Windkraftbauer Enercon geführt.

Leider müssen wir feststellen, dass sich unsere großen Befürchtungen bewahrheitet haben, nämlich dass artenschutzrechtliche Belange in Hinblick auf die großen wirtschaftlichen Erwartungen der Investitionen nicht berücksichtigt werden. So hat Umweltminister Remmel stolz den 1. Windpark im Wald im Kreisgebiet in Bad Laasphe-Hesselbach eröffnet. Gerade hier gab es zum Artenschutz absolut mangelhafte und fehlerhafte Gutachten. Die Gefährdung der dort vorgefundenen 16 Fledermausarten wurde im Genehmigungsprozess der Behörden nicht beachtet. Dies hat dazu geführt, dass wir diese Probleme auch in Düsseldorf in Gesprächsrunden mit dem Umweltminister und in einer 2. Runde mit seinem Staatssekretär Knitsch angesprochen haben.

Weiterhin haben wir in den Problemfällen die Energieagentur NRW konsultiert.

Inzwischen gibt es auch in der Bevölkerung eine immer größere Betroffenheit bzgl. der über 100 geplanten Windräder im Kreisgebiet.

Unsere Aufgabe ist der Arten- und Naturschutz. Deshalb möchten wir uns nicht instrumentalisieren lassen von reinen Bürgerinteressen. Dennoch haben wir die Gelegenheit genutzt, unsere naturschutzfachliche Bewertung zu einzelnen Windkraftprojekten sachlich auch in Bürgerversammlungen darzustellen, wie z.B. in Benfe, Hesselbach oder Sohl.

Leider haben wir etwas den Eindruck, dass unsere NABU-Zentrale in Düsseldorf die Tragweite bzgl. des Artenschutzes in unserem Kreis, der wohl der waldreichste Kreis der BRD ist, noch nicht richtig erfasst hat. Südwestfalen ist anscheinend weit weg von Düsseldorf. Außerdem spielt im benachbarten Kreis HSK, der ähnliche Probleme hat, der NABU keine Rolle.

Wir müssen feststellen, dass die Ehrenamtler hier bei uns, die sich intensiv mit der Windproblematik auseinandersetzen, wegen der Vielzahl der Planungen am Ende ihrer Einsatzmöglichkeiten angekommen sind. Wir müssen wohl davon ausgehen, dass ein eigentlich guter Gedanken – regenerative Energie zu erzeugen – durch eine maßlose Vorgehensweise und große wirtschaftliche Interessen einzelner, zu einer großen Schädigung unserer Natur führt. Dies mussten wir ja schon schmerzlich bei der Erzeugung von Biogas feststellen. Aus der bestechenden Idee, landwirtschaftliche Reststoffe und Gülle in Energie umzuwandeln, kam es durch wirtschaftliche Gier zu großflächigen Vermaisung ganzer Landstriche, die man heute als ökologisch tot bezeichnen kann.

 

Erfreulicherweise gibt es aber auch viel Positives über die Arbeit unseres NABU Kreisverbandes im Berichtsjahr 2013 zu erzählen.

 

 

Grundstücke  2014

Für Naturschutzgebiete gibt es  nur noch  den sog. Grundschutz. Das heißt, wir als Besucher eines NSG  müssen uns an Gebote und Verbote  halten. Bewirtschaftern aber wird erlaubt, durch Änderung ihrer Bewirtschaftungsweise, wie Düngung oder Mehrfachmahd, z.B. Orchideenwiesen langfristig zu zerstören, solange sie nicht zusätzlich als gesetzlich geschütztes Biotop ausgewiesen sind. Auch von Seiten unseres Umweltministeriums in NRW ist  man der Meinung, nur so Förderverträge, wie KULAP (Kulturlandschaftsprogramm) gegenüber der EU rechtfertigen zu können.

Für uns im NABU bedeutet dies, dass wir verstärkt versuchen, wertvolle Naturflächen selbst zu erwerben, da man letztlich nur als Eigentümer die Möglichkeit hat, Einfluss auf die Bewirtschaftung zu nehmen und diese Flächen für die Zukunft zu schützen. Deshalb ist die Partnerschaft mit der NRW-Stiftung für Heimat, Natur u. Kultur für uns sehr wichtig, da sie uns beim Flächenkauf finanziell Unterstützung gewährt.

 

Im Berichtsjahr wurden folgende Flächen gekauft:

-         2 Flächen in Walpersdorf (ges.geschützte Biotope, insgesamt  2528 qm Nass- und Feuchtgrünland)

-         eine Fläche im NSG Sehmbachtal (1506 qm), Burbach-Gilsbach

-         eine im NSG Bärenkaute in Erndtebrück (9633 qm) (Feuchtgrünland,

-         2 Flächen im NSG Wetterbachtal (3146 qm) (Grünland) und

-         eine Fläche in NSG Schwenner Hunsrück bei Würgendorf (2191 qm). Für letztere u. für die im Wetterbachtal hatte der NABU schon vorher langjährige Pachtverträge.

Insgesamt verfügen wir jetzt über 10,02 ha eigene Flächen. Dazu hat der NABU noch etliche Flächen gepachtet und Gestattungsverträge für andere Flächen abgeschlossen, z.B. im Feuchtgebiet Lützel oder Puderbachtal.

