Jahresbericht 2019

Vorgestellt auf der Mitgliederversammlung am 21.08.20

Jahresbericht des Vorstandes für das Berichtsjahr 2019

 

 

Grundstücke 

 

Im Berichtsjahr wurde eine Fläche aus 3 besonders naturschutzwürdigen Flurstücken im Ahrbachtal nahe Volkholz-Feudingen vom NABU erworben. Ein großer Teil dieser ca. 0,67 ha großen Grundstücke ist als Biotop nach § 30 BNatSchG geschützt. In dem dortigen Nass- und Feuchtgrünland findet man seltene Seggen, Orchideen und andere Pflanzen, wie Sumpfblutauge, Sumpfveilchen, Sumpfdotterblume etc.. Angrenzend befindet sich ein Teil als Magerweide. Aufgrund der dort vorhandenen Magerkeitsanzeiger, wie Borstgras etc. handelt es sich um ein de-fakto geschütztes Biotop. Das Grundstück wird durch einen Biobetrieb als Weide genutzt.

 

Ein NABU Mitglied und seine Geschwister schenkten im Berichtsjahr dem NABU ein 760 qm großes Grundstück in Netphen-Eckmannshausen. Hier wachsen ortstypische Weichhölzer und Sträucher. Man kann es wohl als Vogelschutzgehölz bezeichnen. Am angrenzenden Gewässer kann man viele Libellen wie Prachtlibellen und Azurjungfern beobachten. Verkehrssicherheitsprobleme ergeben sich zurzeit nicht, das zur Straße wachsende Grün wurde bisher von der Gemeinde zurückgeschnitten.

Ein weiteres, sehr kleines Grundstück wurde dem NABU in Feudingen, im Bereich „Zum Boden“ geschenkt. Es handelt sich um einen flachgründigen Magerhang mit typischen Magerkeitsanzeigern. Das ganze Gebiet ist im Landschaftsplan Bad Laasphe als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen.

Im Bereich Burbach-Gilsbach konnte der NABU zwei naturschutzfachlich wertvolle Grundstücke mit insgesamt 2046 qm erwerben. Es handelt sich zum einen um eine artenreiche Magerweide mit 2 Obstbäumen und Sträuchern am Rande, die als gesetzlich geschützter Biotop ausgewiesen ist. Das andere Grundstück ist eine Nass/Feuchtbrache im NSG Sehmbach-Quellgebiet. Hier besitzt der NABU schon ein Grundstück mit wertvoller Flora. Der Kauf der Grundstücke wurde durch eine großzügige Spende eines NABU-Mitglieds ermöglicht.
Auf unserem Grundstück in Rinsdorf wurden Bäume durch ein Sturmereignis geschädigt. Sie mussten aus Verkehrssicherheitsgründen gesichert und entfernt werden.

Sturmschäden an Bäumen gab es auch auf unserem Hanggrundstück in Feudingen, das an der Lahn liegt. Hier sorgte unser Geschäftsführer dafür, dass davon keine weiteren Gefahren ausgehen konnten und räumte auch das Nachbargrundstück.

 

Insgesamt verfügt der NABU über ca. 14,2 ha eigene Flächen, verteilt auf 46 Grundstücke im gesamten Kreisgebiet.

Daneben hat der NABU noch etliche Flächen gepachtet (z.B. im Wetterbachtal) und Gestattungsverträge für andere Flächen abgeschlossen, so im Feuchtgebiet Lützel und für
2 Grundstücke im Puderbachtal bei Bad Laasphe.

Alle NABU eigenen, gepachteten oder betreuten Grundstücke wurden im Berichtsjahr aufgesucht und hinsichtlich ihres Zustandes und eventueller Verkehrssicherheitsprobleme kontrolliert.

 

Für die NRW-Stiftungsflächen in den Ankaufskulissen Gernsdorfer Weidekämpe und Weißbachtal hat der NABU die komplette Betreuung übernommen, zurzeit ca. 28 ha, im Weißbachtal kommt es noch zu Zukäufen neuer Flächen. Für diese Betreuungskulisse wurden in 2017 neue Betreuungsverträge mit der NRW-Stiftung abgeschlossen, die teilweise größere Anforderungen an die Betreuer stellen.

 

Die Zusammenarbeit mit der NRW Stiftung erfordert deshalb Aufwand, Arbeit und Zeit und bedeutet, dass der NABU Verantwortung für diese Flächen übernimmt.
So betreut unsere Mitabeiterin Eva Lisges für den NABU die NRW-Flächen in Gernsdorf und im Weißbachtal mit allem, was dazu gehört: Verkehrssicherheitspflicht, Abschluss von Pachtverträgen, Durchführung von Exkursionen, Initiieren von Pflegemaßnahmen etc.

