Jahresbericht 2016

Vorgestellt auf der Mitgliederversammlung am 07.04.2017

 

Jahresbericht des Vorstandes für das Berichtsjahr 2016

Grundstücke

 

Im Berichtsjahr  konnten wir in Bad Berleburg-Richstein eine 4028 qm große Fläche erwerben. Hier befindet sich ein Vogelschutzgehölz und Reste einer Streuobstwiese. Dieser Kauf wurde uns durch die großzügige Spende eines NABU-Mitglieds ermöglicht. In Bezug auf die Erstpflege siehe unter Biotoppflege.

Im Bereich Hilchenbach, im Gebiet „In der Haadem“, wurden unserem Kreisverband vier Grundstücke mit einer Gesamtgröße von 13615 qm vererbt. Diese Flächen sind zwar im Grundbuch größtenteils als Wiesen und Grünland eingetragen, de facto stockt hier allerdings ein durch Sukzession entstandener junger Mischwald (Birke, Erle, Vogelbeere etc.) auf. Dazwischen liegen noch einige offene Bereiche mit Busch- und Strauchbestand, wie z.B. Faulbaum.

Insgesamt verfügt der NABU jetzt über ca. 13 ha eigene Flächen.

Daneben hat der NABU noch etliche Flächen gepachtet (z.B. im Wetterbachtal) und Gestattungsverträge für andere Flächen abgeschlossen, so im Feuchtgebiet Lützel und für zwei Grundstücke im Puderbachtal bei Bad Laasphe.

Alle NABU-eigenen, gepachteten oder betreuten Grundstücke wurden im Berichtsjahr aufgesucht und hinsichtlich ihres Zustandes und eventueller Verkehrssicherheits-probleme kontrolliert.

 

Im Berichtsjahr wurde die Naturerbefläche Trupbach auf die NRW-Stiftung übertragen. Die Stiftung beabsichtigt, die Betreuung der Waldflächen auf den Bundesforst und die Betreuung der Offenlandflächen auf die Biologische Station zu übertragen. Angeblich ist auch eine weitere Mitarbeit des ehrenamtlichen Naturschutzes in Trupbach erwünscht. Wir hoffen, dass es in diesem Jahr zu einer Klärung hinsichtlich der Art und Weise kommt. Durch die schleppende Übertragung haben sich viele ernst zu nehmende naturschutzfachliche Probleme hinsichtlich des Schutzes der Heideflächen aufgestaut. Speziell Klaus Schreiber und Eva Lisges engagieren sich stark für den Erhalt dieser Naturerbefläche.

Für die NRW-Stiftungsflächen in den Ankaufskulissen Gernsdorfer Weidekämpe und Weißbachtal hat der NABU die komplette Betreuung übernommen, zurzeit ca. 28 ha, im Weißbachtal kommt es ständig zu Zukäufen neuer Flächen.

 

Die Zusammenarbeit mit der NRW Stiftung erfordert aber auch Aufwand, Arbeit und Zeit und bedeutet, dass der NABU Verantwortung für diese Flächen übernimmt. So betreut Eva Lisges für den NABU die NRW-Flächen in Gernsdorf und im Weißbachtal mit allem, was dazu gehört: Verkehrssicherheitspflicht, Abschluss von Pachtverträgen, Durchführung von Exkursionen, Initiieren von Pflegemaßnahmen etc.

In dieser Funktion nahm Eva Lisges auch am Betreuertreffen der NRW-Stiftung teil.

 

Verkehrssicherheitskontrollen für Stiftungsflächen in Bad Berleburg-Stünzel werden durch Helga und Michael Düben durchgeführt. Entsprechende Kontrollen von NRW-Stiftungsflächen im Raum Burbach erfolgen durch Jürgen Sartor.

 

Speziell für die Beurteilung der Verkehrssicherheit von Baumbeständen auf Stiftungsflächen erwartet die NRW-Stiftung eine bestimmte Qualität. Deshalb haben im Berichtsjahr Eva Lisges, Helga und Michael Düben an einem von der Stiftung finanzierten dreitägigen Seminar im Forstlichen Bildungszentrum von Wald und Holz in Arnsberg-Neheim teilgenommen.