 

Auf Antrag des NABU  hatte die NRW-Stiftung in 2012 neue Erwerbskulissen zum Kauf von Grundstücken beschlossen. So stehen für  Burbach-Lippe „NSG Mückewies“ und NSG „Oberes „Buchhellertal“ 199.246 €,  das Gilsbachtal/Burbach 110.000 €  und im NSG/FFH-Gebiet „Weißbachtal“ bei Wilndorf 446.000 € für Flächenkauf (insgesamt ¾ Million €) zur Verfügung, um in diesen Gebieten naturschutzwürdige Flächen für die NRW-Stiftung zu kaufen.

Wir vom NABU haben uns bereit erklärt, die Verwaltung der im Weißbachtal zu erwerbenden Flächen für die NRW-Stiftung zu übernehmen, so wie wir es ja auch schon für die der NRW-Stiftung gehörenden 22,82 ha  Fläche in Gernsdorf tun. Im Jahr 2013 fand daher ein Abstimmungsgespräch zwischen Behörden, NRW-Stiftung, Biologischer Station u. NABU bzgl.der Erwerbskulisse Weißbachtal statt.

 

Die 1. Fläche im Weißbachtal (3141 qm)  wurde Ende 2013 erworben. Wir haben veranlasst, dass diese, vor dem Erwerb entfichtete Fläche, mittlerweile vom Schlagabraum befreit und gemulcht  wurde, so dass sie nach Einsaat mit autochthonem Grünlandsamen (Gierschmann Gernsdorf) bald in landwirtschaftliche Nutzung überführt werden kann mit entsprechend von uns abgeschlossenem Pachtvertrag.

 

Auf Antrag des NABU hat das Land NRW im NSG Finkental bei Bad Berleburg 2 höchst schützenswerte Flächen (1,5 u. 0,4 ha)  gekauft.

 

Die Übertragung der 300 ha Naturerbeflächen des ehemaligen Truppenübungsplatzes Trupbach ins Eigentum der NRW-Stiftung ist leider  immer noch nicht erfolgt.

Die Bürgerinitiative Trupbach hat uns nach ihrer Auflösung im Januar 2013  ihr restliches Vereinsvermögen von 6670 € übertragen. Mit diesem Geld wird der NABU, wenn die Zuständigkeiten für das Gebiet geklärt sind, aktive Naturschutzmaßnahmen in Trupbach umsetzen. Hiermit können z.B. Eigenanteile für Förderanträge finanziert werden, um großflächig etwas für die Heideregeneration zu unternehmen.

Viele konkrete Maßnahmen wie ein flächengenauer Pflegeplan und daraus folgend konkret festzusetzende  Maßnahmen können erst erfolgen, wenn  die NRW-Stiftung offizieller Eigentümer ist. Wichtig ist, die verschiedenen Akteure, wie die NRW-Stiftung als Eigentümer, die ULB als Träger des amtlichen Naturschutzes, die Biologische Station Siegen-Wittgenstein, hauptsächlich zuständig für KULAP-Verträge,  die Naturschutzverbände und den Bundesforst in ein einheitliches Konzept einzubinden.

Aus dieser Kooperation ging ein spektakulärer Pflegeeinsatz hervor. Das  Abplaggen der alten Heide mit einem Bagger und Aufreißen der Bodenoberfläche mit einem Panzer zur Regeneration der alten absterbenden Heide  erfolgte allerdings im Januar 2014.

Die Maßnahme hat, wie sich viele erinnern können, ein riesiges Medienecho nach sich gezogen, so dass wir es für nötig hielten, darauf in der Presse sowie auf unserer Homepage zu reagieren und Sinn und Zweck der Bevölkerung nochmals darzustellen. 

 

Alle die oben skizzierten Anträge erfordern einen großen Aufwand an Arbeit und Zeit und bedeuten, dass der NABU auch danach Verantwortung für diese Flächen übernimmt.

Eva Lisges betreut für den NABU die NRW-Flächen in Gernsdorf mit allem, was dazu gehört: Verkehrssicherheitspflicht, Abschluss von Pachtverträgen, Durchführung von Exkursionen, Initiieren von Pflegemaßnahmen etc. Bei Gebietskontrollen und Exkursionen wird sie u.a. unterstützt von Dr. Siegfried Ninnemann, Thomas Rasche, Rainer Winchenbach, Michael Düben und Thomas Müsse. 

Verkehrssicherheitskontrollen für Stiftungsflächen in Bad Berleburg-Stünzel werden durch Helga und Michael Düben durchgeführt. Entsprechende Kontrollen von NRW-Stiftungsflächen im Raum Burbach erfolgen durch Jürgen Sartor.

 

Biotoppflege:

Aber auch die NABU-eigenen Grundstücke müssen gepflegt werden.

 

Im Berichtsjahr gab es wieder den alljährlichen Pflegeeinsatz im Niedermoor Volkholz. Dieses Biotop hat sich durch die regelmäßige Pflege wunderbar entwickelt.