 

Verkehrssicherheitskontrollen für Stiftungsflächen in Bad Berleburg-Stünzel und im Raum Burbach erfolgten durch NABU-Aktive. 

 

 

Biotoppflege

 

NABU-Grundstück Hemschlar: Im Spätsommer Mahd der Mädesüßflächen mit dem NABU Balkenmäher und Entfernung des Schnittgutes.

Pflegeeinsätze Niedermoor Volkholz: Beseitigung von Mähgut auf der angrenzenden, kreiseigenen Fläche.

Pflege der Wasserverbandsfläche in Alertshausen: Mahd, Beseitigung des Mahdmaterials

Pflege der Betreuungsflächen in Puderbach

Pflege des Artenschutzturms Struthbach und seiner Umgebung
Pflegearbeiten im Feuchtgebiet Lützel, hier Rückschnitt von wieder aufkommenden Gehölzen und Brombeeren.

Freistellen des ehemaligen Bahndammes in Beddelhausen von Sträuchern und Bäumen für den Wiesenbrüterschutz.

NSG Honert: Gehölzentnahme zur Förderung der Lebensgemeinschaft der trocken-warmen Schieferschutthalden.

Obstwiese Richstein: Obstbaumschnitt und Pflege der Baumscheiben.

NSG Gernsdorf: Entfernung von Sträuchern und Bäumen auf den Wiesenbrüterflächen; Bekämpfung von Sachalinknöterichvorkommen.

Durch die extreme Trockenheit in diesem Jahr ergaben sich auf manchen Grundstücken abweichende Pflegenotwendigkeiten. So wurden z.B. Wiesen im Gebiet Lippe in diesem Jahr ausnahmsweise nicht gemäht.

 

Die Krombacher Brauerei beabsichtigt im an die Brauerei angrenzenden Krombachbachtal auf eigenen Flächen ökologische Optimierungsmaßnahmen durchzuführen und hat dazu den NABU-KV um Unterstützung gebeten. Im Berichtsjahr gab es mehrere Treffen, auf denen ein Konzept entwickelt wurde. So soll der Krombach einen Gewässerrandstreifen bekommen, die eingegrabene Sohle wieder erhöht, und die Gewässerdurchlässse ökologisch optimiert werden. Der vorhandene Fischteich soll von Fischen befreit und durch Verkleinerung und flachere Uferbereiche in einen Amphibienschutzteich umgewandelt werden. Weiterhin sollen Heckenstrukturen stellenweise auf Stock und nicht standortgerechte Bäume entnommen werden. In diesem Tal befinden sich auch zwei Obstwiesen, die vor vielen Jahren von NABU-Aktiven betreut wurden. Hier soll die Pflege der Obstwiesen wieder aufgenommen werden. Geplant ist auch die Anlage eines Insekten- bzw. Naturlehrpfades.

 

 

Artenschutz

 

Amphibienschutz: Bedarfssperrung der Kreisstraße Harfeld. Durchführung der Maßnahme wie im Vorjahr mittels Sperrbalken. Wenn gesperrt wurde, wurde dies auf unserer Homepage veröffentlicht und auf Straßenschildern in Richstein kenntlich gemacht.
Organisation der Betreuung eines Amphibienschutzzaunes am Löschteich Richstein, gemeinsam mit Richsteiner Frauen, die die Betreuung vor Ort übernommen haben.

In Erndtebrück- Schameder wurde wieder ein Amphibienschutzzaun aufgebaut und betreut. Aufbau und Betreuung eines Amphibienschutzzaunes im Bereich Freudenberg.

 

Artenschutzmaßnahmen für den Raufuß- und Sperlingskauz:

Kontrolle der in Bad Laasphe, Erndtebrück und Bad Berleburg aufgehängten ca. 50 Raufußkauz- und Sperlingskauzkästen, teilweise wurden Kästen repariert, ersetzt und umgehängt. Im Berichtsjahr wurden junge Raufuß- und Sperlingskäuze fachkundig beringt.

 

Nistkastenkontrolle u.a. am Amalienhütter Weiher, Niederlaasphe (mit Nachmittagsbetreuung Grundschule Niederlaasphe), Friedhof Bad Laasphe und Artenschutzturm Struthbach.