 

Biotoppflege

 

NABU Grundstück NSG Hohnert: Entfernung von auf das Grundstück geworfenem Müll und Plastikteilen. Das Grundstück ist inzwischen verpachtet und wird mittels KULAP durch einen Schäfer aus Hemschlar beweidet.

NABU-Grundstück Hemschlar: Im Spätsommer Handmahd der Mädesüßflächen und Entfernung des Schnittgutes.

NSG Gernsdorf: Entfernung von Sträuchern und Bäumen auf den Wiesenbrüterflächen; Bekämpfung von Sacchalinknöterichvorkommen, Entfernen eines alten Weidezaunes.

Pflegeeinsätze Niedermoor Volkholz  (u.a. Ausmahd von Weidenschößlingen, Beseitigung von Mulchmaterial).

Pflege der Wasserverbandsfläche in Alertshausen (Mahd, Beseitigung des Mahdmaterials).

Die bisherige jährliche Pflege der Epipactisfläche in Alertshausen entfällt jetzt, da hier eine Pflege entsprechend eines KULAP-Vertrages begonnen wurde.

Pflege der Betreuungsflächen in Puderbach.

Pflege des NABU-Grundstücks Stockwiese Weidenhausen.

Pflege des Artenschutzturms Struthbach und seiner Umgebung.

Pflegearbeiten im Feuchtgebiet Lützel.

Zweimaliges Mähen einer Streuwiese in Lippe und Beseitigung des Pappelaufwuchses auf einer ungemähten Teilfläche (Schutz des Skabiosen-Scheckenfalters).

Mähen einer angrenzenden entwaldeten gemeindeeigenen Fläche.

NSG Sehmbachquellgebiet: um einer beginnenden Verbuschung Einhalt zu gebieten, wurde das NABU-Grundstück durch die Biologische Station mittels einer Mähraupe gemulcht.

NABU-Grundstück NSG-Bärenkaute: das Grundstück wird jetzt im Rahmen eines KULAP-Vertrages durch einen Erndtebrücker Landwirt beweidet.

Der vom NABU für Pflegearbeiten angeschaffte Balkenmäher hat sich sehr bewährt und wurde im Bereich Lippe und in Wittgenstein eingesetzt.

Ein besonders großes Augenmerk lag im Berichtsjahr auf der „Erstpflege“ des neuen NABU-Grundstücks in Richstein. Hier wurden z.B. mittels GPS die Grundstücksgrenzen ausgemessen und mit großen Eichenpfosten markiert. Abgestorbene Obstbäume, Äste und Strauchschnitt wurden von der Fläche entfernt und im Vogelschutzgehölz als Totholzhaufen gelagert. Der Brachflächenanteil des Grundstücks wurde durch einen beauftragten Landwirt gemulcht. Auf der so vorbereiteten Fläche wurden 20 heimische Hochstammobstbäume gepflanzt und mit Pflanzstöcken und Verbissschutz versehen. Da die Pflanzung im Frühjahr erfolgt war, mussten die Bäume im Laufe des Sommers mehrfach gegossen werden.

Das Vogelschutzgehölz wurde mit einigen heimischen Sträuchern ergänzt, u.a. Weißdorn. Auf der Fläche wurden Vogelnistkästen und Insektenhölzer aufgehängt, Reptilienbretter ausgelegt und ein Hummelkasten in die Erde eingelassen. Am Ostrand wurde ein von Jens Lehmann konstruiertes Wildbienenhotel aufgestellt.

 

Wichtig im Berichtsjahr waren auch allgemeine Pflegemaßnahmen zum Erhalt der Wiesenbrüter Braunkehlchen und Wiesenpieper im Bereich Wittgenstein. Dazu gehörten umfangreiche Entbuschungsmaßnahmen im Benfetal in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Erndtebrück, die das Schnittmaterial abtransportierte, sowie das Freistellen des ehemaligen Bahndammes im Beddelhausen von Sträuchern und Bäumen. Hier entfernte die Stadt Bad Berleburg das Schnittmaterial.

 

Artenschutz

 

Bereitstellung von Schwalbennisthilfen und Kotbrettern zum Anbringen an die Gebäude eines landwirtschaftlichen Betriebes in Benfe.