Für das relativ neue Grundstück in Hemschlar (Bad Berleburg) mussten umfangreiche Pflegemaßnahmen durchgeführt werden. Hier wurde zunächst ein Großteil der Weiden entfernt, der anfallende Astschnitt dann durch den Pflegetrupp des Kreises abgeholt. Ein dort vorhandener alter Teich wurde entschlammt und erweitert. Im Sommer wurde die Mädesüßflur gemäht und abgerecht. Die Maßnahmen wurden auch zum Schutz der dort vorhandenen Sumpfschrecke ergriffen.

Unsere Grundstücke in Wilgersdorf/Tanzplatzstruth wurden entbuscht und an einen Schaf- und Ziegenhalter verpachtet. Mit Unterstützung des Bewirtschafters wurde ein alter Schuppen abgebrochen.

Kleinere Pflegemaßnahmen erfolgten auch auf der Stockwiese Nähe Weidenhausen (Bad Berleburg).

 

Die Betreuung von Stiftungsflächen im Raum Burbach erfolgte durch Jürgen Sartor, der dort in vielen Stunden   Pflegemaßnahmen, wie  Entbuschungen, Beseitigung von Bäumen, Mähen einer Streuwiese, durchführte. Viele  Helfer standen ihm zur Seite, wie Friedhelm und Ursel Schmidt, Gerd  Quandel, Holger Krafft, Dieter Amthauer, Thomas Rasche,  Fritjof Zehme, Dr. Siegfried Ninnemann u.a. Insgesamt wurden 168 Stunden Pflegeeinsätze dort durchgeführt.

 

In Alertshausen betreut und pflegt der NABU mit Einverständnis der Grundstückseigentümer eine Orchideenwiese und ein angrenzendes Feuchtgebiet. Diese Flächen wurden gemäht und das Mähgut abgerecht.

 

Im Puderbachtal, nahe Bad Laasphe-Puderbach, betreut der NABU im Rahmen eines Gestattungsvertrages eine Feuchtwiese und angrenzende Brachflächen.

Nachdem die am Teichufer stehenden Bäume gefällt waren, wurde das Holz undAstmaterial mit Hilfe eines Unternehmers von der Fläche entfernt. Da an den Teichufern ein großes Vorkommen des invasiven Sachalin-Knöterichs steht, wurden die Uferbereiche mit einer festen Silofolie abgedeckt. Wir hoffen, durch den Lichtabschluss den Knöterich langfristig entfernen zu können. Weiterhin wurden die 2 Teiche entschlammt , Entwässerungsrohre verschlossen, der eingewachsene alte Schafszaun von der Fläche entfernt, eine Brachenmahd durchgeführt und die, neben der aufgebrachten Folie aufsprießenden Knöterichtriebe geschnitten. Für diese Maßnahmen, die auch konkreten Entwicklungszielen des Landschaftplanes Bad Laasphe entsprechen, ist der NABU in Bad Laasphe mit dem Klimaschutzpreis der RWE ausgezeichnet worden.

 

In der letzten MV berichteten wir über größere  Pflegemaßnahmen im Feuchtgebiet Lützel. Dort hatten wir am 18.9.12 als ersten Baustein eine Gewässerstrukturmaßnahme am Lützelbach durchgeführt. Diese Maßnahme wurde im Rahmen des Regionale-Projekts  „59 plus X Wasserorte“ am 22.3.14 ausgezeichnet. Im Juli 2013 wurde im Feuchtgebiet die 2., über ELER-Mittel geförderte, Maßnahme durchgeführt. Mit Hilfe eines speziellen Schreitbaggers  wurden Teiche entschlammt, vergrößert, neue Teiche angelegt und mit Hilfe eines Kleinbaggers der Bewässerungsgraben zu den Teichen wieder durchgängig gemacht. Letzterer soll eine Bewässerung des Gebietes bei Hochwasser ermöglichen. Eine ausführliche Dokumentation befindet sich auch auf unserer NABU-Homepage und in unserer Zeitschrift Natur und Umwelt.

 

Dies alles war nur möglich durch den Einsatz von NABU-Aktiven, wie Jens Lehmann, Rainer Winchenbach, Thomas Müsse, Eva Lisges, Wolfgang Lückert, Michael Düben, Christian Sebening, Thomas Rasche, Lisa-Marie Weil  u.a.

 

 

Artenschutz

Ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist der Artenschutz. Wie im Vorjahr berichtet, wurde dem  NABU das ehemalige Trafohaus Struthbach in der Nähe von Bad Berleburg von der RWE    übertragen. Dieses 3x3 m große, 7 m hohe Gebäude wurde von uns in einen Artenschutzturm umgewandelt. Im oberen Bereich des Turmes wurde durch eine neue Trenndecke ein großer Fledermausschlafplatz geschaffen und die Einflugöffnungen dafür optimiert. Um den Turm langfristig zu erhalten, waren umfangreiche Renovierungsarbeiten notwendig. Dazu wurde der Putz am Turmsockel teilweise erneuert, ein Gerüst aufgestellt, der Turm mittels eines Hochdruckreinigers gesäubert und Wände und Tür vorgestrichen. Darauf erfolgte ein 2-maliger Anstrich von Wänden und Tür. Um die Rückwand trocken zu halten, wurde eine Dachrinne am Turm angebracht. Durch das Gerüst ermöglicht wurden verschiedene Nist- und Bruthilfen für Vögel u. Insekten, sowie 4 Fledermauskästen von Schwegler an den Außenwänden angebracht. An der Vorderfront hängen 2 große Fledermausspezialkästen, die Christian Sebening selbst hergestellt hat. Neben der Tür wurden ein Informationsschild sowie ein Informationskasten befestigt, um Wanderer über dieses Artenschutzprojekt zu informieren.