 

Kontrolle von ca. 80 Wasseramselkästen in ganz Wittgenstein und ca. 75 im Raum Netphen. Dabei wurden in Netphen auch ca. 66 Gebirgsstelzenkästen/-nischen kontrolliert und gesäubert.
Die Betreuung von Wasseramselkästen im Bereich Hilchenbach wurde ebenfalls weiter geführt. Nach ca. 10 Jahren Pflegepause wurde auch wieder die Betreuung der NABU-Wasseramselkästen in den Gemeinden Burbach und Neunkirchen aufgenommen. Alle alten Standorte wurden besucht, eine Bestandsaufnahme gemacht, und die Ergebnisse in einer Excelliste und in Google-Maps festgehalten. Bei 41 kontrollierten Standorten waren noch 13 Nistkästen in Ordnung, 4 beschädigt, 24 waren leider verschwunden.
Nach Rücksprache mit der Gemeinde Neunkirchen wurden vier neue Kästen aufgehängt.
Leider wurde das Einverständnis der Gemeinde Burbach für neue Wasseramselkästen im Berichtsjahr noch nicht erteilt.

 

Kontrolle von Nistkästen und Brutplätzen von Wanderfalken und Falken an Kirchtürmen, Autobahnbrücken und Stromleitungen in Netphen und im Siegerland. Die 9 Nistkästen für Schleiereulen/Turmfalken bzw. Turmfalken in Kirchtürmen wurden kontrolliert und gereinigt. An zwei Kirchtürmen wurde der Anflug optimiert, insbesondere wegen des Flügeltrainings der Jungvögel im Außenbereich.

Von den 14 Nistkästen für Turmfalken auf  Hochspannungsmasten auf dem Stadtgebiet von Netphen wurden nach der Ertüchtigung der Stromtrasse der DB Energie die abgenommenen 10 Kästen durch neue, stabilere und etwas größere ersetzt und von beauftragten Monteuren aufgehängt. Von den Nistkästen waren 2019 neun besetzt!

Die in Westnetz Hochspannungsmasten im Siegerland hängenden 3 Plattformen für Wanderfalken wurden nach der Leitungserneuerung durch Kästen im Auftrag von Amprion ersetzt. Diese Nistkästen blieben leer, ebenso ein von RWE Innogy angebrachter Kasten. Ein vor Jahren von der DEW Geisweid angebrachter Nistkasten ist regelmäßig vom Turmfalken besetzt.

Installation von 15 Mauerseglerkästen an Realschule und Privathaus in Hilchenbach. Die Kästen konnten durch Umbauarbeiten an der Uni Siegen dort nicht mehr verwendet werden.

Reinigung von Schwalbennisthilfen an einem Privathaus in Freudenberg.

 

Im Rahmen der Kooperation zwischen der REWE-Handelsgruppe und dem NABU Deutschland finanzierten die 3 Wittgensteiner REWE-Märkte Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück 20 Vogelnistkästen und 15 Fledermauskästen. Im Rahmen einer kleinen Presseaktion übergab der NABU KV die Kästen dem Gemeinschaftsverein Stünzel. Dessen Mitglieder haben die Kästen inzwischen in der kleinen Ortschaft Stünzel aufgehängt und werden sie auch weiterhin betreuen. Aus eigenen Beständen stellte der NABU KV dem Gemeinschaftsverein auch 5 Mehlschwalbendoppelnisthilfen und Kotbretter zur Verfügung, die inzwischen nach eingehender Beratung durch unseren 2. Vorsitzenden Thomas Müsse hinsichtlich geeigneter Standorte, ebenfalls angebracht wurden.

Kontrolle von Haselmauskästen im Raum Siegen

Kontrolle der Eisvogelwand Grundbachtal NSG Eder.

 

Zahlreiche Aktivitäten zum Fledermausschutz sind wieder durch den Arbeitskreis Fledermausschutz im NABU KV erfolgt. U.a. wurden wichtige Untersuchungen und Stollenkontrollen durchgeführt. Der AK Fledermausschutz war auch wichtiger Ansprechpartner für Mitbürger, die „Probleme“ mit Fledermäusen melden.

Hier war im Siegerland insbesondere Dr. Wiedemann unterwegs, der sich auch um verletzte Fledermäuse kümmert. In Erndtebrück-Schameder betreibt Christian Sebening sehr engagiert und erfolgreich die NABU-Fledermaus-Pflegestation.
Leider werden immer wieder Verschlüsse, die Stolleneingänge zu Fledermauswinterquartieren sichern sollen, aufgebrochen. Die dann aus Gründen der Verkehrssicherheitspflicht notwendigen Reparaturarbeiten sind sehr aufwändig.
Im Bereich Stegskopf in Rheinland-Pfalz ist eine Wölfin sesshaft geworden. Da dieser Bereich an den Kreis Siegen-Wittgenstein angrenzt, ist nahezu unser gesamter Kreis als Wolfspufferzone ausgewiesen worden. Dies bedeutet, dass den Nutztierhaltern verschiedene Fördermöglichkeiten zum Wolfsschutz zur Verfügung stehen. Hierzu gab es eine Informationsveranstaltung der Bezirksregierung Arnsberg, an der auch NABU-Vorstandsmitglieder teilgenommen haben.