Amphibienschutz: Bedarfssperrung der Kreisstraße Harfeld (durch Bauarbeiten an einer Straße nach Richstein gab es hier spezielle Probleme mit der Akzeptanz der Maßnahme).

Aufbau eines Amphibienzaunes rund um den Löschweiher Bad Berleburg-Richstein. Koordinierung der Betreuung durch Richsteiner Bürger und Jens Lehmann.

Mithilfe von Christian Sebening beim Amphibienschutzzaun in Erndtebrück-Schameder.

Aufbau und Betreuung des Amphibienschutzzaunes im Bereich Freudenberg.

 

Artenschutzmaßnahmen für den Raufuß- und Sperlingskauz:

Kontrolle der in Bad Laasphe, Erndtebrück und Bad Berleburg aufgehängten ca. 50 Raufußkauzkästen, teilweise mit der verbesserten Teleskopkamera. 6 Spezialnisthilfen für Sperlingskäuze gebaut (Birgit Becker) und aufgehängt (Doris Sonneborn, Michael Düben), 7 Raufußkauznistkästen ersetzt. All diese Aktionen standen unter der Leitung von Jens Lehmann. Jens Lehmann betreute auch mit Unterstützung von Matthias Mennekes und Kevin Schreiber das Raufußkauzmonitoring  mit Spezialtechnik im Bereich Zinse.

 

Nistkastenkontrolle u.a. am Amalienhütter Weiher, Niederlaasphe (mit Nachmittagsbetreuung Grundschule Niederlaasphe), Artenschutzturm Struthbach (Jens Lehmann, Michael Düben, F.W. Becker).

Kontrolle von ca. 80 Wasseramselkästen in ganz Wittgenstein und ca. 60 im Raum Netphen.

Im Bereich Bad Berleburg-Girkhausen wurden auch neue Kästen aufgehängt.

Kontrolle von Nistkästen und Brutplätzen von Wanderfalken und Falken an Kirchtürmen, Autobahnbrücken und Stromleitungen in Netphen und im Siegerland (Alfred Raab, Thomas Rasche).

Kontrolle von Haselmauskästen im Raum Siegen.

Kontrolle der Eisvogelwand Grundbachtal NSG Eder.

Nachweissuche der Wildkatze im Raum Netphen durch Lockstäbe und Wildkameraeinsatz durch Alfred Raab.

 

Zahlreiche Aktivitäten zum Fledermausschutz sind wieder durch den Arbeitskreis Fledermausschutz im NABU KV erfolgt. U.a. wurden die wichtigen Untersuchungen im ehemaligen Grubengelände Hörre weitergeführt. Der AK Fledermausschutz war auch wichtiger Ansprechpartner für Mitbürger, die „Probleme“ mit Fledermäusen melden.

Hier war im Siegerland insbesondere Dr. Wiedemann unterwegs, der sich auch um verletzte Fledermäuse kümmert. In Erndtebrück-Schameder betreibt Christian Sebening sehr engagiert und erfolgreich die NABU-Fledermaus-Pflegestation.

 

Im Berichtsjahr wurden wieder zahlreiche Kartierungen durchgeführt. Einen großen Raum nahm dabei das von Thomas Müsse koordinierte Projekt „Wiesenbrüterkartierung in Siegen-Wittgenstein“ in Anspruch. Neben Vorbereitungs- und umfangreichen Büroarbeiten wurden ca. 240 Stunden in der Feldflur kartiert. Dies Projekt wurde im Auftrag des LANUV (und der Vogelschutzwarte NRW) durchgeführt und von dieser Institution auch finanziert. Die Auswertung der Kartierarbeiten erfolgte in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station (M. Frede). Im Rahmen dieses Projektes wurde auch ein Wiesenbrüterseminar der LANUV-Vogelschutzwarte NRW mit Beteiligung des NABU in Burbach-Holzhausen durchgeführt. An der Kartierung beteiligt waren folgende NABU-Mitglieder:

D. Amthauer, L. Behle-Erwes, M. Frede, M. Graf, V. Hartmann, H. Krafft, T. Müsse, S. Ninnemann, Sa. Portig, Sv. Portig, T. Rasche, J. Sartor, A. Schol, K. Schreiber.