Neben den Turm wurde  ein kleiner Amphibienteich gegraben, der aus der Dachrinne des Turms gespeist wird sowie ein von der Biologischen Station gespendetes Bienenhotel nebenan aufgestellt. Für die teuren Renovierungsarbeiten erhielten wir die Unterstützung der Wittgensteiner Sparkasse, die uns für diese Maßnahme 1000 € spendete. Für die Umgestaltung des Turmes zum Artenschutzturm wurden wir auch mit dem Klimaschutzpreis der Stadt Bad Berleburg ausgezeichnet.

Die praktische Umsetzung lag in den Händen von Christian Sebening, Thomas Müsse, Michael Düben, Jens Lehmann, Thomas Rasche, unterstützt von dem Arbeitskreis Fledermausschutz durch Michael Frede.

 

Kreisweit wurden viele Nistkästen kontrolliert, angebracht oder erneuert. Es würde den heutigen Rahmen sprengen, wenn wir alle Aktiven, die daran beteiligt waren, hier auflisten.

Beschränken möchten wir uns deshalb in unserem Bericht auf speziellere Artenschutzmaßnahmen, die seit Jahren regelmäßig durchgeführt werden.

So betreuen im Rahmen unseres Wasseramselprojekts im Netphener Raum  Alfred Raab und Thomas Rasche 66 Wasseramselkästen und 75 Gebirgsstelzennistmöglichkeiten (reparieren, ergänzen, reinigen). Im Bereich Wittgenstein wird dieses Projekt durch Andreas Becker, Birgit Becker, Christa Schmelzer, Julia Schneider, Jens Lehmann,  Teresa Riedesel, Günter Roth, Thomas Müsse sowie Helga und Michael Düben getragen, im nördlichen Siegerland durch Gerhard Blankenstein.

Auch unser Raufußkauzprojekt wurde aktiv fortgeführt. Im Siegerland durch Gerhard Blankenstein und Dieter Amthauer, in Wittgenstein durch Doris Sonneborn, Andreas Becker, Günter Roth und Jens Lehmann.

Großen Einsatz zeigte hier Jens Lehmann, der mit tatkräftiger Unterstützung von Michael Düben 15 Raufußkauzkästen im Laaspher Raum aufgehängt hat und eine neue Methode kreierte, um mittels einer an einer Teleskopschiene befestigten (vom NABU finanzierten) Webcam die Kästen zu überprüfen.

Alfred Raab und Thomas Rasche haben 9 Turmfalkenkästen in Kirchen kontrolliert. 10 der 14 Nistkästen für Turmfalken auf Hochspannungsmasten wurden vor der Brutsaison in Zusammenarbeit mit Monteuren der DB Energie repariert, später kontrolliert und beobachtet. Die vorhandenen Nistmöglichkeiten für Wanderfalken, auch im weiteren Umkreis Olpe und Märkischer Kreis, wurden kontrolliert und weitere Standorte für Nisthilfen erkundet.

Für Baumfalken wurden 2 vom NABU angeschaffte Brutkörbe angebracht. Für die Montage in hohen Fichten stellten sich 3 Baumkletterer einen ganzen Tag lang ehrenamtlich zur Verfügung.

 

Auch der Amphibienschutz liegt uns sehr am Herzen. Unsere Aktiven, wie Gerhard Blankenstein, Jens Lehmann, Daniela Krause, Sabine Portig, Michael Frede, Thomas Müsse, Katrin Isenburg-Hirschfeld, Eva Lisges, Helga und Michael Düben, Christian Sebening und Kristina Muzik haben sich besonders für Kröten, Frösche und Molche eingesetzt, in dem sie Amphibienzäune in Balde, Junkernhees und Schameder  aufgestellt haben und für Straßensperrungen im Bereich der K 53 bei Bad Laasphe und in Bad Berleburg Verantwortung übernahmen. Hier wurden auch Gulliverschlüsse angebracht.

Den Freudenberger Raum betreute die Familie Stähler.