 

Im Berichtsjahr wurden wieder zahlreiche Kartierungen durchgeführt. Das Hauptaugenmerk lag hierbei auf dem Bruterfolg von Braunkehlchen und Wiesenpieper.

 

Durchgeführt wurden weiterhin die Kartierung von Baumfalken, Habicht, Rotmilan, Wespenbussard und Schwarzstorch im Stadtgebiet von Netphen und in den Randbereichen außerhalb Netphens.

Durch die Mitarbeit in der AG Wanderfalkenschutz NRW (AGW) im NABU wurden im Kreisgebiet und darüber hinaus in den Kreisen OE, MK und GM vorhandene Nistmöglichkeiten von Wanderfalken kontrolliert, beobachtet und mögliche weitere Standorte
für Nisthilfen erkundet und 1 neue angebracht (GM). (Dies geschah nach der Ansiedlung von Wanderfalken). Die Maßnahmen von Straßen NRW zur Brückenerneuerung und den damit verbundenen vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen für Wanderfalken und teils auch für Turmfalken und Baumfalken für den Gesamtbereich der NRW A 45 wurden begleitet. In diesem Zusammenhang wurden für die AGW Stellungnahmen abgegeben.

Für die im Planfeststellungsbeschluss für die Südumfahrung Kreuztal festgesetzten 2 zu montierenden Baumfalkenkörbe wurden Standorte gesucht und gefunden, aber durch die Borkenkäferkalamität konnten diese noch nicht aufgehängt werden.

 

 

 

Schwarzstorchhorstkontrollen im Altkreis Wittgenstein, das ganzjährige Vogelmonitoring     (nun schon im 9. Jahr) auf einer Rundstrecke in Wahlbach wurden weitergeführt. Viele NABU- Aktive beteiligen sich auch an der Internetplattform „ornitho.de“ des DDA. Die Datenbank der Vogelbeobachtung aus dem Siegerland wurde weiter gepflegt. Neben den Vögeln wurden auch andere Arten, wie Schwebfliegen und Pflanzengallen, kartiert.

 

Stellungnahmen

 

Im Jahr 2019 wurde von NABU-Aktiven wieder eine Vielzahl von Stellungnahmen zu Eingriffen in die Natur abgegeben. Dies erfolgte meistens in Zusammenarbeit mit dem Landesbüro der Naturschutzverbände in Oberhausen. Hier ist die Bandbreite recht groß. Es geht z.B. um Änderungen von Bebauungs- und Flächennutzungsplänen, um  Baumaßnahmen in Landschaftsschutzgebieten, Veränderungen von Gewässerstrukturen, Flurbereinigungsverfahren, Festsetzung von Hochwasserüberschwemmungsgebieten und den Bau von Wasserleitungen, Fortschreibung von Lärmaktionsplänen, Erneuerung von Brückenbauwerken, Windkraftplanung etc..
Dazu gab es wieder sehr zahlreiche Behörden- und Ortstermine im gesamten Kreisgebiet. Der Landesbetrieb Straßen NRW lud zu mehreren Besprechungen hinsichtlich verschiedener Straßeninstandsetzungs- u. Ausbaupläne im Kreisgebiet ein. Hier geht es u.a. um Erneuerung von Brückenbauwerken und den 6-streifigen Ausbau der Autobahnabschnitte im Kreisgebiet.

Dazu wird von den Naturschutzverbänden die Errichtung einer Grünbrücke als notwendig angesehen.

 