 

Kartierung von Baumfalken, Habicht, Rotmilan, Wespenbussard und Schwarzstorch im Stadtgebiet von Netphen und in den Randbereichen außerhalb Netphens (Alfred Raab).

Alfred Raab hat auch als Mitarbeiter der AG Wanderfalkenschutz NRW (AGW) im NABU im Kreisgebiet und darüber hinaus in den Kreisen OE, MK, HA und GM vorhandene Nistmöglichkeiten von Wanderfalken kontrolliert, beobachtet und mögliche weitere Standorte für Nisthilfen erkundet.

Markus Fuhrmann führte seine Kartierprojekte fort (Schwebfliegen, Pflanzengallen, etc).

 

Schwarzstorchhorstkontrollen im Altkreis Wittgenstein führten Thomas Müsse und Ludger Behle-Erwes durch. Jürgen Sartor führte das ganzjährige Vogelmonitoring auf einer Rundstrecke in Wahlbach und mit Dieter Amthauer das Flächenmonitoring der Brutvögel auf einer Probefläche in Gosenbach durch. Viele dieser Aktiven beteiligen sich auch an der Internetplattform „ornitho.de“ des DDA. Jürgen Sartor führt zusammen mit Karl-Heinz Weber die Datenbank der Vogelbeobachtung aus dem Siegerland. Jürgen Sartor ist auch Mitarbeiter an der „Roten Liste der Vögel in NRW“.

 

Stellungnahmen

 

Im Jahr 2016 wurden von NABU-Aktiven wieder eine Vielzahl von Stellungnahmen zu Eingriffen in die Natur abgegeben. Hier arbeiten Gerhard Bottenberg und Dr. Poltz für das Siegerland und Helga und Michael Düben für Wittgenstein. Aber auch andere NABU-Mitglieder beteiligen sich dabei, wie z.B. Klaus Schreiber beim Flurbereinigungsverfahren Plittershagen der Bezirksregierung und der Diskussion mit Amprion zum Planungsstand Energiewendeprojekt EnLAG 19, Neubau der 380-Kilovolt Höchstspannungsfreileitung Kruckel (Dortmund) bis Dauersberg (Rheinland-Pfalz).

Wie eigentlich immer, sind viele Mängel bei der Umsetzung von naturschutzrechtlichen Regelungen durch die Planungsträger zu beklagen.

Für die Eingriffe in die Natur müssen Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen durchgeführt werden. Erschreckend ist, dass es bei der Umsetzung sehr wahrscheinlich keine genaue Kontrolle gibt. Eigentlich ist dies meist Aufgabe der Gemeinden, die solche Kontrollen wegen angeblichem Personalmangel meist nicht durchführen.

 

Nahezu sämtliche Kommunen im Kreis Siegen-Wittgenstein suchen neue Windkraftvorrangzonen. Diese sehr umfangreichen Planungen bedeuten einen erheblichen Einsatz der ehrenamtlichen Stellungnehmer des NABU. Im Berichtsjahr ging es hauptsächlich um die Windkraftplanung von Burbach, Netphen, Bad Berleburg und Hilchenbach.

Neben der Windkraftkonzentrationszonensuche der Gemeinden gab es auch konkrete Anträge für Windparks im Kreis. Da diese entsprechend den Regelungen nach BImSchG durchgeführt werden, sind dies bisher Verfahren ohne Öffentlichkeitsbeteiligung gewesen. Dadurch ist es für den NABU nahezu unmöglich, die Antragsunterlagen einzusehen. Leider musste trotzdem festgestellt werden, dass bei diesen Projekten der Artenschutz nur unzureichend berücksichtigt wurde, bestehende Konflikte wurden nicht bearbeitet, ja sogar verschwiegen.

Die Verträglichkeit dieser Windparkprojekte mit den hier lebenden windkraftsensiblen Arten wie Rotmilan, Baumfalke, Schwarzstorch, Uhu, Haselhuhn, Wildkatze, Fledermäuse etc. ist meist nicht gegeben. Das wird langfristig Auswirkungen auf diese Arten haben.

 

Wegen der vielen rechtlichen Fragestellungen zur Windenergie nahm das Ehepaar Düben auch an einem Treffen mit dem Rechtsanwalt Prof. Gellermann in Westernkappel teil.