 

Auch unser Arbeitskreis Fledermausschutz war äußerst rührig. Michael Frede, Christian Sebening, Dr. Martin Wiedemann, Manuel Graf, Günter Roth, Sabine und Sven Portig, Gerhard Blankenstein, Kristina Muzik, Holger Krafft und andere setzten sich auf verschiedene Weise für die heimischen Fledermäuse ein. So wurden wieder Kastenkontrollen durchgeführt, das Lichtschrankenprojekt Hörre weiter-, und Netzfänge durchgeführt. Ein besonderes Augenmerk des AK liegt auch auf der fledermausfreundlichen Sicherung von Stolleneingängen. So sollte das Fledermauswinterquartier „Berghäuschen“ im Auftrag des Bergamtes durch eine Betonplombe verschlossen werden, was sich erfahrungsgemäß in vieler Hinsicht negativ auf die Fledermäuse auswirkt. Hier entwarfen Christian Sebening und Michael Frede einen aufwändigen und einbruchsicheren Stollenverschluss, der nach Abstimmung mit dem Bergamt in Eigenleistung von Christian Sebening hergestellt wurde und mit viel Mühe am Fledermausstollen erfolgreich eingebaut wurde. Wichtig sind auch die Fledermauspflegestationen und der Fledermausnotruf in Schameder und Siegen. Speziell die Fledermauspflegestation von Christian Sebening ist jetzt überall bekannt und Christian musste viele Rettungseinsätze durchführen.

 

Ein wichtiger Baustein des Biotop- und Artenschutzes sind auch Kartierungen.

Besonders erwähnenswert ist die im Wittgensteiner Raum durchgeführte  Wiesenbrüterkartierung durch Thomas Müsse und Ludger Behle-Erwes. Die Ergebnisse wurden in unserer Natur und Umwelt veröffentlicht und zeigen einen Einbruch, speziell beim Wiesenpieper. In Zukunft wollen wir uns daher für spezielle Pflegemaßnahmen zum Schutz von Braunkehlchen und Wiesenpieper einsetzen.

Daneben führten beide eine   umfangreiche Schwarzstorchhorstsuche und Nachsuche von Rotmilanhorsten im Bereich Wittgenstein durch. Dies ist hinsichtlich des Artenschutzes bei der Windkraftplanung von großer Bedeutung.

Der NABU hat in 2013 eine Wildtierkamera angeschafft. Diese wurde durch Alfred Raab im Bereich Unglinghausen eingesetzt und lieferte schon ein Foto einer Wildkatze.

Wolfgang Lückert beteiligte sich im Grenzbereich Wittgenstein/Hessen an der BUND Wildkatzenkartierung.

 Hymenoptera-Kartierungen führte Markus Fuhrmann durch. Er konnte für NRW eine neue Art nachweisen, ebenso eine neue Ameisenart im Kreisgebiet.

Im Rahmen der vom NABU durchgeführten Gewässerstrukturmaßnahme im Feuchtgebiet Lützel setzte Sabine Portig, unterstützt von Michael Frede, die Gewässeruntersuchungen am Lützelbach fort.

Weitere Kartierungen wurden von Alfred Raab und Thomas Rasche auf dem Stadtgebiet von Netphen durchgeführt und zwar für Baumfalken, Habicht, Rotmilan, Wespenbussard und Schwarzstorch.

Ein Flächenmonitoring der Brutvögel Gosenbach führten Jürgen Sartor und Dieter Amthauer durch. Planbeobachtungen entlang einer Rundstrecke in der Gemarkung Wahlbach sowie des herbstlichen Vogelzugs auf Siegerlandflughafen erfolgten durch Jürgen Sartor,  Beobachtungen des herbstlichen Vogelzuges in Wittgenstein auf der Birkefehler Höhe  durch Thomas Müsse, Ludger Behle-Erwes und Familie Portig-Frede.

 

Klaus Schreiber hat sich recht intensiv um Trupbach gekümmert.

Dr. Siegfried Ninnemann hat in Netphen-Helgersdorf ein Brutvogelmonitoring und mit Dieter Amthauer Nist- und Bilchkastenkontrollen durchgeführt.
Jürgen Sartor führte mit Karl-Heinz Weber die Datenbank der Vogelbeobachtungen im Siegerland weiter. Dies erfolgt in Wittgenstein durch Michael Frede, Thomas Müsse, Sabine Portig und Ludger Behle-Erwes
Im Bereich der Teiche Nähe des Schlosses Bad Berleburg unterstützte der NABU Amphibienkartierarbeiten, da hier Amphibienlebensräume durch beabsichtigte Baumaßnahmen beeinträchtigt werden könnten.
Der AK Fledermausschutz führte in ausgewählten Winterquartieren im Auftrag des LANUV ein FFH-Fledermausmonitoring durch.

 

Stellungnahmen

Im Jahr 2013 wurden von NABU-Aktiven wieder eine Vielzahl von Stellungnahmen zu Eingriffen in die Natur abgegeben. Hier arbeiten Jürgen Sartor und Dr. Poltz für das Siegerland und Helga Düben für Wittgenstein. Wie eigentlich immer sind viele Mängel bei der Umsetzung von naturschutzrechtlichen Regelungen durch die Planungsträger zu beklagen. Insbesondere gilt dies für die Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen, die, da allzu oft nicht kontrolliert, nicht durchgeführt werden.

Erschreckend ist, wie teilweise die Gemeinden mit Naturschutzverpflichtungen umgehen. So werden ohne Probleme Gesetzlich Geschützte Biotope überplant oder wie in Freudenberg am Gambachsweiher im geschützten Landschaftsbestandteil ungenehmigte Rodungsarbeiten durchgeführt.

Die Stadt Siegen geht hier neue Wege. Ein sog. Runder Tisch mit den Naturschutzverbänden wurde eingerichtet, an dem sich Helga Düben und Jürgen Sartor für den NABU beteiligten.