Auch die Planung für die sog. Route 57 wurde weitergeführt, u.a. für die Ausbaustrecke Lützel - Erndtebrück und die Festsetzung eines Untersuchungsraums für die Ortsumgehung Erndtebrück - Schameder.
Für den neu aufzustellenden Regionalplan wurden für den Fachbeitrag Naturschutz des LANUV mit Hilfe des Landesbüros Erkenntnisse zum Biotopverbund aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein zusammengestellt.
Im November lud die Bezirksregierung Arnsberg zu einem Gespräch hinsichtlich der Weiterführung der auslaufenden Burbacher Vereinbarung ein, an dem auch wir vom NABU teilnahmen. Die Gespräche werden in 2020 fortgeführt.
Bei der Burbacher Vereinbarung geht es im Wesentlichen darum, dass forst- und landwirtschaftliche Tätigkeiten in Natura 2000 Gebieten möglichst nicht durch Ver- und Gebote eingeschränkt werden. Stattdessen sollen die naturschutzfachlich notwendigen Ziele möglichst ausschließlich durch freiwillige Vertragsnaturschutzmaßnahmen erreicht werden.
Die Bezirksregierung Arnsberg beteiligte auch den NABU KV an einer Besprechung in Siegen. Hier ging es um den Fortgang des Flurbereinigungsverfahrens Erndtebrück-Womelsdorf.
Wegen der großen Käferkalamitäten in den heimischen Fichtenwäldern lud das Regionalforstamt Siegen-Wittgenstein auch den NABU zu einer Besprechung ins Forsthaus Hohenroth ein. Hier ging es hauptsächlich um die Käferbekämpfung ohne Gifteinsatz.
Ebenfalls auf Hohenroth veranstaltete der WDR Hörfunk eine Diskussionsrunde auch zur Käferproblematik und der Zukunft des Waldes im Klimawandel. An der Diskussion war Heinz Kowalski, stellvertretender Vorsitzender des NABU NRW, beteiligt.

 

 

Föna

 

Gefördert wurden viele unserer Arten- und Biotopschutzmaßnahmen  im vergangenen Jahr über das Fönaprogramm (Förderrichtlinie Naturschutz). Hierbei bekamen wir 5602,45 € aus öffentlichen Mitteln zugesprochen. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken.
Allerdings sind diese Fönagelder überwiegend Vergütungen für tatsächlich ehrenamtlich durchgeführte Arbeitsstunden. Deshalb müssen sämtliche dieser Gelder einzeln an die Helfer ausgezahlt werden, was einen riesigen zusätzlichen Arbeits- und Verwaltungsaufwand hauptsächlich für unseren Kassenwart Manfred Semper und unsere Mitarbeiterin Eva Lisges bedeutet.
Viele dieser Helfer spenden allerdings diese Mittel wieder an den NABU zurück.
Dafür möchten wir uns herzlich bedanken, denn diese Finanzmittel sind äußerst wichtig für unsere weitere Vereinsarbeit.

 

 

Bisher war es üblich, im Jahresbericht des Vorstandes die Namen der NABU-Aktiven zu veröffentlichen, die für die einzelnen Maßnahmen, Aktivitäten und Projekte die Verantwortung inne hatten, solche entwickelt und aktiv durchgeführt oder aber sich an Pflegemaßnahmen beteiligt haben. Aufgrund der neuen Datenschutzgrundverordnung muss jetzt darauf verzichtet werden. Dennoch möchte sich der Vorstand ausdrücklich für den Einsatz der NABU-Aktiven bedanken.

 

 

Projekte

 

Auch im Jahre 2019 wurden die landesweiten Projekte „Fledermausfreundliches Haus“ und Schwalbenfreundliches Haus“ fortgesetzt und entsprechende Bewerber in unserem Kreisgebiet mit einer Plakette ausgezeichnet.

Erwähnt werden muss auch die Sammelaktion von alten, ausrangierten Handys und Smartphones. Hierdurch werden wertvolle Rohstoffe zurückgewonnen und dem NABU fließen einige finanzielle Mittel für den Naturschutz zu. Hier gibt es in vielen Rathäusern unserer Städte und Gemeinden NABU-Sammelbehälter. Auch an der Aktion `Stunde der Gartenvögel` beteiligten wir uns mit Exkursionen.

 

Die Arbeit an dem Buchprojekt „Die Vogelwelt des Siegerlandes“ wurde von den Autoren intensiv weitergeführt und ist gut vorangegangen, so dass mit einer Veröffentlichung in 2020 zu rechnen ist. 

 

 

Öffentlichkeitsarbeit

 

Am 14. Juli 2019 fand der 3. Tag der Biologischen Vielfalt in Siegen-Wittgenstein auf dem Giller im Naturschutzgebiet Ginsberger Heide bei Hilchenbach zum Schwerpunktthema Wald statt. Die dort vorhandenen Wanderwege führen die Besucher an unterschiedlichen Waldlebensräumen wie Buchenwäldern, Fichtenforsten, Mischwäldern, Kyrillflächen sowie dem seltenen Karpatenbirken-Moorwald vorbei. Die Besucher konnten entlang eines vier Kilometer langen Wanderweges an 12 Stationen die vielfältige Flora und Fauna des Waldes kennenlernen und sich auch mit den aktuellen Problemen wie Klimawandel, Borkenkäfer auseinandersetzen. Für Kinder wurde wieder eine Rallye angeboten. Als Preis erhielten die jungen Naturforscher eine Urkunde und konnten über eine Verlosung einen Buchpreis gewinnen.