 

Daneben gab es wieder sehr zahlreiche Behörden- und Ortstermine. So z.B. beim Landesbetrieb Straßen für verschiedene Straßeninstandsetzungs- und Ausbaupläne im Kreisgebiet. Hier geht es u.a. um Erneuerung von Brückenbauwerken und dem 6-streifigen Ausbau der Autobahnabschnitte im Kreisgebiet. Wichtig sind hier der Erhalt von Wildtierwanderungspassagen und der Schutz der an den bestehenden Brücken lebenden Fledermäuse, Wanderfalken und Mauersegler. Insgesamt konnte dabei eine gute Kooperation mit Straßen.NRW festgestellt werden. In Bezug auf die Wanderfalken wurden schon jetzt sog. CEF-Maßnahmen durchgeführt. Hier hat sich ganz besonders Alfred Raab engagiert.

 

Einigkeit zwischen den Naturschutzverbänden und Straßen NRW konnte auch hinsichtlich einer B 62 neu im Bereich Kronprinzeneiche bis Erndtebrück festgestellt werden. Hier wird es keine neue Autostraße geben, der Ausbau erfolgt im Bestand. Speziell zwischen Altenteich und Erndtebrück wird es dort, wo es bei angrenzenden FFH-Gebieten möglich ist, eine stellenweise Dreistreifigkeit geben.

Im Berichtsjahr wurde auch der neue Bundesverkehrswegeplan vorbereitet. Hierzu hat auch der NABU in Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzorganisationen im Kreisgebiet eine Stellungnahme abgegeben. Hierbei wurde vor allem auf die Unzulänglichkeiten der Umweltprüfung und die Bewertung der sog. Route 57 hingewiesen. Dennoch wurde auf politischen Druck hin diese Umgehungsstraßenkette und ihre Fortsetzung nach Hessen am Ende des Prozesses entgegen aller sachlichen Argumente wieder in den vordringlichen Bedarf übernommen.

 

Föna (Förderrichtlinie Naturschutz)

 

Gefördert wurden viele unserer Arten- und Biotopschutzmaßnahmen im vergangenen Jahr über das Fönaprogramm. Hierbei bekamen wir 4.452,20 € aus öffentlichen Mitteln zugesprochen. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken. Allerdings sind diese Fönagelder überwiegend Vergütungen für tatsächlich ehrenamtlich durchgeführte Arbeitsstunden. Bisher verzichteten die NABU-Helfer auf die Auszahlung der Stundenpauschale, so dass diese Fönagelder dem Kreisverband zur Finanzierung seiner Naturschutzmaßnahmen zur Verfügung standen. Diese pauschale Möglichkeit besteht nicht mehr. Jetzt müssen sämtliche dieser Gelder einzeln an die Helfer ausgezahlt werden, was einen riesigen zusätzlichen Arbeits- und Verwaltungsaufwand hauptsächlich für Manfred Semper und Eva Lisges, bedeutet. Viele dieser Helfer spenden allerdings diese Mittel wieder an den NABU zurück. Dafür möchten  wir uns herzlich bedanken, denn diese Finanzmittel sind äußerst wichtig für die weitere Vereinsarbeit.

An den Arten- und Biotopschutzmaßnahmen 2016 in unserem Kreisgebiet, die auch durch Föna gefördert wurden, haben sich folgende NABU-Mitglieder beteiligt:

Jens Lehmann, Michael u. Helga Düben, Thomas Rasche, Thomas Müsse, Siegfried Ninnemann, Eva Lisges, Fam. Portig-Frede, Wolfgang Lückert, Christa Schmeltzer, Birgit Becker, Norbert Szabautzki, Doris Sonneborn, Jürgen Sartor, Holger Krafft, Fritjof Zehme, Alfred Raab, Kevin Schreiber, Nicole Wydra, Fam. Beine, Thomas Sauer, Klaus Köhler, Beate Göbel, Michael Schneider u.a.

 

Für ihren Einsatz, auch für NABU-Mitglieder, die hier nicht genannt sind, möchte sich der Vorstand sehr herzlich bedanken.