Daneben gab es wieder sehr zahlreiche Behörden- und Ortstermine. So z.B. beim Landesbetrieb Straßen für verschiedene Straßeninstandsetzungs- u. Ausbaupläne im Kreisgebiet. Für das VSG Neunkirchen-Burbach wurde ein Maßnahmenkonzept durch das LANUV erstellt. Hier beteiligten sich hauptsächlich Jürgen Sartor, aber auch Helga und Michael Düben.

 

Föna

Gefördert wurden unsere Arten- und Biotopschutzmaßnahmen  im vergangenen Jahr über das Fönaprogramm. Hierbei bekamen wir 8.200,00 € aus öffentlichen Mitteln zugesprochen. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken. Allerdings sind diese Fönagelder überwiegend Vergütungen für tatsächlich ehrenamtlich durchgeführte Arbeitsstunden. Dies bedeutet, dass ich mich ausdrücklich bei allen für ihren Einsatz bedanken möchte, speziell auch bei den NABU-Mitgliedern, die hier aus Zeit- und Platzgründen heute nicht erwähnt werden.

 

Projekte

Vogel des Jahres 2013 war die Bekassine. Hierzu wurde von Sabine Portig und Michael Frede ein umfangreicher Artikel zur Bekassine, bezogen auf unseren Kreis, auf unserer HP veröffentlicht. Leider ist die Bekassine als Brutvogel seit kurzem bei uns ausgestorben und nur während des Zuggeschehens als Nahrungsgast bei uns zu finden. Da die Bekassine auf bedrohte moorige Standorte angewiesen ist, startete unsere Naturschutzreferentin Sabine Portig die Aktion „Gärtnern ohne Torf“. Dieser Aufruf wurde in der hiesigen Presse sowie auf unserer HP veröffentlicht.

Erwähnt werden muss auch die Sammelaktion Handys für die Havel. Hier startete Eva Lisges eine kreisweite Aktion durch das Aufstellen von Sammelbehältern in den Rathäusern unserer Gemeinden. Auch an der Aktion Stunde der Wintervögel und Stunde der Gartenvögel beteiligten wir uns mit Exkursionen, wie z.B. durch Dr. Martin Wiedemann.

 

 

Öffentlichkeitsarbeit

Mit einem Infostand beteiligte sich Eva Lisges an einem Hoffest am Birkenhof.

Eine  2-tägige Präsentation des NABU bei der offenen Tür des Tierheims in Siegen durch einen Infostand wurde betreut von Christa Schmeltzer, Birgit Becker, Helga u. Michael Düben – alle aus Wittgenstein. 

Die erfolgreiche Kooperation mit der Grundschule Niederlaasphe wurde fortgesetzt.

Anlässlich der Vorstellung des vom NABU empfohlenen Films „Deutschlands Wilde Vögel“ im Capitol-Kino Bad Berleburg gab es 3 Infostände, betreut durch  M.Düben, W. und E. Lückert und Sabrina  Röskes. 

Ein Teil unserer Ausstellung „Lebensraum Wald“ wurde dem Museum Wilnsdorf für die Ausstellung „Bäume“ zur Verfügung gestellt.

Im Rahmen des Holzmarktes und des Südwestfalentages in Bad Berleburg beteiligte sich Helga Düben an einer Podiumsdiskussion.

Markus Fuhrmann hielt 2 Vorträge über „Pflaumenkuchenwespen“ sowie über die Kulturgeschichte der Insekten im Heimathaus in Siegen-Bürbach.

Wie im Vorjahr gab es auch zahlreiche Anfragen von Fernsehen, Radio und Printmedien. Hier haben z.B. Dr. Wiedemann zum Thema  „Stunde der Wintervögel“ und  Dr. Poltz zum „Vögelfüttern“ Beiträge im Fernsehen abgegeben. M.Düben  gab Radio- Interviews in WDR 2 und im Radio Siegen. Daneben gab es diverse Presseveröffentlichungen des NABU durch Eva Lisges und Leserbriefe bei Naturschutzproblemen.

Zahlreiche Anfragen von Bürgern, die per mail bei uns ankamen, beantwortete Eva Lisges.

 

Exkursionen

Exkursionen sind fester Bestandteil unserer NABU-Arbeit und werden sehr gut besucht.

Hierdurch gelingt es, bei unseren Mitbürgern Verständnis und Unterstützung für den Schutz unserer Natur zu wecken. NABU-Mitglieder wirkten bei ca.  30 Veranstaltungen und Exkursionen in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station und Waldland Hohenroth mit. Daneben gab es noch einige Extraexkursionen, z.B. in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Holzhausen oder 7 Führungen rund um das Thema Wald durch Dr. Hartmut Müller.

 

Internetauftritt

Unsere Homepage, die aktuell über das NABU-Engagement unseres KV berichtet, wird hauptsächlich von Edgar Kuhli, Eva Lisges und Michael Düben  betreut. Im Berichtsjahr waren fast 30.000 Besucher unseres Internetauftritts zu verzeichnen. Somit ist die HP und die ständige Aktualisierung und Pflege ein äußerst wichtiger Baustein für die Außenrepräsentation und die Vermittlung von Naturschutzproblemen für den NABU-KV geworden.