Initiiert wurde diese Veranstaltung von Prof. Dr. Klaudia Witte und ihrem Team vom Institut

für Biologie der Universität Siegen. Sie konnten sehr schnell tatkräftige Kooperationspartner finden und diesen Tag gemeinsam mit diesen Partnern planen und durchführen. Kooperationspartner waren die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, die Biologische Station Siegen-Wittgenstein, der Landesbetrieb Wald und Holz NRW, der Naturpark Sauerland Rothaargebirge e.V., die Deutsche Ameisenschutzwarte, der Hegering Hilchenbach und die Klimawelten Hilchenbach sowie der NABU Siegen-Wittgenstein und der Kreis Siegen-Wittgenstein. Eva Lisges nahm stellvertretend für den NABU Siegen-Wittgenstein eine Förderung der NRW-Stiftung in Höhe von rund 1000 Euro für den Tag der Biologischen Vielfalt entgegen, aus Landesmitteln konnten Insektennisthilfen finanziert werden, die den interessierten Besuchern zur Unterstützung der Wildbienen im eigenen Garten zur Verfügung gestellt wurden.

 

Im Heimathaus in Siegen-Bürbach wurden vom NABU naturschutzfachlich interessante Vorträge angeboten. Auch in Bad Berleburg gab es einen Gartenvortrag, an dem der NABU als Mitveranstalter auftrat.

In der Bücherstube Bad Berleburg-Weidenhausen informierte unser Naturschutzreferent Michael Düben mittels eines Powerpoint-Vortrages über vielfältige Naturschutzmaßnahmen des NABU in Siegen-Wittgenstein.

In Bad Berleburg gab es im Rahmen `fridays for future` eine Kundgebung zum Thema Klimawandel, bei der ebenfalls der NABU als Mitveranstalter auftrat.

Ebenfalls um den Klimawandel ging es bei einer ganztägigen Veranstaltung der evangelischen Kirche in Bad Berleburg-Elsoff, an der NABU-Vorstandsmitglieder teilnahmen.

Die Buchhandlung Mankelmuth feierte im Berichtsjahr ihr 10-jähriges Bestehen in Bad Berleburg. Den Erlös der Veranstaltung (450 €) bekam der NABU als Spende für seine Naturschutzarbeit. Die Presse berichtete über diese Aktion.

Wie im Vorjahr gab es auch zahlreiche Anfragen von Fernsehen, Radio und Printmedien an den NABU, die zu Veröffentlichungen führten. 

Daneben gab es diverse Presseveröffentlichungen des NABU und Leserbriefe bei Naturschutzproblemen.

Zahlreiche Anfragen von Bürgern, die per mail bei uns ankamen, sowie telefonische Anfragen an unsere Geschäftsstelle wurden beantwortet.

Oftmals ging es dabei um das Auffinden von verletzten und gefährdeten Tieren. Hierzu hat der NABU eine Liste von Ansprechpartnern zusammengestellt und veröffentlicht diese auf seiner Homepage. Im Berichtsjahr mussten speziell für Vögel neue Betreuer und Ansprechpartner gefunden werden.

 

 

Exkursionen

 

Exkursionen sind fester Bestandteil unserer NABU-Arbeit und werden sehr gut besucht.

Hierdurch gelingt es, bei unseren Mitbürgern Verständnis und Unterstützung für den Schutz unserer Natur zu wecken. NABU-Mitglieder wirkten bei Veranstaltungen und Exkursionen in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station und Waldland Hohenroth mit. Daneben gab es noch einige Extraexkursionen, z.B. zur Stunde der Gartenvögel.

 

 

 

Internetauftritt/Mitgliederzeitung

 

Unsere Homepage berichtet aktuell über das NABU-Engagement unseres Kreisverbandes.

 

 

Für unsere Mitglieder ist die Vereinszeitung „Natur und Umwelt in Siegen-Wittgenstein“ mit ihren Beiträgen und Informationen ein wichtiges Medium. Im Berichtsjahr erschien eine Ausgabe. Vielen Dank dafür an die Redaktionsmitarbeiter! In dieser Mitgliederzeitung erscheinen jeweils auch die ordnungsgemäße Einladung zur Mitgliederversammlung und unser Veranstaltungsprogramm. 

 

 

Geschäftsstelle

 

Unsere Geschäftsstelle in Bad Berleburg, Am Buchholz 1 erhält sehr viele telefonische An- und Nachfragen.