 

Projekte

 

Im Jahre 2016 wurde das landesweite Projekt „Fledermausfreundliches Haus“ weitergeführt. Ähnlich wie bei dem Projekt „Schwalbenfreundliches Haus“ können Mitbürger, in deren Gebäude Fledermäuse wohnen, dies dem NABU melden. Nach Kontrolle und Beratung durch NABU-Fledermauskundler können sie eine Plakette erhalten, die am Haus sichtbar den Einsatz für den Fledermausschutz dokumentiert.

Auch das Projekt „Schwalbenfreundliches Haus“ wurde weiter fortgeführt. Hierfür ist Eva Lisges verantwortlich.

Erwähnt werden muss auch die Sammelaktion „Handys für die Havel“. Hier gibt es in vielen Rathäusern unserer Gemeinden NABU-Sammelbehälter, die von Eva Lisges betreut werden. Auch an der Aktion Stunde der Gartenvögel beteiligten wir uns mit Exkursionen.

Im Berichtsjahr hat eine Gruppe von Ornithologen (u.a. Holger Krafft, Klaus Schreiber, Prof. Dr. Klaudia Witte, Klaus-Dieter Zimmermann, Thomas Sauer, Dr. Hartmut Müller, Alfred Raab, Armin Dreisbach, Markus Fuhrmann, Dr. Siegfried Ninnemann, Jürgen Sartor, Dirk Manderbach, Dr. Martin Wiedemann) das Projekt, eine Avifauna des Siegerlandes zu erstellen, weitergeführt. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen im Rahmen der Schriftenreihe zur Tier- und Pflanzenwelt des Kreises Siegen-Wittgenstein als Buch veröffentlicht werden.

 

Öffentlichkeitsarbeit

 

Der NABU NRW hat den Dr. Klingler Jugendpreis 2015 an die Naturschutzgruppe der Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Schule verliehen. In einer Feierstunde in Bad Berleburg, bei dem der Preis und die Preisträger der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, verlieh der stellvertr. Vorsitzende, Heinz Kowalski, den Preis. Für den hiesigen NABU nahm das Ehepaar Düben an der Feierstunde teil.

Einen der Klimaschutzpreise für das Jahr 2015 der Gemeinde Erndtebrück in Zusammenarbeit mit der RWE bekam der NABU Siegen-Wittgenstein für sein Projekt „Entwicklung eines Naturschutzgrundstücks im NSG Bärenkaute“ zugesprochen. Der mit 250 € dotierte Preis wurde im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Rathaus Erndtebrück überreicht.

Teile unserer Ausstellung „Lebensraum Wald“ sind jetzt in der Burg Vogelsang im Nationalpark Eifel zu sehen. Der dortige NABU hat sie als Leihgabe für eine Ausstellung dort erhalten.

 

Markus Fuhrmann hielt wieder naturschutzfachlich interessante Vorträge im Heimathaus in Siegen-Bürbach.

Begleitend zur Aktion Kinderuni zum Thema Wolf betreute der NABU einen Informationsstand im September an der Universität Siegen. Verantwortlich hierfür war Eva Lisges. Auch an der Universität Siegen hielt unser Naturschutzreferent Michael Düben im Rahmen des pädagogischen Seminars „Praxis Schule für Lehramt Studierende“ einen Vortrag mit dem Titel: Einblick in die Arbeit des NABU und die Möglichkeiten der Kooperation mit Schulen.

Auf Einladung des Lions-Clubs Wittgenstein stellte Michael Düben  mit Hilfe einer Power-Point-Präsentation die Artenvielfalt in Wittgenstein vor.

 

Wie im Vorjahr gab es auch zahlreiche Anfragen von Fernsehen, Radio und Printmedien an den NABU, die zu Veröffentlichungen führten. So wirkten unsere Vorsitzende und unser Naturschutzreferent an Reportagen und Interviews im WDR 2, in der Sendung Leonardo des WDR 5, im Radio Siegen, im Fernsehen bei Lokalzeit Südwestfalen und in Printmedien wie Westfalenpost, Rundschau und Siegener Zeitung mit. 

Daneben gab es diverse Presseveröffentlichungen des NABU durch Eva Lisges und Leserbriefe bei Naturschutzproblemen.