 

Mitgliederzeitung

Für unsere Mitglieder ist die Natur und Umwelt mit ihren Beiträgen und Informationen ein wichtiges Medium. Wir danken dem Redaktionsteam Markus Fuhrmann, Matthias Mennekes und Monika Münker-Kunze für ihre Arbeit. Im Berichtsjahr erschienen 2 Ausgaben Die Anzeigen und der Versand unserer Zeitung wird zurzeit von Eva Lisges betreut.

 

Geschäftsstelle

Unsere Geschäftsstelle in Bad Berleburg, Am Bucholz 1 erhält sehr viele telefonische An- und Nachfragen.

Der Vorstand hat sich 3-mal getroffen (19.2.; 22.5. u. 13.11.). Viele Probleme wurden allerdings auch telefonisch oder per Mail abgeklärt.

Am 13.10.2013 fand die Landesvertreterversammlung des NABU in Erkrath statt. Delegierte waren  Jens Lehmann, Eva Lisges, Thomas Müsse, Wolfgang Lückert,  und Helga Düben. Helga Düben nahm auch an der Sitzung des neuen Landesrates in Dortmund teil.

Erwähnen sollten wir auch den neuen Raum der Naturschutzverbände im Haus der Land- und Forstwirtschaft in Ferndorf, der den Naturschutzverbänden NABU, BUND und LNU kostenlos vom Kreis zur Verfügung gestellt wurde.

 

 

Mitgliederorganisation

Der NABU hat am 29. Juli 2013 eine große Mitgliederwerbeaktion gestartet. An der 1. Presseveranstaltung, die die Werbeaktion vorstellen sollte, nahm auch der Geschäftsführer des NABU NRW, Bernhard Kamp teil. Diese Wesser-Werbeaktion lief bis zum 14.12.13 und war sehr erfolgreich. Unser Mitgliederbestand ist von 1082 auf 2834 gewachsen. Wir können uns also selbstbewusst als größten Naturschutzverband in Siegen-Wittgenstein bezeichnen. Die Mitgliederwerbung war mit viel Arbeit verbunden. Besonderer Dank gilt hier Eva Lisges, die Vieles koordiniert hat.

Unsere Ortsgruppen in Siegen und Wittgenstein sind das Rückrat des NABU. Sie treffen sich in regelmäßigen Abständen, erfahren Interessantes über die heimische Natur und engagieren sich tatkräftig im Arten- und Biotopschutz. Besonders erwähnen möchte ich die „Hausmeisterfunktion“ von Thomas Müsse für unsere NABU-Hütte in Erndtebrück, ohne den wir weder im Warmen und vor allem „auf dem Trockenen“ sitzen würden.

Die Kindergruppe in Siegen mit bis zu 20 Kindern, die jetzt schon knapp 4 Jahre besteht, ist weiterhin sehr aktiv und erfolgreich. Die Teamleiter wie Gabi Buhl-Berghäuser, Frieder Leuthold, Karin Schmidt, Michael Rohde und Dr. Martin Wiedemann haben auch im vergangenen Jahr wieder ein interessantes Programm angeboten, zu dem im April auch eine Amphibienaktion auf dem Hermelsbacher Friedhof gehörte, wo Frösche, Kröten und Feuersalamander aus den Gullis gerettet wurden. Über aktuelle Aktivitäten der Kindergruppe kann man sich auch auf unserer HP informieren.

 

NABU-Fahrten

Die NABU-Ortsgruppe Wittgenstein führte wieder ihre mehrtägige jährliche NABU-Fahrt durch. Von  Thomas Müsse vorbereitetes Ziel war diesmal das Emsland.

 

Arbeitnehmer

Eva Lisges ist mit einer Teilzeitstelle beim NABU Kreisverband angestellt. Ihre Hauptaufgabe liegt in der Koordination unserer Vereinsaktivitäten, wie Betreuung der Mitglieder, der Ortsgruppen oder die Organisation von Pflegemaßnahmen, der Erstellung von Förderanträgen, der Öffentlichkeitsarbeit, der Aktualisierung der Homepage, Flächenbetreuung  und vieles mehr.

 

Mitarbeit in anderen Organisationen und Ausschüssen

Der NABU ist mit BUND, LNU, landwirtschaftlichen Vereinigungen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein Mitträger der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein.

Michael Düben ist als Vertreter der Naturschutzverbände auch Mitglied im Vorstand. Frischen Wind brachte der neue Vorstandsvorsitzende, Herr Helmut  Kneppe, in die Gremien, die entgegen früherer Gepflogenheiten in diesem Berichtsjahr öfter und ausgiebig tagten.
 

Im Zuge des Regionale-Projektes „Wald in Südwestfalen“ vertrat Michael Düben die Interessen des NABU bei 2 Verbandstagungen und einer Pressekonferenz.
 