Der Vorstand hat sich 5 mal getroffen. Zusätzlich wurde eine Telefonkonferenz abgehalten.  Viele Probleme wurden allerdings auch telefonisch oder per Mail abgeklärt. Die Mitgliederversammlung des NABU KV erfolgte am 05.04.2019 in Allenbach.

 

 

Am 7.7.2019 fand die Landesvertreterversammlung des NABU NRW in Kreuztal – Krombach in den Räumen der Krombacher Brauerei statt.
Da diese wichtige Veranstaltung in unserem Kreis stattfand, trat unser NABU KV quasi als Gastgeber auf und war in die Organisation und den Ablauf der Veranstaltung eingebunden. So wurde allen Delegierten, die schon am Vortag nach Siegen-Wittgenstein anreisten, ein Begrüßungsprogramm angeboten. Nach der Begrüßung wurde mit einem Bus die Trupbacher Heide angesteuert. Hier gab es eine Exkursion über die Naturerbeflächen unter sachkundiger Leitung hiesiger NABU-Aktiver. Anschließend waren die Delegierten zu einem gemeinsamen Abendessen auf der Kaiserhöhe eingeladen. Nach vielen interessanten Gesprächen, z.B. auch mit NABU-Präsident Olaf Tschimke, gab es einen Bustransfer zu den Unterkünften. Am Tag der LVV präsentierte sich der NABU Siegen-Wittgenstein mit einem Informationsstand den Delegierten. Auch das Raufuß- und Sperlingskauzprojekt unseres Geschäftsführers Jens Lehmann wurde vorgestellt. Diese LVV war gleichzeitig der Abschied von unserem langjährigen Vorsitzenden Dr. Josef Tumbrinck. Als Nachfolgerin wurde auf der Versammlung Frau Dr. Heide Naderer gewählt. Diese lud auf verschiedenen Veranstaltungen NABU-Kreisverbände ein, um die Gruppen, ihre Aktivitäten und Probleme vor Ort kennenzulernen. An einem solchen Treffen in Hagen nahmen die Vorstandsmitglieder Lehmann, Semper und M. Düben teil.

Unsere Vorsitzende nahm an einer Sitzung des Landesrates in Düsseldorf teil.

 

 

Mitgliederorganisation

 

Im Berichtsjahr konnte der NABU NRW sein 90000 Mitglied begrüßen.
Da dieses Mitglied aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein stammt, wurde es im Rahmen eines Pressegespräches im Heimathaus Siegen-Bürbach vom Geschäftsführer des NABU NRW, Herrn Bernhard Kamp und der Pressesprecherin des NABU NRW, Frau Birgit Königs begrüßt.
Im Berichtsjahr gab es im Kreisgebiet eine intensive Werbeaktion für neue Mitglieder für den NABU, unterstützt durch den Landesverband NRW. Auch hierzu gab es im Heimathaus Siegen-Bürbach mit Vertretern des NABU-NRW ein Treffen, um die jungen NABU-Mitarbeiter, die die Werbung durchführten, mit den hiesigen Verhältnissen vertraut zu machen und die Organisation abzusprechen. Auch die Presse wurde intensiv darüber informiert. Diese Mitgliederwerbung wurde ohne große Probleme in allen Gemeinden Siegen-Wittgensteins durchgeführt. Als Ergebnis konnten 898 neue NABU-Mitglieder begrüßt werden.
Am 31.12.2019 lag unser Mitgliederbestand bei 3008 Mitgliedern.

Wir können uns selbstbewusst als größten Naturschutzverband in Siegen-Wittgenstein bezeichnen.

Unsere Ortsgruppen in Siegen und Wittgenstein sind das Rückgrat des NABU. Sie treffen sich in regelmäßigen Abständen, erfahren Interessantes über die heimische Natur und engagieren sich tatkräftig im Arten- und Biotopschutz.
Im NABU gibt es eine Kindergruppe in Siegen und eine solche in Kreuztal. Diese sind sehr aktiv und erfolgreich. So konnte die Siegener Gruppe in diesem Jahr an einem Tag auch das Jugendumweltmobil der NAJU begrüßen.

 

In der Pfingstwoche bekamen wir Besuch von einer  NABU-Gruppe aus Aachen. Da sie sich besonders für das Wisentprojekt im Rothaargebirge interessierten, bekamen sie von uns notwendige Informationen und eine Führung im Wisentprojektgebiet durch einen NABU-Aktiven. Weiterhin gab es eine Führung durch die „Gernsdorfer Weidekämpe“ und an einem Abend ein Treffen mit der NABU-Ortsgruppe Wittgenstein in der vereinseigenen Hütte in Erndtebrück.