Zahlreiche Anfragen von Bürgern, die per mail bei uns ankamen, beantwortete Eva Lisges. Telefonische Anfragen an unsere Geschäftsstelle wurden vom Ehepaar Düben beantwortet.

 

Exkursionen

 

Exkursionen sind fester Bestandteil unserer NABU-Arbeit und werden sehr gut besucht.

Hierdurch gelingt es, bei unseren Mitbürgern Verständnis und Unterstützung für den Schutz unserer Natur zu wecken. NABU-Mitglieder wirkten bei Veranstaltungen und Exkursionen in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station und Waldland Hohenroth mit. Daneben gab es noch einige Extraexkursionen, z.B. zur Stunde der Gartenvögel.

 

Internetauftritt/Mitgliederversammlung

 

Unsere Homepage, die aktuell über das NABU-Engagement unseres Kreisverbandes berichtet, wird hauptsächlich von Edgar Kuhli, Eva Lisges und Michael Düben betreut.

 

Für unsere Mitglieder ist die Natur und Umwelt mit ihren Beiträgen und Informationen ein wichtiges Medium. Wir danken dem Redaktionsteam Markus Fuhrmann, Matthias Mennekes und Monika Münker-Kunze für ihre Arbeit. Im Berichtsjahr erschien eine Ausgabe. In dieser Mitgliederzeitung erscheint jeweils auch die ordnungsgemäße Einladung zur Mitgliederversammlung. Die Anzeigen und der Versand unserer Zeitung werden zurzeit von Eva Lisges betreut. Unterstützung fand sie u.a. bei Birgit Becker, Christa Schmeltzer, Doris Sonneborn.

 

Geschäftsstelle

 

Unsere Geschäftsstelle in Bad Berleburg, Am Buchholz 1, erhält sehr viele telefonische An- und Nachfragen.

Der Vorstand hat sich 2-mal getroffen (9.2. u. 14.9.). Viele Probleme wurden allerdings auch telefonisch oder per Mail abgeklärt. Die Mitgliederversammlung des NABU KV erfolgte am 8.4.2016 in Allenbach. Hier wurde der 5-köpfige NABU-Vorstand für die nächsten 2 Jahre gewählt (1.Vorsitzende Helga Düben, 2. Vorsitzender Thomas Müsse, Kassenwart Manfred Semper, Geschäftsführer Jens Lehmann, Naturschutzreferent Michael Düben).

Am 4.9.2016 fand die Landesvertreterversammlung des NABU in Essen statt. Als Delegierte haben teilgenommen: Siegfried Ninnemann, Thomas Sauer, Eva Lisges, Thomas Müsse, Wolfgang Lückert; Helga Düben nahm an einer Sitzung des Landesrates in Düsseldorf teil.

 

Mitgliederorganisation

 

Am 31.12.2016 lag unser Mitgliederbestand bei 2138 Mitgliedern. Leider bedeutet dies einen Rückgang unserer Mitgliederzahlen. Allerdings verlassen Mitglieder, die durch eine Werbeaktion gewonnen worden sind, erfahrungsgemäß nach einiger Zeit wieder den Verein.

 

Wir können uns trotzdem selbstbewusst als größten Naturschutzverband in Siegen-Wittgenstein bezeichnen.

Die Verwaltung der Mitglieder liegt in den Händen von Eva Lisges, Jens Lehmann und Matthias Mennekes.

Unsere Ortsgruppen in Siegen und Wittgenstein sind das Rückgrat des NABU. Sie treffen sich in regelmäßigen Abständen, erfahren Interessantes über die heimische Natur und engagieren sich tatkräftig im Arten- und Biotopschutz. Besonders erwähnen möchte ich die „Hausmeisterfunktion“ von Thomas Müsse für unsere NABU-Hütte in Erndtebrück, ohne den wir weder im Warmen und vor allem „auf dem Trockenen“ sitzen würden.

Im NABU gibt es eine Kindergruppe in Siegen und eine solche in Kreuztal. Diese sind sehr aktiv und erfolgreich. Die Betreuung erfolgt u.a. durch Gabi Buhl-Berghäuser, Karin Schmidt, Dr. Martin Wiedemann, Folker Haase, Thomas Rasche und Anna Wetz.

Die Mitarbeiter in der Kinderbetreuung haben alle eine Ehrenerklärung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen abgeliefert.