Zurzeit gibt es konkrete Bestrebungen, aus den Naturparken Ebbegebirge, Homert und Rothaargebirge einen gemeinsamen Naturpark Sauerland-Rothaargebirge zu formen. Hierzu nahmen H.u. M.Düben an 2 Veranstaltungen in Coppenrode bei  Eslohe teil. Sie besuchten auch eine Exkursion zum Naturpark  Odenwald in Hinblick auf die Neuausrichtung des geplanten Naturparks Sauerland-Rothaargebirge.

Obwohl ein Naturpark speziell auch Naturschutzziele zu verfolgen hat, musste leider festgestellt werden, dass bei dem Neuordnungsprozess die wirtschaftliche Nutzung für den Tourismus und die Interessen der Naturnutzer in den Vordergrund gerückt wurden. Daher formulierten NABU, BUND, LNU und die Aktionsgemeinschaft Rothaargebirge ein gemeinsames Schreiben an die zuständigen Landräte, um dieses Problem zu thematisieren. Dieses Schreiben wurde auch in einer Pressekonferenz den heimischen Pressevertretern vorgestellt. Durch intensive Gespräche konnte erreicht werden, dass in einigen Teilen der geplanten neuen Satzung der Naturschutzgedanke stärker verankert wird.

Im Rahmen des Hochwasserschutzkonzeptes beteiligten sich auch NABU Mitglieder an Veranstaltungen.

 Im Kreisumweltausschuss vertritt Helga Düben die  Naturschutzverbände als beratendes Mitglied. Sie ist ebenfalls für die Naturschutzorganisationen Mitglied bei der Veranstaltergemeinschaft  Radio Siegen.

Helga Düben ist auch Mitglied der Wisent-Steuerungsgruppe und stellvertretendes Mitglied in der Regionalkommission des Forstamtes Hilchenbach und nahm für den NABU an den Versammlungen des Vereins für soziale Dienste in Bad Berleburg teil, der leider im Jahr 2013 aufgrund mangelnder Fördermittel, seine Arbeit einstellen musste.

Beteiligt war der NABU auch beim Naturschutzspaziergang auf Einladung des Regionalforstamts und natürlich an etlichen Netzwerktreffen der Bürgerinitiativen gegen die Route 57. Dieses Thema wird uns verstärkt im Jahr 2014 wieder beschäftigen.

 

Beirat

Auch im Landschaftsbeirat der Unteren Landschaftsbehörde bringt sich der NABU mit seinen Mitgliedern Michael Hänel, Markus Fuhrmann, Helga Düben und Matthias Mennekes ein. Helga Düben ist Vorsitzenden des Beirats. In dieser Funktion erarbeitete sie allein 26 teilweise ausführliche Stellungnahmen zu Eingriffen in die Natur.

 

Liebe Freunde

Vor kurzem erhielt ich den Umweltbericht NRW 2013 in einer schönen, gedruckten Ausgabe. Dort liest man auf Seite 112 „Selbstkritisch muss allerdings festgestellt werden, dass trotz aller Fortschritte eine generelle Trendwende beim Naturschutz nicht in Sicht ist. Nach wie vor sind rund 45 % der beobachteten Arten in NRW gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben. Bei den Farn- und Blühpflanzen sind es 40 %, bei den Säugetierarten
45 %, bei den Vogelarten über 50 % und den Schmetterlingsarten 55 %. Besorgniserregend ist vor allem, dass auch der Gefährdungsgrad typischer Arten der Feldflur und bisher ungefährdeter Allerweltsarten deutlich zunimmt“.

Wie kann so etwas überhaupt passieren?
Haben wir nicht schon lange eigentlich recht gute Naturschutzgesetze?
Ist der Naturschutz nicht schon länger eine staatliche Aufgabe?
Arbeiten hier nicht schon lange hunderte Mitarbeiter, durch unsere Steuergelder bezahlt,  durchaus oft mit hoher Kompetenz in ULBs, höheren LB, im LANUV, im Ministerium, für den Naturschutz?
Da sich der Zustand der Natur eindeutig nicht bessert, sondern Jahr für Jahr verschlechtert, muss man wohl davon ausgehen, dass dieser staatliche Naturschutz ineffizient ist und seine Ziele nicht erreicht.
Ich denke, der Grund liegt nicht an der Unfähigkeit der Mitarbeiter, sondern an dem ständigen Druck auf unsere Naturschutzbehörden, Naturschutzregelungen so zu verbiegen und zu beugen, dass den Nutzern unserer Natur möglichst wenige Restriktionen abverlangt werden. Man könnte hier den Schluss ziehen, dass wir somit viele Naturschutzgesetze nicht brauchen, weil sie oft ja nur als Gesetz 2. Ordnung angesehen werden. Damit könnte man auch die Hälfte der Naturschutzbehörden sparen, da sie ihre Aufgaben nachweislich nicht erfüllen.
Umso wichtiger bleibt allerdings das ehrenamtliche Engagement für die Natur. Auch wenn wir immer wieder gegen Wände laufen und dicke Bretter bohren müssen. Ich hoffe daher, dass Sie auch weiterhin getreu dem NABU-Motto: „Für Mensch und Natur“ unsere gemeinsame Aufgabe unterstützen und ermöglichen.

 

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.

Helga Düben, Vorsitzende des NABU Siegen-Wittgenstein. 4.4.2014