 

Arbeitnehmer

 

Eva Lisges ist mit einer Teilzeitstelle von wöchentlich 10 Stunden beim NABU Kreisverband angestellt. Ihre Hauptaufgabe liegt in der Koordination unserer Vereinsaktivitäten, wie Betreuung der Mitglieder, der Ortsgruppen oder der Organisation von Pflegemaßnahmen, der Erstellung von Förderanträgen, der Öffentlichkeitsarbeit, der Aktualisierung der Homepage, Flächenbetreuung und vieles mehr. 

 

 

Mitarbeit in anderen Organisationen und Ausschüssen

 

Der NABU ist mit BUND, LNU, landwirtschaftlichen Vereinigungen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein Mitträger der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein.

Michael Düben ist als Vertreter des NABU Mitglied der Mitgliederversammlung der BS und als Vertreter der Naturschutzverbände Mitglied im Vorstand. Im Berichtsjahr gab es mehrere Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen.
 
Die Stadt Siegen veranstaltet in lockerer Folge einen sog. Runden Tisch mit den Naturschutzverbänden. Hier werden aktuelle Probleme des Natur- und Umweltschutzes für das Stadtgebiet Siegen besprochen. An dem Termin in 2019 nahmen auch Vertreter des NABU-KV teil. Weiterhin wurde ein Naturgartenwettbewerb, getragen von der Umweltabteilung der Stadt Siegen, dem BUND und dem NABU, vorbereitet. Er soll im Jahr 2020 durchgeführt werden.

 

Im Kreisumweltausschuss vertritt Helga Düben die Naturschutzverbände als beratendes Mitglied.

Helga Düben ist auch Mitglied der Wisent-Steuerungsgruppe für das Wisentauswilderungsprojekt in Bad Berleburg. Wegen der Klagen von privaten Waldbesitzern aus dem Schmallenberger Raum und von Gerichtsentscheidungen soll die Wisentherde vorübergehend in einem großen Areal, hauptsächlich Staatswald im HSK, gezäunt werden. Ein Gutachten soll klären, ob die Wisente nun herrenlos sind oder das Projekt eingestellt werden muss.

Helga Düben ist Mitglied in der Regionalkommission des Forstamtes Hilchenbach. Helga Düben ist Mitglied in der Jury Klimaschutzpreis der Stadt Bad Berleburg und in der Jury `Naturschutzpreis` der Bezirksregierung in Arnsberg.
Die Landesnaturschutzverbände bestimmten Michael Düben als ihren Vertreter im Naturparkausschuss des neuen Naturparks Sauerland-Rothaargebirge. Der Vertreter der Naturschutzverbände im Vorstand des Naturparkvereins ist Friedel Henstorf. Im Berichtsjahr ging es hauptsächlich um die Aufstellung eines Naturparkplanes. Michael Düben vertritt die Naturschutzverbände auch im Regionalebeirat der Südwestfalen AG für die Regionale 2025.

 

 

Am jährlichen Waldspaziergang des Forstamtes Siegen-Wittgenstein, diesmal im Bereich Bad Laasphe, bei dem es um die Borkenkäferkalamität und den Klimawandel mit den Auswirkungen auf die waldbauliche Ausrichtung ging, nahmen unsere Vorsitzende und unser Geschäftsführer teil. 

 

 

Beirat

 

Auch im Naturschutzbeirat der Unteren Naturschutzbehörde bringt sich der NABU mit seinen Mitgliedern Michael Hänel, Markus Fuhrmann, Helga Düben und Matthias Mennekes ein. Helga Düben ist Vorsitzende des Beirats. In dieser Funktion erarbeitete sie zahlreiche,  teilweise ausführliche Stellungnahmen zu Eingriffen in die Natur.

Erwähnt werden muss hier auch, dass einige NABU-Mitglieder im Kreisgebiet das Amt eines Naturschutzwächters ausüben. Sie werden dabei im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde in Landschaftsschutzgebieten eingesetzt.

Im Rechenschaftsbericht werden die Aktivitäten aufgeführt, die dem Vorstand bekannt gegeben worden sind. Daneben gibt es sicherlich noch etliche Einsätze für den Naturschutz  von NABU-Mitgliedern, die hier unerwähnt geblieben sind.

 

Der Vorstand des NABU Siegen-Wittgenstein bedankt sich bei allen Aktiven für die im Jahr 2019 geleistete Naturschutzarbeit.

 

Helga Düben

Vorsitzende des NABU KV Siegen-Wittgenstein  07.03.2020