 

Arbeitnehmer

 

Eva Lisges ist mit einer Teilzeitstelle beim NABU Kreisverband angestellt. Ihre Hauptaufgabe liegt in der Koordination unserer Vereinsaktivitäten, wie Betreuung der Mitglieder, der Ortsgruppen oder der Organisation von Pflegemaßnahmen, der Erstellung von Förderanträgen, der Öffentlichkeitsarbeit, der Aktualisierung der Homepage, Flächenbetreuung und vieles mehr. 

 

Mitarbeit in anderen Organisationen und Ausschüssen

 

Der NABU ist mit BUND, LNU, landwirtschaftlichen Vereinigungen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein Mitträger der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein.

Michael Düben ist als Vertreter der Naturschutzverbände Mitglied im Vorstand. Neben einigen Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen besuchte er auch die Dachverbandstagung der Biologischen Stationen NRW in Unna.

Die Stadt Siegen veranstaltet in lockerer Folge einen sog. Runden Tisch mit den Naturschutzverbänden. Hier werden aktuelle Probleme des Natur- und Umweltschutz für das Stadtgebiet Siegen besprochen. Der Termin im Januar wurde vom Ehepaar Düben wahrgenommen. Einen 2. Runden Tisch gab es im April wegen der Probleme mit den Geburtshelferkröten im Gewerbegebiet Leimbach.

 

Im Kreisumweltausschuss vertritt Helga Düben die Naturschutzverbände als beratendes Mitglied.

Helga Düben ist auch Mitglied der Wisent-Steuerungsgruppe für das Wisentauswilderungsprojekt in Bad Berleburg. Dieses Projekt könnte durch anstehende Klagen von privaten Waldbesitzern aus dem Schmallenberger Raum vor Gericht gefährdet sein; auch der NABU Landesverband ist in diesen Prozess mit eingebunden.

Helga Düben ist stellvertretendes Mitglied in der Regionalkommission des Forstamtes Hilchenbach und Mitglied im Jagdbeirat der Unteren Jagdbehörde des Kreises Siegen-Wittgenstein.

Helga Düben ist Mitglied in der Jury Klimaschutzpreis der Stadt Bad Berleburg.

Die Landesnaturschutzverbände bestimmten Michael Düben als ihren Vertreter im Naturparkausschuss des neuen Naturpark Sauerland-Rothaargebirge. Der Vertreter der Naturschutzverbände im Vorstand des Naturparkvereins ist Friedel Henstorf. Das Ehepaar Düben nahm mit ihm auch an den Petersberger Gesprächen der Naturparke in Königswinter teil.

Am jährlichen Waldspaziergang des Forstamtes Siegen-Wittgenstein, bei dem es auch um Naturschutz im Wald geht, nahm das Ehepaar Düben teil. Diese Veranstaltung präsentierte Naturschutzmaßnahmen im Elberndorfer und Zinser Bachtal bei Erndtebrück.

Beteiligt war der NABU an Netzwerktreffen der Bürgerinitiativen und der Route 57.

Mit zahlreichen BI`s wurden Gespräche wegen der Beeinträchtigungen von Vögeln und Fledermäusen durch Windkraftanlagen geführt.

 

Beirat

 

Auch im Landschaftsbeirat der Unteren Landschaftsbehörde bringt sich der NABU mit seinen Mitgliedern Michael Hänel, Markus Fuhrmann, Helga Düben und Matthias Mennekes ein. Helga Düben ist Vorsitzende des Beirats. In dieser Funktion erarbeitete sie allein 40 teilweise ausführliche Stellungnahmen zu Eingriffen in die Natur.

 

Im Rechenschaftsbericht werden die Aktivitäten wiedergegeben, die dem Vorstand bekannt gegeben worden sind. Daneben gibt es sicherlich noch etliche Einsätze für den Naturschutz von NABU-Mitgliedern, die hier unerwähnt geblieben sind.

Der Vorstand des NABU Siegen-Wittgenstein bedankt sich bei allen Aktiven für die im Jahr 2016 geleistete Naturschutzarbeit.

 

 

 

Helga Düben

Vorsitzende des NABU KV Siegen-Wittgenstein  1.3.2017